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Altbausanierung

Altbausanierung: Möglichkeiten, Pflichten und weitere Informationen

Hohe Decken, Stuck und verschnörkelte Fassaden – Altbauten versprühen einen ganz besonderen Charme. Doch bei aller Nostalgie müssen Sie bedenken, dass alte Häuser in keiner Weise den neuen Energiestandards entsprechen. Und auch im Innenbereich gibt es immer das ein oder andere „Wehwehchen“. In der Folge sollten Sie eine Altbausanierung einleiten, die genau diese Schwächen ausbügelt.

Was gilt überhaupt als Altbau?

Es gibt zwar keine allgemeingültige Definition, ab wann ein Gebäude die Bezeichnung Altbau erhalten darf, aber üblicherweise wird darunter ein vor mehreren Jahrzehnten erbautes Haus verstanden. Es unterscheidet sich in seiner Bauweise deutlich von der aktuellen und weist Merkmale auf, die in der spezifischen Bauperiode üblich waren. Dazu gehören Holzbalkendecken, Kastenfenster oder Holzfenster. Ab etwa 1949, mit der Verwendung von Isolierglasfenstern und Verbundfenstern sowie Betonwänden und Betondecken, wird aktuell das Ende der Altbauperiode benannt. Es gibt verschiedene Baualterstufen, die zur besseren Bestimmung verwendet werden, unter anderem

  • Baualterstufe Fachwerkhäuser
  • Baualterstufe Gründerzeit
  • Baualterstufe der 1920er/1930er
  • Baualterstufe Nachkriegsbauten
  • Baualterstufe der 1960er

Altbauten zeichnen sich meist durch bestimmte Merkmale wie hohe Decken, Einfach- oder Doppelkastenfenster und bestimmte Wandkonstruktionen aus. Diese haben ihren ganz besonderen Charme und machen mitunter den optischen Reiz eines Altbaus aus.

Trotzdem ist es sinnvoll, ein altes Haus zu modernisieren und sich dem Projekt Altbausanierung zu stellen. Es ist nämlich gesetzlich vorgeschrieben: Aufgrund der Bauweise sind viele Altbauten ungedämmt und energetisch ineffizient. Sanierungsarbeiten sind laut dem Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG) beziehungsweise den jeweiligen Bauordnungen der Länder teilweise verpflichtend und ein Widersetzen gegen diese Ordnung kann Bußgelder bis zur Höhe von 50.000 Euro nach sich ziehen.

Erfüllt ein Dach die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nicht, muss es nachträglich gedämmt werden. Auch alte Heizkessel müssen laut den Gesetzen der meisten Länder bis auf einige Ausnahmen ausgetauscht werden.

Tipp: In Österreich sind die Bauordnungen – und damit auch die Regelungen bezüglich der energieeffizienten Sanierung – Ländersache. Informieren Sie sich vor der Sanierung auf den Websites der Landesregierungen oder in Ihrer Gemeinde vor Ort über die spezifischen Vorschriften.

Was muss ich bei der Sanierung von Altbauten beachten?

Es sollten immer Sanierungsmaßnahmen gewählt werden, die als altbauverträglich bezeichnet werden. Das bedeutet, dass Baumaßnahmen und -weisen gewählt werden, die das alte Gebäude schonen, wie etwa eine trockene Bauweise oder das Verwenden von endbehandelten Bauteilen. Vorhandene Bauteile sollten geschützt und falls möglich restauriert und wiederverwendet werden. Dadurch wird der historische Gesamteindruck des Gebäudes gewahrt und es werden mitunter Kosten eingespart. Da das Gemäuer anfälliger für Beschädigungen sein kann, sollte auf den Einsatz von massivem Stemmwerkzeug oder Presslufthammern verzichten werden, da es sonst zu Folgeschäden kommen kann, deren Beseitigung mit hohen Kosten verbunden sein kann.

Zudem sollten Sie bei einer Altbausanierung immer beachten, ob Ihr Haus unter Denkmalschutz steht. In diesem Fall können die Wünsche des Bauherrn nach zeitgemäßen Modernisierungen und der Schutz historischer Bauten miteinander kollidieren. Die Denkmalpflege von Bauten wird in jedem Bundesland anders gehandhabt und ist gesetzlich festgelegt.

Tipp: Suchen Sie gleich zu Beginn Ihres Projekts den Kontakt zu Ihrer örtlichen Denkmalbehörde und binden Sie diese in Ihre Planung ein, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Welche Sanierungsarbeiten umfasst eine Altbausanierung?

Eine Altbausanierung kann je nach Zustand des Gebäudes und Nutzungswunsch des Bauherrn verschiedene Sanierungsarbeiten umfassen. Dazu zählen unter anderem:

  • Denkmalerhaltende Maßnahmen
  • Maßnahmen zur Verbesserung des Standards
  • Umbauten wegen einer geplanten Nutzungsänderung

Zu den denkmalerhaltenden Maßnahmen gehören unter anderem die Sanierung von Anstrichen, Putzen und Wandbekleidungen, die Trockenlegung von Wänden, das Erneuern der Dacheindeckung oder die Wiederherstellung von tragenden Bauteilen.

Zu den Maßnahmen zur Verbesserung des Standards gehören unter anderem eine Verbesserung der Dämmung, ein aktueller Brand- und Schallschutz, ein zeitgemäßer Feuchteschutz sowie der Einbau von modernen Küchen, Bädern und Heizanlagen.

Sanierungsarbeiten und Umbauten wegen einer geplanten Nutzungsänderung können angebracht sein, wenn ein ehemaliges Wohngebäude fortan als Bürogebäude genutzt oder eine ehemalige Fabrik in Wohnungen umgebaut werden soll. Insbesondere hier ist eine Abstimmung mit Ihrem zuständigen Amt für Denkmalpflege wichtig!

Was macht der Fachmann?

Wollen Sie nur kleine Sanierungsarbeiten innerhalb des Hauses vornehmen, die nicht die Zustimmung der Denkmalbehörde erfordern, können Sie diese mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen. Wollen Sie allerdings das Dachgeschoss oder die Fassade dämmen oder eine neue Heizanlage einbauen, sollten Sie einen Fachmann beauftragen und sich die erfolgte Arbeit mit einer sogenannten Unternehmererklärung bestätigen lassen.

Diese muss Auskunft darüber geben, dass die Sanierungsarbeiten gemäß den Vorgaben der Bauordnung vorgenommen wurden und sollte fünf Jahre aufbewahrt werden. Auch größere Arbeiten an Kastenfenstern und der Bausubstanz sollten Sie immer dem Fachmann überlassen. Günstiger wird es, wenn Sie Vorarbeiten, wie etwa das Reinigen der zu sanierenden Teile, in Eigenregie vornehmen.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Die Kosten für eine Altbausanierung können stark variieren, je nachdem, welche Bestandteile des Gebäudes Sie sanieren müssen, in welchem Zustand sich diese befinden und ob Sie bestimmte Vorgaben der Denkmalbehörde umsetzen müssen. Müssen Sie einen Fachmann beauftragen, kommen neben den Kosten für das Material natürlich noch Kosten für die Arbeitszeit hinzu.

Tipp: Informieren Sie sich, ob für Sie Fördermaßnahmen in Frage kommen, die bei einer Altbausanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz des Hauses von einigen Stellen angeboten werden. Bringen Sie auch in Erfahrung, welche Sanierungsarbeiten Sie in Eigenregie durchführen können, um Ihr Budget zu schonen.