Die Immobilienplattform in Ihrer Region

Energieeffizienz

Beim Hausbau die Standards der Energieeffizienz beachten

Lernen Sie die unterschiedlichen Standards für die effiziente Energieerzeugung und die wichtigsten Vorschriften kennen. So können Sie während der gesamten Planungsphase beim Bau oder Kauf einer Immobilie darauf achten, dass sie allesamt erfüllt werden oder schon im Vorfeld zusätzlich notwendige Maßnahmen einkalkulieren.

Energieeffizienz ist nicht nur wichtig, um Ressourcen und die Umwelt zu schonen, sondern sorgt gleichzeitig für Lebensqualität und vermeidet Geldverschwendung. Lernen Sie die aktuellen Gebäudestandards kennen und erfahren Sie mehr über das Haus der Zukunft, das Plusenergie-Haus.

Was ist Energieeffizienz?

Ganz generell wollen wir zunächst einmal erläutern, was Energieeffizienz fernab von einzelnen Verordnungen und Vorschriften bedeutet. Die Energieeffizienz ist ein Maß, das den Aufwand oder Verbrauch von Energie zum Erreichen eines bestimmten Nutzens misst.

Dies wird am Beispiel des Kühlschranks deutlich: Das Gerät verwendet Strom (Energie), um damit den Innenraum und die darin enthaltenen Lebensmittel zu kühlen (Nutzen). Je weniger Strom der Kühlschrank zu diesem Zweck benötigt, desto höher oder besser ist seine Energieeffizienz.

Im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung und einer Verknappung der verfügbaren Energie, ist der Einsatz energieeffizienter Technologien daher ein wichtiger Faktor, um die Umwelt zu schonen und trotzdem bequem leben zu können. Energieeffizienz zieht sich durch viele Lebensbereiche, denn auch Autos mit einem sparsamen Verbrauch, effiziente Elektrogeräte im gesamten Haus und eine sparsame Heizungsanlage tragen allesamt zu einer besseren Energiebilanz bei.

Bei Ihrer Immobilie können Sie im Inneren durch den Einsatz sparsamer Elektrogeräte Energie einsparen. Die vorgeschriebenen Richtwerte zur Energieeffizienz betrachten allerdings eher die Gebäudehülle und sollen ein möglichst effektives Zusammenspiel aus

  • Heizungsanlage (jede Form von Wärmeerzeugung)
  • Dämmung (um die erzeugte Wärme im Haus zu halten) und
  • Einsatz regenerativer Energie (Solar, Fotovoltaik, Hackschnitzelheizung, etc.) gewährleisten.

Die Kombination aller Faktoren ist wichtig, denn selbst die effizienteste Heizungsanlage kann Ihre Energiebilanz nicht verbessern, wenn ein schlecht gedämmtes Haus die Heizungswärme quasi verpuffen lässt. Durch eine Verbesserung der Energieeffizienz durch diverse Maßnahmen sparen Sie Geld für die Energieerzeugung, senken die Treibhausemissionen und sparen Ressourcen ein.

Minergie-Standards für die Energieeffizienz von Gebäuden

Das Bundesamt für Energie, kurz BFE, hat zur Verbesserung der Energiebilanz die sogenannten Minergie-Standards festgelegt, die nicht im ganzen Land identisch sind und durch verschiedene Gebäude-Vorschriften von Kanton zu Kanton variieren können.

Hinter Minergie werden sämtliche Standards zusammengefasst, die für Neubauten und bei modernisierten Gebäuden beachtet werden müssen. Bund und Kanton sowie die Wirtschaft wollen damit erreichen, dass Gebäude einen sehr geringen Energiebedarf haben und gleichzeitig ein möglichst großer Teil der Energie aus erneuerbaren Energien genutzt wird. Häuser sollen immer geringere Energieverbraucher werden und im Idealfall sogar zu Energielieferanten werden.

Mustervorschriften 2008

Seit 2008 gelten in den Kantonen im Energiebereich Mustervorschriften, die den maximalen Energieverbrauch regeln. Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) lassen zur Deckung des Wärmebedarfs in einer neu gebauten Immobilie nur noch 48 kWh / m² Energiebezugsfläche zu, was etwa 4,8 Litern Heizöl entspricht. Für umfangreich modernisierte Häuser ist ein Maximalverbrauch von 90 Kilowattstunden oder 9 Litern Heizöl zugelassen.

Minergie-Standard 2009

Das Niedrigenergiehaus wird zum Thema. Definierte Minergie-Standards für Wohngebäude und Neubauten basieren auf einer sehr gut gedämmten Gebäudehülle. Die Wärmedämmung sollte etwa 20 Zentimeter betragen und das Gebäude muss luftdicht sein. Wärmebrücken sollen beim Dämmen unbedingt vermieden werden und die Immobilie benötigt eine Komfortlüftung. Idealerweise ist die Lüftung mit Technologien zur Wärmerückgewinnung ausgestattet. Der Wärmebedarf sollte bei maximal 38 kWh / m² Energiebezugsfläche liegen, was 3,8 Litern Heizöl entspricht.

Minergie-P-Standard 2009

Die Steigerung des Niedrigenergiehauses ist das Niedrigstenergiehaus. Der Wärmebedarf für Wohngebäude darf bei diesem Standard bei maximal 30 kWh / m² Energiebezugsfläche liegen, also drei Litern Heizöl.

Minergie-A-Standard 2011

Das Nullenergiehaus nach Minergie-Standard A verlangt zur Deckung des Wärmebedarfs im ganzen Jahr 0 kWh / m². Bei dieser Bauweise wird der Bedarf an Warmwasser und Raumwärme zu 100 Prozent durch regenerative Energien gedeckt. Der Standard erfordert zudem, dass in Bürogebäuden und Wohnhäuser die effizientesten Geräte und Leuchtmittel eingesetzt werden. Auch die Energie, die bei der Errichtung der Gebäude benötigt wird, fließt in den Standard ein.

Plusenergie-Haus 2011

Wenn die Minergie-P-Standards oder Minergie-A-Standards mit einer Solarstromanlage kombiniert werden, ist das Gebäude ein Plusenergie-Haus. Der Energieertrag ist dabei das ganze Jahr hindurch höher als der Aufwand für Warmwasser, Heizung, Licht und Geräte, das Gebäude erzeugt also zusätzliche Energie.

MuKEn 2014

Die Verordnung soll von den Kantonen bis 2018 in die jeweiligen Gesetzgebungen eingebunden werden. Die Inkraftsetzung ist für 2020 geplant. Dabei wird zwischen Neubauten und Bestandsimmobilien unterschieden.

  • Vorgaben für den Neubau: Das Haus versorgt sich ganzjährig möglichst vollständig selbst mit Wärmeenergie und einem angemessenen Anteil Elektrizität.
  • Vorgaben für Gebäude, die vor 1990 errichtet wurden: Elektroheizungen und Elektroboiler sind verboten und müssen ausgetauscht werden. Die Gebäudehülle muss saniert und durch eine zeitgemäße Dämmung ergänzt werden und der Einsatz von erneuerbaren Energien wird gefördert. Erreicht werden soll ein Energiebedarf von maximal 3,5 Litern Heizöl.