Die Immobilienplattform in Ihrer Region

Fassadenbegrünung

Funktionalität und Umsetzung

Wer sich nicht mit schlichtem Grau an der eigenen Hauswand zufriedengeben möchte, wird vermutlich früher oder später über eine Fassadenbegrünung nachdenken. Die hat neben optischen Vorzügen auch in Sachen Funktionalität einiges zu bieten. Schließlich kann das Plus an Pflanzen für bessere Luft sorgen. Wie sich die Begrünung umsetzen lässt, welche Pflanzen geeignet sind und was Sie bei der Planung bedenken sollten, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Welche Vorzüge bietet die Fassadenbegrünung?

  • Durch die Photosynthese-Tätigkeit wandeln grüne Pflanzen CO2 in Sauerstoff um, über die Verdunstung von Wasser aus den Blättern wird außerdem die Luftfeuchtigkeit angehoben. So verbessert sich die generelle Luftqualität deutlich.
  • Die Pflanzen bilden eine Art zusätzliche Dämmschicht. Im Sommer verhindern die dichten Blätter direkte Sonneneinstrahlung und spenden Schatten, im Winter helfen immergrüne Pflanzen, die Heizwärme im Gebäude zu halten.
  • Auch für die Umwelt tun Sie mit der Fassadenbegrünung Gutes. Sie bietet unter Umständen Nahrung und Nistplätze für Vögel und Insekten ein Zuhause. Das kann allerdings auch negative Auswirkungen haben, zum Beispiel, wenn sich Wespen ansiedeln.
  • Nicht nur für die Temperatur, sondern auch in Sachen Lärm wirkt die Begrünung dämmend. Das dichte Blattwerk schluckt Schallwellen und schafft so eine Dämmung von rund 10 Dezibel.
  • Zu guter Letzt schützt die Begrünung im Bestfall die Bausubstanz. Denn die Hauswand ist jetzt nicht mehr direktem Regen und Schmutz ausgesetzt, zusätzlich sorgt der Wasserentzug durch die Pflanzen für ein trockenes Mauerwerk.

Welche Anlageformen stehen zur Verfügung?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Bepflanzungsformen für Fassaden unterschieden:

  • Bodengebundene Begrünung

Bei dieser Anlageform werden die entsprechenden Pflanzen ganz regulär in der Erde am Boden verankert und sollen eine handelsübliche, bereits fertiggestellte Fassade begrünen. In diesem Fall wird auf Kletterpflanzen gesetzt, die nach und nach an der Fassade hinaufwachsen.

Dazu müssen allerdings Kletterhilfen angebracht werden, zum Beispiel Seile, Stäbe oder Gitter. Aber auch die Pfeiler von Carports, Regenrohre oder Blitzableiter können hierzu herangezogen werden, falls das Gebäude sie hergibt. Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass die Stützen das Mehrgewicht tragen können.

Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist in der Regel unproblematisch, da sie ganz natürlich über das Erdreich geschieht. Ein gewisser Pflegeaufwand fällt zwar an, um die Begrünung in die richtigen Bahnen zu lenken, ist aber verhältnismäßig klein.

Diese Pflanzen eignen sich für die bodengebundene Begrünung:

  • Feuerdorn
  • Obstspaliere
  • Efeu
  • Kletterhortensie
  • Wilder Wein
  • Rose
  • Winterjasmin
 
  • Wandgebundene Begrünung

Alternativ können Pflanzen auch direkt in die Fassade eingearbeitet werden. Das muss allerdings schon im Bau berücksichtigt werden, da sie meist andere Materialien wie Glas oder Metalle ersetzen. Häufig wird hier mit Vorsatzschalen gearbeitet, in denen die Pflanzen in einem Substrat auf Vlies oder in kleinen Taschen wachsen.

Der Gestaltungsspielraum hier ist immens, es ist in diesem Zusammenhang deshalb auch von „vertikalen Gärten“ die Rede. Der Arbeits-, Pflege- und Kostenaufwand ist aber entsprechend größer.

Diese Pflanzen eignen sich für die wandgebundene Begrünung:

  • Gehölze (Berberis, Calluna, Hypericum..)
  • Stauden (Bergenia, Euphorbia, Iberis...)
  • Gräser (Carex, Festuca, Luzula...)
  • Farne (Asplenium, Blechnum, Polypodium...)
  • Blumenzwiebeln (Crocus, Iris, Narzisse...)

Was müssen Sie bei der Planung unbedingt beachten?

  • Beachten Sie, dass die Pflanzenauswahl zwingend vom Standort des Gebäudes und der Ausrichtung der gewählten Fassadenseite abhängt. Zur Nordseite hin sollten beispielsweise vor allem Pflanzen eingesetzt werden, denen viel Schatten nichts ausmacht. Efeu würde sich hier anbieten. An der Südseite dagegen ist es ratsam, laubwerfende Pflanzen wie Wein oder Rosen zu nutzen, damit sich die Fassade mittels Sonneneinstrahlung auch im Herbst und Winter aufwärmen kann.
  • Bei gedämmten Fassaden ist besondere Vorsicht geboten. Gewächse mit zu starken Wurzeln sind hier nicht geeignet, da das Dämmmaterial diese nicht tragen kann. Leichte Kletterpflanzen sind da passender.
  • Stellen Sie vor der Bepflanzung unbedingt sicher, dass sowohl die Putzschicht als auch die Verfugung mängelfrei sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die starken Wurzeln von Haftwurzlern in Risse und Spalten verkriechen und den Schaden an diesen Stellen vergrößern.
  • Bedenken Sie im Vorhinein unbedingt, wie viel Pflegearbeit Sie bereit sind zu leisten und stimmen Sie das mit Ihren Bepflanzungsvorstellungen ab. Ziehen Sie an dieser Stelle am besten auch Experten hinzu und lassen Sie sich beraten. Allgemein sollte bei einer bodengebundenen Begrünung ein- bis zweimal pro Jahr ein Rückschnitt erfolgen, in Zuge dessen Sie die Pflanzen auch nach Ihren Wünschen in die Kletterhilfe einflechten können. Achten Sie darauf, dass Fenster sowie das Dach und Lüftungsausgänge nicht zuwachsen.

Wird die Fassadenbegrünung bezuschusst?

In Österreich gibt es keine bundesweit geregelte Förderung von Fassadenbegrünungen. Allerdings unterstützen einige Gemeinden das Vorhaben auf freiwilliger Basis.

In Wien beispielsweise wird die Begrünung mit bis zu 2.200 Euro gefördert. Wird die Arbeit in Eigenregie durchgeführt, können in diesem Rahmen 100 Prozent der entstehenden Kosten übernommen werden. Dem Antrag dazu müssen lediglich Kostenvoranschläge sowie eine Einverständniserklärung der Hausinhabung und gegebenenfalls zusätzlich fällige Bewilligungen beigelegt werden.

Auch in Graz werden Sie belohnt, wenn Sie etwas für die Luftqualität und Umwelt tun. Hier werden bis zu 80 Prozent der Beratungskosten, maximal aber 400 Euro, bezahlt.