Beim Hausbau stellt sich die Frage: mit oder ohne Keller? Ein Keller schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern steigert auch den Wiederverkaufswert eines Hauses. Zudem ist er ein Wärmepuffer, der im Sommer klimatisiert und im Winter die Kälte des Bodens nicht ins Haus steigen lässt. Der Fertigkeller bietet dabei eine besonders unkompliziert zu errichtende Option.
Haben Sie sich für einen Keller entschieden, können Sie zwischen Fertigkellern oder Ortbetonkellern wählen. Ortbetonkeller werden direkt auf der Baustelle gegossen, wohingegen Fertigkeller – ähnlich wie Fertighäuser – in Einzelteilen hergestellt, geliefert und zusammengesetzt werden.
Mit einem Fertigkeller kann der Häuslbauer einen Keller nach seinen individuellen Wünschen anfertigen und zur Montage bereit auf die Baustelle liefern lassen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Der Weg von der Produktion bis zum vollendeten Fertigkeller dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Einen Kellerrohbau bauen zu lassen dauert etwa 14 Tage, der danach folgende Ausbau erneut zehn Tage – ein Fertigkeller ist jedoch nach einem Tag bereits bezugsfertig. Die Montagezeit beträgt lediglich einen Tag, was bedeutet, dass Sie ein geringes zeitliches Risiko eingehen. Das heißt, dass die restlichen Arbeiten auf Ihrer Baustelle schneller vorangehen können als beim Bau eines Ortbetonkellers - und weniger Bauzeit bedeutet weniger Ausgaben.
Ein Fertigkeller bietet dem Häuslbauer viele verschiedene Vorteile:
Achtung: Klären Sie alle Details mit Ihrem Hersteller im Voraus ab. Fehler können kostspielig und aufwendig werden. Geben Sie ein Bodengutachten in Auftrag, um über örtliche Gegebenheiten informiert zu sein. Auch eine Baugrunduntersuchung kann Ihnen darüber Aufschluss geben, was Sie alles beachten müssen. |
Bei Kosten im Baubereich ist es schwierig, eine präzise Einschätzung zu geben. Unterschiedliche Faktoren haben Einfluss auf den Preis. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Bodenbeschaffenheit sowie die Grundwasserhöhe und weiters die Ausbaustufe des Kellers. Grundsätzlich ist von einem Durchschnittspreis von 300 Euro pro Quadratmeter auszugehen. Dabei handelt es sich aber nur um einen Richtwert, die Kosten können stark variieren. Wir empfehlen dem Häuslbauer mehrere Angebote einzuholen und auf Preis-Leistungsverhältnis zu prüfen.
Das erste, was Sie beim Bau Ihres Fertigkellers wissen müssen, ist, wie es um Ihren Boden steht. Haben Sie einen hohen oder einen niedrigen Grundwasserstand? Ist der Boden voller Baumwurzeln oder großer Steine?
Die Bodengegebenheiten können die Ausgrabungen verzögern oder erschweren, was Sie in Ihren Zeitplan mit einrechnen müssen. Außerdem können Sie bei vorheriger Kenntnis über die Bodenbeschaffenheit die korrekten Vorkehrungen für die Ausgrabung treffen:
Außerdem ist es wichtig, schon vorher zu wissen, wie Sie Ihren Fertigkeller nutzen wollen. Denn eine Sauna, ein Schwimmbad oder ein Badezimmer verlangen andere Lüftungssysteme als eine Abstellkammer oder ein Büro.
Ist der Grundwasserspiegel Ihres Grundstücks hoch, sollten Sie sich eine Firma suchen, die auf besonders wasserdichte Fertigkeller spezialisiert ist. Bei drückendem Wasser muss der Fertigkeller als weiße Wanne gebaut werden, also aus speziellem, wasserundurchlässigem Beton. Aber auch die schwarze Wanne, also eine Abdichtung mit Bitumen, ist bei einem Fertigkeller möglich. Erkundigen Sie sich hier im Fachhandel, welche Variante für Sie in Frage kommt.
Wie bei Fertighäusern ist es auch bei Fertigkellern möglich, einen Mitbau- oder Ausbaukeller zu bestellen. Dadurch sparen Sie zusätzliche Kosten, müssen jedoch Ausgaben für die Installation von Sanitäranlagen und Strom berechnen. Je nach handwerklichen Fähigkeiten lohnt es sich deswegen eher, auf einen schlüsselfertigen Fertigkeller zu setzen, statt einen Ausbaukeller zu bestellen, der durch teure Handwerker bezugsfertig gestaltet wird.