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Eigener Brunnen im Garten

Die Lösung fürs Wassersparen

Müssen Sie regelmäßig Ihren Garten gießen? Dann wissen Sie bestimmt, dass das auf Dauer ganz schön teuer werden kann. Wie praktisch wäre es da, ganz unabhängig von der Wasserversorgung zu sein? Mit einem eigenen Brunnen im Garten ist das möglich. Wir wägen für Sie das Für und Wider ab und zeigen Ihnen schließlich, wie Sie Ihren eigenen Brunnen bauen können.

Lohnt sich ein eigener Brunnen im Garten?

In Österreich liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und Tag bei 135 Litern. In Wien kostet ein Kubikmeter Wasser 1,73 Euro. Im Schnitt benötigt ein Haushalt pro Jahr und Person 40 bis 50 m³ Wasser. Zusammen mit den Heizkosten kommt somit einiges zusammen.

Zusätzlich muss aber bedacht werden, dass Wasser aus einem Brunnen im Garten nicht als Trinkwasser genutzt werden kann. Dafür können Sie das Wasser aber als Gartenwasser zum Bewässern der Pflanzen verwenden.

Ob sich ein Brunnen im Garten für Sie lohnt, ist daher zum Großteil davon abhängig, wie viel Wasser Sie für das Bewässern Ihrer Pflanzen benötigen. Im Folgenden sehen Sie, was Sie sonst noch beachten müssen:

  • Wasserverbrauch
  • Kosten in Abhängigkeit vom lokalen Wasserpreis
  • Zu erwartende Lebensdauer des Brunnens
  • Kosten für den Bau des Brunnens (einmalig)
  • Betriebskosten des Brunnens (laufende Kosten)

Wann genau lohnt sich also so ein eigener Brunnen? In der Regel ist er nur dann sinnvoll, wenn er sich innerhalb von fünf Jahren amortisiert. Deshalb soll man die erwartete Kostenersparnis durch den Brunnen mal fünf nehmen und den Brunnenbaukosten gegenüberstellen. Ist die Ersparnis größer als die Kosten, lohnt sich der Bau.

Eine weitere Faustregel für den Brunnenbau: In einem durchschnittlich großen Garten lohnt sich das Anlegen eines Brunnens nur, wenn der Grundwasserspiegel höchstens sechs Meter unter der Geländeoberfläche liegt. Für gewöhnlich können Sie sich über den Stand des Grundwasserspiegels bei der zuständigen Wasserbehörde, dem Wasserversorger oder auch bei einem lokalen Brunnenbauer erkundigen. Ansonsten sollten Sie die Kennwerte auch online finden können.

Ist der Bau eines Brunnens bewilligungspflichtig?

Der Grundeigentümer bedarf zur Benutzung des Grundwassers keiner wasserrechtlichen Bewilligung, wenn die Entnahme:

  • auf eigenem Grund für den eigenen notwendigen Haus- und Wirtschaftsbedarf und
  • in einem angemessenen Verhältnis zur eigenen Grundfläche erfolgt.

Ob diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig (Menge des vorhandenen Grundwassers, Grundwasserneubildung, etc.). Wir empfehlen, den Einzelfall vor dem Bau zu prüfen. Weitere Informationen bekommen Sie bei der zuständigen Behörde.

Schritt für Schritt einen Brunnen selber bauen

Im Folgenden erklären wir Ihnen wie Sie in Ihrem Garten einen Bohrbrunnen selbst anlegen können. Diese Art von Brunnen lässt sich in Eigenleistung bis zu 12 Meter tief bohren.

Was Sie benötigen

  • Bohrgestänge/Bohrgarnitur
  • Motorbohrer
  • Kiespumpe
  • Spaten
  • Kanalgrundrohr oder spezielles Brunnenrohr
  • Gerüststangen
  • Umlenkrolle
  • Zugseil
  • Gartenpumpe mit Filter
  • Rechteckiger Plastikbehälter, in dem die Pumpe hineinpasst
  • Feuchtraum-Steckdose

Die Ausrüstung

Einen Bohrer mit Gestänge und dazugehöriger Garnitur können Sie sich in einem Geräteverleih mieten.

Achten Sie darauf, dass die Breite der Bohrspitze zur geplanten Verrohrung des Bohrlochs passt. Das bedeutet, der Bohrdurchmesser muss etwas größer sein, als der später einzusetzende Rohrdurchmesser. Mit diesem Bohrer lässt sich ein bis zu 10 Meter tiefes Loch bohren. Sollten Sie beim Bohren auf Steine treffen und nicht weiter kommen, versuchen Sie es an einer anderen Stelle erneut.

Den Brunnen bohren

1. Suchen Sie sich den richtigen Ort für Ihren Brunnen aus. Oft eignet sich dafür der Rand des Grundstücks.

2. Graben Sie an der ausgesuchten Stelle zunächst ein spatentiefes Loch, um den Bohransatz zu vereinfachen.

3. Setzen Sie den Bohrer an und stecken Sie den Griff auf.

4. Drehen Sie den Bohrer nun im Uhrzeigersinn so lange, bis die Bohrspindel komplett bis zur Spitze eingedreht ist.

5. Sichern Sie die Verbindung zwischen Gestänge und Griff mit einer Schraube. Ziehen Sie dann den Bohrer aus dem Loch.

6. Verlängern Sie das Gestänge so, dass Sie tiefer bohren können.

7. Bohren Sie, bis Sie auf Wasser stoßen. Danach können Sie noch 2-3 Meter weiter bohren, um eine Reserve für Trockenzeiten zu schaffen.

8. Führen Sie ein Kunststoffrohr ein, damit die Brunnenwand beim Pumpen stabil bleibt.

  • Haben Sie kein spezielles Brunnenrohr, sägen Sie Sicke und Dichtung an den Rohrverbindungen mit einer Handsäge ab. Entgraten Sie den Schnitt.
  • Stecken Sie die Rohe etwas länger als die Bohrlochtiefe zusammen und fixieren Sie sie mit Gewebeklebeband.
  • Den unteren Teil des Rohrs können Sie mit einer Trennscheibe schlitzen, um den Wassereinfluss zu erleichtern.

9. Fluten Sie das Bohrloch zu Beginn mit dem Gartenschlauch.

10. Geben Sie die Kiespumpe in das Rohr hinab.

  • Die Kiespumpe ist ein offenes Stahlrohr, das sich mit Sand füllt, wenn es auf den Grund herabfällt. Wird sie mit Schwung wieder emporgezogen, verschließt ein Klappdeckel den Boden und der Inhalt kann emporgezogen werden.
  • Am besten funktioniert das Pumpen, wenn Sie die Pumpe an einer Umlenkrolle befestigen und diese zum Beispiel über Gerüststangen hängen.

11. Lassen Sie nun die Kiespumpe immer wieder auf den Grund abfallen und ziehen Sie sie dann ruckartig hoch.

12. Drücken Sie das Rohr während des Pumpens immer wieder nach und schlagen Sie eventuell mit dem Hammer nach (Zulage verwenden).

13. Pumpen Sie die Bohrung mit der Gartenpumpe frei, um überschüssigen Sand heraufzubefördern.

Pumpe anschließen

Als nächstes wird die Pumpe angeschlossen. Sie können dazu eine Saug- oder Gartenpumpe verwenden. Saugpumpen benötigen einen Platz an der Oberfläche, Gartenpumpen können dagegen im Boden versenkt werden.

1. Heben Sie eine Grube in der geplanten Größe aus.

2. Versehen Sie den Plastikbehälter mit einer Aussparung für das Brunnenrohr.

3. Kürzen Sie das Brunnenrohr so, dass der Flansch knapp über der geplanten Brunnenwanne liegt.

4. Bringen Sie eine Feuchtraum-Steckdose an der Behälterwand an.

5. Stellen Sie die Pumpe in den Behälter.

6. Lassen Sie den Saugschlauch vorsichtig in das Brunnenrohr ab. Der Filter soll frei im Wasser hängen.

7. Bringen Sie eine Schlauchschelle an. Diese überträgt das Schlauchgewicht auf die Krone des Brunnenrohrs.

8. Geben Sie den Deckel auf den Behälter und graben Sie die gesamte Installation ein. Nur die Steckdose bleibt frei.

9. An die Feuchtraum-Steckdose können Sie jetzt einen Gartenschlauch anbinden.

10. Das Wasser aus Ihrem Brunnen kann nun per Gartenschlauch hinausfließen.

Mit Ihrem selbstgebauten Brunnen sind Sie jetzt in der Lage, Ihren Garten völlig unabhängig von der Wasserversorgung zu bewässern.