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Dampfsperre

Die unverzichtbare Schutzhülle der Dämmung

Eine Dampfsperre kommt überall dort zum Einsatz, wo Dämmmaterial zur Isolierung des Gebäudes verwendet wird. Die diffusionsdichten Folien schützen sowohl die Dämmschicht als auch die Bausubstanz vor Feuchtigkeit und damit auch vor Schäden. Vermeiden Sie Fehler beim Dämmen und finden Sie heraus, wie Sie die Dampfsperre richtig anbringen.

Sobald Sie sich damit auseinandersetzen, den Dachboden oder die Geschossdecke in Eigenregie zu dämmen, müssen Sie sich mit den Eigenschaften, der Funktionalität und dem Einbau einer Dampfsperre beschäftigen. Nutzen Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, um beim Anbringen der wichtigen Schutzhülle keine Fehler zu machen und gute Ergebnisse zu erzielen.

Warum werden Dampfsperren benötigt?

Im gesamten Haus entsteht warme und feuchte Luft, die entweder entweichen kann oder sich irgendwo niederschlägt. Jeder Bewohner verursacht durch Duschen, Kochen oder einfaches Atmen Feuchtigkeit, die sich stets an den kältesten Stellen im Raum niederschlägt und dort kondensiert. Die Raumluft nimmt Feuchtigkeit auf und strömt durch die Wand nach außen, wobei Sie unterwegs abkühlt. Die aufgenommene Feuchtigkeit kann dabei als Tauwasser zurückbleiben, wodurch Feuchteschäden wie beispielsweise Schimmel entstehen.

Um diese Umstände zu vermeiden, wird versucht, die Luftströmungen innerhalb der gesamten Immobilie einzudämmen oder auch ganz zu unterbinden. Da warme Luft nach oben steigt, ist besonders der Dachboden ein anfälliger Ort, der durch Dämmung und Isolierung Energie- und Heizkosten einsparen und gleichzeitig Feuchtigkeitsschäden vermeiden kann.

Beim Dämmen und beim Einbau der Dampfsperre sind generell zwei Regeln zu beachten:

1. Die Dampfsperre kann Ihre Leistung nur dann erbringen, wenn Sie absolut dicht ist. Schon die kleinsten undichten Stellen können die Ursache von schwerwiegenden Schäden sein.

2. Eine Dampfsperre muss stets auf der warmen Seite angebracht werden, sodass Sie immer dem Wohnraum zugewandt ist.

Dampfsperre oder Dampfbremse – wo liegt der Unterschied?

Bevor Sie den Dachboden dämmen, sollten Sie sich mit den verschiedenen Formen der unverzichtbaren Schutzhülle beschäftigen. Im Rahmen Ihrer Recherchen werden Ihnen immer wieder zwei Begriffe begegnen, die häufig synonym verwendet werden. Dabei liegt allerdings ein Trugschluss vor, denn die Materialien weisen deutliche Unterschiede auf.

In speziellen Richtlinien und Normen wird ganz klar geregelt, welche Materialien über welche sd-Werte verfügen. Dieser Wert beschreibt die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke. Dieser sperrige Begriff sagt aus, mit welchem Widerstand sich ein Baustoff der Wasserverdunstung stellt.

Die Dampfsperre besitzt einen höheren sd-Wert als die Dampfbremse, worauf die unterschiedlichen Bezeichnungen bereits hindeuten. Eine zu dichte oder undichte Dampfsperre ist einer der häufigsten, schwerwiegenden Baumängel, weshalb Sie beim Anbringen unbedingt exakt arbeiten sollten. Problematisch wird es bei der Dampfbremsfolie überall dort, wo Löcher und Lücken für Rohre, Steckdosen oder Fenster bleiben müssen. Die Anschlüsse müssen hermetisch abgedichtet werden, da ansonsten Feuchteschäden vorprogrammiert sind.

Tipp: Sprechen Sie mit einem Dachdecker oder Ihrem Energieberater darüber, welche Variante Sie in Ihrer Immobilie verwenden sollten. Die Dämmung mit Folie gegen Feuchtigkeit zu schützen, ist eine sensible Angelegenheit, denn sowohl eine zu dichte als auch eine undichte Dampfsperre ist gleichermaßen schädlich.

In einem Beispiel wollen wir erläutern, wie Dampfsperren richtig eingebaut werden und welche Fehler Sie dabei unbedingt vermeiden sollten. Lassen Sie bei der Arbeit große Vorsicht walten und gehen Sie Schritt für Schritt vor.

Schritt 1: Dampfsperre anbringen

Das Anbringen der Dampfsperre hängt stets ein Stück weit davon ab, für welche Dämmung Sie sich entschieden haben. Bei einer Zwischensparrendämmung wird die Folie von der Innenseite unterhalb der Sparren angebracht. In manchen Fällen der Sanierung müssen Dampfsperren von außen über den Sparren verlegt werden.

Nachdem Sie die Dämmmaterialien der Zwischensparren-, Aufsparren- oder Untersparrendämmung angebracht haben, folgt die Montage der Dampfsperrfolie. Dabei wird die Folie entweder parallel zur Traufe oder parallel zu den Sparren angebracht. Die einzelnen Bahnen der Dampfsperre werden überlappend verlegt, wobei Sie jeweils einen Überstand von zehn Zentimetern einhalten sollten. Die Folie darf nicht unter Spannung stehen, da sich sonst früher oder später Risse bilden. Der Anschluss an das Mauerwerk erfolgt durch die Zugabe von Material.

Mit speziellen Klebebändern wird die Dampfsperrfolie an den Sparren festgeklebt. Verwenden Sie sogenanntes Tackerdichtband, damit die Folie mit Tackerklammern an den Sparren befestigt werden kann. Das Dichtband sorgt für einen luftdichten Einschluss der kleinen Löcher. Den Übergang der Dachfläche in Richtung Giebel meistern Sie, indem Sie die Folie mit Dichtband befestigen. Die endgültige Fixierung erfolgt durch die Unterkonstruktion der Innenverkleidung.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Dampfsperre völlig faltenfrei und ohne Spannung montiert wird. Sowohl Falten als auch Spannung können dauerhaft zu Rissen oder anderen Schäden führen, die sich häufig erst dann bemerkbar machen, wenn bereits große Schäden entstanden sind.

Schritt 2: Durchbrüche und Anschlussstellen

Für Fenster, Rohre und Steckdosen müssen Löcher in die Dampfsperre eingelassen werden. Die Abschlüsse müssen absolut dicht fixiert werden, was mit Klebern und Dichtband realisiert wird. Bei Durchbrüchen für Rohre nutzen Sie idealerweise einen Flansch aus identischem Material zur Abdichtung, Fenster lassen sich durch weite Bahnen anschließen.

Jedes einzelne Tackerloch und jede noch so kleine Öffnung für Steckdosen hat das Potenzial, Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen zu lassen, die nicht mehr entweichen und Schäden verursachen kann. Durch peinlich genaues Abdichten vermeiden Sie schwerwiegende Beeinträchtigungen Ihrer Bausubstanz.