Früher galt die Fassade als Mantel eines Hauses. Sie kleidet das Haus äußerlich ein und schützt es idealerweise vor Beschädigungen und äußeren Einwirkungen. Heute wird die Fassade nicht mehr nur zweckmäßig gesehen. Es gibt sie mittlerweile in zahlreichen Farben und Optiken – von modernen Glas- und Stahlfassaden bis hin zu nostalgischen Materialien aus Keramik und Tonziegeln.
Die Fassadenverkleidung anzubringen und zu gestalten, ist nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick erscheint. Einmal angebracht, lässt sich das äußere Erscheinungsbild einer Fassade leicht wieder abändern. Unser Ratgeber fasst die wichtigsten Aspekte zu Fassadenplatten zusammen.
Eine Fassade setzt sich aus mehreren Schichten zusammen. Zunächst einmal haben Sie das Mauerwerk. Darauf lässt sich – entweder waagerecht oder senkrecht – eine gewünschte Dämmung montieren. Bei dieser sogenannten „Vorhangfassade“ mit Dämmung bieten sich verschiedene Bauweisen an.
Hierbei kommt eine aus Aluminiumprofilen oder Holz bestehende Unterkonstruktion zum Tragen, die auf der Außenwand befestigt wird. Die leeren Zwischenräume sind lückenlos mit Dämmstoff beschichtet. Als Materialien haben sich hier Stein- und Mineralwolle bewährt. Die Vorhangfassade hat eine Belüftungsschicht und trägt daher den Namen „hinterbelüftete Vorgangfassade“.
Das Eigenheim lässt sich nach Herzenslust mit dekorativen Fassadenplatten gestalten. Geeignete Materialien sind sowohl Kunststoffe als auch naturbelassene Verkleidungen.
Fassadenplatten gibt es meistens als fortlaufende Stecksysteme zu kaufen. Heimwerker können die Einkleidung der Fassade selbst vornehmen, müssen jedoch besonders sorgfältig bei der Sache sein. Langlöcher sind hier oftmals den einfachen Bohrungen vorzuziehen, damit sich die Elemente bei einer Erwärmung ausdehnen können. Allen Raffinessen zum Trotz lässt sich ein 100-prozentiger Wasserschutz nicht gewährleisten. Umso wichtiger ist es, dass die Hinterlüftung funktioniert und sich gut zwischen den Latten ausbreiten kann.
Tipp: Sie sollten ausschließlich imprägnierte Hölzer und Latten mit einer Stärke von mindestens 24 mal 48 Millimetern verwenden. Dachlatten eignen sich aufgrund ihrer Maße besonders gut.
Material | Materialart | Eigenschaften |
Faserzement | Verbundwerkstoff | Faserzementplatten setzen sich aus Zement und Zellulose zusammen. Dieser Verbundwerkstoff wirkt feuchtigkeitsregulierend und ist gegen widrige Bedingungen sehr beständig. Die Faserzementplatten altern nicht und sind unanfällig gegen UV-Strahlen und Wasser. Sie sind als lackierte oder lasierte Platten mit glatter oder körniger Oberfläche erhältlich. |
Steinwolle | Verbundwerkstoff | Steinwolle wird für gewöhnlich als Dämmstoff für die Außenwand oder Decke verwendet. Sie kann ebenfalls als Fassadenbekleidungstafel eingesetzt werden, wenn sie mit einem Phenolharzbindemittel angereichert wird. Steinwolle hat keine individuelle Optik, ist allerdings äußerst formbar. Ebenso wie Zement sind Steinwollefassaden witterungs- und temperaturbeständig und langlebig. Sie lassen sich recyceln und aus lokalen Rohstoffen gewinnen. Den Gestaltungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Unbeschichtete Naturoptiken sind ebenso erwerbbar wie Platten mit bedruckter oder beschichteter Holz- und Metalloptik. |
WPC | Verbundwerkstoff | „Wood Plastic Composite“ ist ebenfalls ein Verbundwerkstoff – zusammengesetzt aus Holzfasern und Kunststoffpolymeren. Der Kunststoff fungiert hier als Bindemittel und gestaltet das Material formstabil, witterungsbeständig und rissfest. Im Gegensatz zu Holz verursacht das Material weniger Wartungsaufwand und hat eine positive Ökobilanz. |
Schichtstoffplatten | Verbundwerkstoff | Die sogenannten Hochdruck-Laminat-Platten setzen sich aus harzimprägnierten Zellulosefaserbahnen zusammen. Die harten und stabilen Platten bestehen aus einem Kern, bedrucktem Papier und einer farblosen Schutzschicht. Sie lassen sich auf eine Unterkonstruktion montieren, aber auch selbsttragend verarbeiten. |
Aluminiumplatten | Metallplatten | Aluminiumverbundplatten bilden den Übergang zwischen den Verbundplatten und den Metallplatten. Sie haben eine sehr homogen angelegte Oberfläche und sind in zahlreichen Farb- und Designvarianten erhältlich. |
Metallbleche | Metallplatten | Kupfer, Stahl, Titanzink oder Edelstahl lassen sich ebenfalls zur Gestaltung von Fassaden einsetzen. Sie können sich dabei zwischen Metallen entscheiden, welche ihre Beschichtung im Laufe der Zeit infolge von Witterungsbedingungen verändern, oder ein Metall wählen, das die Farbigkeit nicht verändert. Metallplatten haben wenig Gewicht und lassen sich somit ohne Probleme an die Fassade montieren. Sie halten sehr lange und gelten als äußerst widerstandsfähig. Das hat seinen Preis. Metallplatten gehören zu den teuersten Fassadenplatten überhaupt. |
Natursteinplatten | Natursteine und Keramik | Natursteinplatten bestehen aus Materialien wie Granit, Quarzit, Schiefer oder Sandstein. Die Oberflächen sind stark unterschiedlich verarbeitet, sodass die Platten sehr individuell aussehen. Auch die modernen Keramikplatten sind in etlichen Variationen erhältlich. |
Weitere Fassadenplatten | Alternative Materialien | Sie haben weitere Optionen für neue Fassadenplatten. Sie können ebenso aus glasfaserverstärktem Beton bestehen. Das Material ermöglicht Ihnen eine moderne Gestaltung der Fassade in organischen 3D-Formen. Wenn Sie viel Wert auf Nachhaltigkeit legen, verwenden Sie Biokunststoffe. |