Der Kindertraum vom Baumhaus
Ganz einfach selber bauen
Mit einem eigenen Baumhaus im Garten werden Sie Ihrem Kind eine große Freude machen. Solch ein Rückzugsort hat viele Vorteile für Sie und Ihren Nachwuchs. Dort kann sich Ihr Kind zurückziehen, um zu spielen oder auch um einfach mal zu entspannen. Außerdem kommt es so der Natur etwas näher und verbringt Zeit an der frischen Luft. Doch worauf müssen Sie achten? Wir haben für Sie die wichtigsten Checkpoints zusammengesucht
Der richtige Baum
Einen geeigneten Baum auszuwählen, ist ein sehr wichtiger Punkt, wenn Sie vorhaben, ein Baumhaus selbst zu bauen. Der Baum muss gewisse Voraussetzungen erfüllen, damit er das Baumhaus sicher tragen kann und keine Gefahr für Ihr Kind darstellt. Wie hoch der Baum Ihrer Wahl ist, bleibt Ihnen überlassen. Schätzen Sie die Kletterkünste Ihres Kindes als gut ein, darf er ruhig etwas höher sein. Ist Ihr Kind noch jünger oder im Klettern nicht besonders sicher, dann halten Sie sich lieber an einen kleineren Baum. Besonders geeignet sind Eichen, Linden, Ahorn, große Birn- und Apfelbäume und Buchen. Bäume, die ein eher brüchiges Holz haben, so wie Walnuss, Pappeln und Robinien, eignen sich schlecht zum Baumhausbau.
Checkliste: Welche Merkmale muss der Baum erfüllen?
- Massiver, gesunder Bau,
- Kein totes Astwerk oder kahle Stellen
- Kein morsches Holz
- Ausladende Hohlkrone
- Wenn möglich Eichen, Linden, Ahorn, große Birnen- und Apfelbäume
Schritt für Schritt zum eigenen Baumhaus
Damit Ihr Bauhaus stabil ist und möglichst viele Jahre lang erhalten bleibt, müssen beim Bau einige Dinge beachtet werden. Wir haben für Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt. Sollten Sie das Gefühl haben, ein Baumhaus selber zu bauen, geht über Ihre handwerklichen Fähigkeiten hinaus, können Sie sich von einem Schreiner unter die Arme greifen lassen.
Checkliste: Was Sie für den Bau eines Baumhauses benötigen
- Bohlen (50 x 150 Millimeter), nicht länger als 2,20 Meter
- Bohlen (50 x 100 Millimeter)
- Bretter (100 x 100 Millimeter)
- Latten (25 x 100 Millimeter)
- Bausperrholz oder Brettreste für den Fußboden
- Eindeckung, z.B. Teerpappe
- 1 Seil
- Rostfreie Schlüsselschrauben (10 x 100 Millimeter)
- Stichsäge
- Akkuschrauber/Bohrmaschine
- Wasserwaage
1. Die Baumhaus-Plattform
Der wichtigste Schritt beim Bau des eigenen Baumhauses ist eine stabile Grundplattform. Wie Sie diese bauen, haben wir für Sie zusammengefasst.
Zuerst nageln Sie zwei der Bohlen (50 x 150 Millimeter) an gegenüberliegenden Seiten des Baumes fest. Die Bohlen müssen aufrecht und waagerecht ausgerichtet sein. Um sicher zu gehen, dass alles richtig sitzt, können Sie die Bohlen zunächst provisorisch mit einem Seil am Ast aufhängen und anschließend befestigen. Gehen Sie unbedingt sicher, dass die Plattform waagerecht ist. Zwei weitere Bohlen nageln Sie nun im rechten Winkel auf die ersten beiden Bohlen. Auch hier achten Sie darauf, dass alles waagerecht ist. Wichtig: Die Plattform ist noch nicht stabil genug, um darauf zu stehen.
2. Die Baumhaus-Basis
Auf dem Rahmen können Sie nun die Basis Ihres Baumhauses schaffen. Hierfür bauen Sie einen Rahmen auf der bereits bestehenden Plattform. Dafür benötigen Sie vier weitere Bohlen (50 x 150 Millimeter). Diese nageln Sie in einem Viereck um den Baum herum. Achten Sie wie immer darauf, dass die Bohlen waagerecht angebracht werden.
3. Stabilisieren des Baumhauses
Um das Baumhaus Ihres Kindes zu stabilisieren, müssen Sie es mit Quer- und Eckstreben versehen. Diese sägen Sie in den Maßen 50 x 100 Millimeter zu. Die Querstreben werden überall angebracht, wo sich die Bohlen im rechten Winkel treffen. Sägen Sie mit einer Stichsäge eine Kerbe in den Balken und verschrauben Sie die beiden Teile. Dabei soll sich im Zwischenraum ein rechtwinkliges Dreieck ergeben.
Die Eckstreben müssen Sie in der Länge an Ihren ausgewählten Baum anpassen. Dann bringen Sie sie so an, dass ein Ende an der Ecke der Basis und das andere Ende am Baumstamm festgeschraubt werden kann. Das wiederholen Sie für jede Ecke der Basis, sodass Sie am Ende vier Eckstreben haben.
4. Der Fußboden
Da Ihr selbstgebautes Baumhaus einiges an Wind und Wetter wird ertragen müssen, gilt es auch hier wieder einige Dinge zu beachten. Ihr Kind soll so lange wie möglich Freunde an seinem Baumhaus haben können. So sollten Sie die Fußbodenbretter mit einem Abstand von etwa 5 Millimetern anbringen, damit eingedrungenes Regenwasser abfließen kann.
Im Rahmen werden Zwischenträger aus Bohlen (50 x 100 Millimeter) angebracht. Diese stabilisieren die Basis und dienen als Auflage für den Bodenbelag. Die Zwischenträger sollten keinen größeren Abstand als 40 Zentimeter haben.
Die meisten Baumhäuser werden durch eine Falltür im Boden betreten, daher sparen Sie diesen Bereich aus. Bauen Sie dafür einen Rahmen aus Bohlen (50 x 100 Millimeter) um die Öffnung und verlegen Sie den Fußboden darum herum.
5. Das Gerüst
Wie hoch Sie das Gerüst bauen, bleibt Ihnen überlassen. Sie können ein Geländer oder aber geschlossene Wände bauen. Wenn Sie sich für ein Geländer mit offenen Wänden entscheiden, sollten Sie aber unbedingt darauf achten, dass es hoch genug ist, damit kein Kind darüber fallen kann.
Zuerst montieren Sie vier durchgehende Bretter (100 x 100 Millimeter) als Eckposten. Dazwischen setzen Sie die Hölzer in der gewünschten Länge, die das Gerüst bilden. Diese dürfen nicht so weit auseinander stehen, dass Ihr Kind durchpassen könnte. Bleibt das Baumhaus ohne Wände offen, befestigen Sie eine Bohle über den Hölzern, um ein Geländer zu schaffen.
Für den oberen Rahmen gehen Sie ähnlich wie beim unteren vor, indem Sie einen Rahmen aus Bohlen (50 x 150 Millimeter) bauen. Wenn möglich, befestigen Sie die Latten und Sprossen des Geländers auf der Innenseite der Pfosten. Damit verhindern Sie, dass die Konstruktion nach außen fällt, falls sich Nägel lösen.
6. Die Wände
Sie können die Wände für das Baumhaus Ihres Kindes sowohl waagerecht als auch senkrecht verbrettern. Dabei sollten Sie darauf achte, dass die Bretter einen Mindestabstand von 40 Millimetern haben, damit Regenwasser abfließen kann. Lassen Sie die Wände nur halb hoch, gerät viel Licht und Luft in das Baumhaus Ihres Kindes.
7. Das Dach
Zum Schluss darf ein Dach für Ihr Do-it-Yourself-Baumhaus nicht fehlen. Zuerst bringen Sie aus Bohlen (50 x 100 Millimeter) Eckträger zwischen dem oberen Rahmen und den Eckpfeilern an.
Danach befestigen Sie die Zwischenträger. Diese bringen Sie in gleichmäßigen Abständen so an, dass ein Ende am Rahmen befestigt ist und eins am Baumstamm. Achten Sie darauf, dass Ihr Dach hoch genug ist, auch wenn es für Ihr Kind ist. Denn Kinder wachsen schnell und wollen vielleicht dennoch ihr Baumhaus nutzen. Als nächstes nageln Sie Latten (25 x 100 Millimeter) auf Ihre Zwischenträger, um eine Unterkonstruktion für die Eindeckung zu schaffen.
Für die Eindeckung reicht in der Regel Teerpappe. Diese hält sich für einige Jahre. Wollen Sie eine dauerhafte Lösung schaffen, können Sie ihr Baumhaus z.B. mit Asphaltschindeln abdecken.
Checkliste: Worauf Sie sonst noch achten sollten
- Klären Sie beim zuständigen Bauamt ab, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen
- Am Fuß der Leiter sorgen Sand, Kies oder Rindenmulch für eine weiche Landung
- Lassen Sie keine Kante direkt auf dem Baum aufliegen, um den Baum zu schützen (wenn möglich Rundhölzer verwenden)
- Kesseldruckimprägniertes Holz schützt Ihr Baumhaus vor Verwitterung, Fäulnis und Schädlingen
- Verwenden Sie schadstoffarme Farbe
- Schutz gegen Abnutzung bieten Gummi- oder Filzauflagen
- Machen Sie einmal im Jahr eine komplette Inspektion
Nun ist Ihr selbstgebautes Baumhaus für Ihr Kind endlich fertig. Wenn gewünscht, können Sie es noch ganz individuell gestalten, z.B. mit einer Strickleiter, einer Rutsche oder einer Schaukel. Auch im Innenraum stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Diesen können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind gestalten, damit es sich dort wohlfühlt.
Von nun an wird der neue Lieblingsplatz Ihres Kindes sein eigenes Baumhaus sein. Und Sie können stolz auf sich sein, dass Sie Ihrem Kind diesen Traum erfüllt haben. Ihr Kind wird sicher für immer schöne Kindheitserinnerungen daran haben.