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Wie Sie ein Haus planen, ohne in Chaos zu verfallen

In fünf Schritten zum Eigenheim

Bei der Bauplanung kommt es vor allem auf eins an: Struktur. Ohne einen verständlichen und gut durchdachten Plan wird der Weg zu Ihrem Eigenheim unnötig verkompliziert.

Die Bauplanung ist für gewöhnlich in fünf Phasen aufgeteilt:

  • Grundlagenplanung
  • Einholung von Genehmigungen
  • Detailplanung und Angebotseinholung
  • Bauphase
  • Abnahme des Hauses und Landschaftsgestaltung

Sinnvoll ist, dass Sie sich selbst einen Übersichtsplan erstellen, der leicht verständlich alle Phasen aufzeigt, und außerdem beschreibt, welche Schritte in den einzelnen Phasen zu erledigen sind. Besonders hilfreich ist es, wenn Sie noch die zuständigen Ansprechpartner oder Anlaufstellen mit aufnehmen. Weiters sollten Sie die Dauer der Phasen mit in Ihren Plan aufnehmen, damit Sie einen realistischen Überblick über die Bauplanung haben.

1. Die Grundlagenplanung ist das A und O des Hausbaus

Die Dauer der Grundlagenplanung hängt ganz von Ihnen ab. Zwischen ein paar Monaten und mehreren Jahren ist alles im Rahmen.

In der ersten Phase der Hausplanung geht es vor allem darum, alle Ideen zusammenzutragen und eine grobe Übersicht über das Projekt zu erhalten. Fangen Sie damit an, sich einen Überblick über Ihre Finanzen zu verschaffen:

  • Wie viel Eigenkapital können Sie investieren?
  • Brauchen Sie einen Kredit? Wenn ja, in welcher Höhe? Welcher Betrag ist realistisch?
  • Können Freunde und Verwandte Ihnen aushelfen?
  • Können Sie von Fördergeldern profitieren?

In den meisten Bundesländern können Sie Fördergelder für den Erbau eines Hauses mit hohem ökologischen Standard erhalten. Oftmals wird der Bau einer Photovoltaik-Anlage finanziell unterstützt.

Überlegen Sie sich dann, wie groß das Grundstück sein kann und wie groß es sein muss. Für ein freistehendes Einfamilienhaus empfiehlt sich ein Grundstück zwischen 500 und 800 Quadratmetern. Wenn Sie das Haus planen, gehen sie von grob 15 Quadratmetern pro Zimmer aus – haben Sie also eine große Familie und soll jedes Familienmitglied ein eigenes Zimmer haben, müssen Sie dies berücksichtigen. In dieser Phase der Planung ist es aber erstmal egal, wie genau Sie das Haus aufteilen möchten und welchen Grundriss Sie sich vorstellen.

Darauf sollten Sie bei der Grundstücksuche achten

Wenn Sie wissen, welche finanziellen Mittel Ihnen zur Verfügung stehen und wie groß Ihr Haus sein sollte, können Sie auf Grundstückssuche gehen. Bis das perfekte Grundstück gefunden ist, kann jedoch schon einige Zeit vergehen. Vergessen Sie bei der Suche nicht, dass nicht nur der Kaufpreis, sondern auch Grundstückserwerbsnebenkosten mit eingeplant werden müssen.

Achten Sie beim Grundstückskauf auch auf folgende Punkte:

  • Ausrichtung des Grundstücks: Ist es eher nach Nord-Süd oder Ost-West ausgerichtet?
  • Ist das Grundstück eben?
  • Liegt es in einer Einflugschneise? Denn dann kommen beim Hausbau Schallschutzmaßnahmen auf Sie zu.
  • Gibt es viele Bäume auf dem Grundstück, die den Bau behindern könnten? Sind die Bäume gesetzlich geschützt?
  • Wie hoch ist der Grundwasserspiegel?
  • Wie ist die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks? Könnte es eventuell zum Absacken des Hauses kommen oder ist das Erdreich voll alter Baureste, was Grabungen erschwert?

Bevor Sie mit der detaillierten Hausplanung anfangen, sollten Sie den Bebauungsplan Ihres Grundstücks zu Rate ziehen. Wenn Sie von einem Haus mit Flachdach träumen, aber der Bebauungsplan ein Satteldach vorschreibt, müssen Sie sich eventuell nach einem anderen Grundstück umsehen.

2. Rechtzeitig über notwendige Genehmigungen informieren

Sobald Sie Ihr Grundstück gekauft haben, sollten Sie sich erkundigen, wie es sich mit den Anschlüssen für Strom, Wasser, Gas und die Kanalisation verhält. Was muss noch angeschlossen werden? Bei wem müssen Sie sich dafür melden? Kommen weitere Kosten auf Sie hinzu? In manchen Bundesländern müssen Sie auch zum Erhalt einer Baubewilligung einen Kanalplan vorlegen.

Die Baubewilligung ist grundsätzlich von Nöten, wenn Sie ein neues Wohnhaus bauen möchten. Je nach Größe und Art des Bauprojekts müssen Ihre zukünftigen Nachbarn verständigt werden. Diese können dann Einspruch erheben und es könnte zu einem Gerichtsverfahren kommen. Erst wenn kein Nachbar etwas gegen Ihre Baupläne einzuwenden hat, erhalten Sie die Baubewilligung.

Fristen einhalten! Nach Erhalt der Baubewilligung müssen Sie in einem bestimmten Zeitraum mit dem Bau beginnen. Ansonsten verfällt ihre Genehmigung.

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Magistrat, welche Unterlagen Sie einreichen müssen und wie lange die Bewilligung dauert – je nach Größe der Stadt kann es durchaus bis zu sechs Wochen oder länger dauern.

3. Der Traum wird zur Realität: Detailplanung und Angebotseinholung

Der finanzielle Rahmen legt fest, wie viel Geld Sie in Ihr Haus investieren können – dadurch wissen Sie auch, ob Sie sich an ein teures Architektenbüro wenden können, ob Sie auf ein Massivhaus setzen oder ob doch eher ein Ausbau- oder Mitbauhaus infrage kommt. Wenn Sie als Häuslbauer selbst Hand anlegen, wird der Bau an sich günstiger. Allerdings müssen Sie dann die Kosten für Bodenbeläge, Treppengeländer und den Trockenbau einkalkulieren.

Nehmen Sie sich für diesen Schritt besonders viel Zeit:

  • Überlegen Sie, wie viele Etagen Ihr Haus haben soll und ob Sie einen Keller haben möchten
  • Hätten Sie gerne eine großzügige Dachterrasse?
  • Planen Sie für die Zukunft und machen Sie Ihr Haus nicht an Ihrer momentanen Lebenssituation fest. Wenn Sie kleine Kinder haben, sind Sie vielleicht versucht, ein Spielzimmer zu planen. Aber was wird aus dem Raum, wenn die Kinder größer sind?
  • Können Sie Ihr Schlafzimmer nach unten verlegen oder einen Treppenlift einbauen?
  • Wie groß soll der Garten sein?

Digitale Hausplaner helfen Ihnen, während der Bauplanung einen besseren Eindruck von Ihrem zukünftigen Haus zu erhalten.

Auch wenn Sie sich für ein Bauunternehmen entscheiden und auf ein Fertighaus setzen, erkundigen Sie sich vorher bei unterschiedlichen Unternehmen. Es gibt nicht nur preisliche Unterschiede, auch die Individualisierungsmöglichkeiten können sich sehr unterscheiden. Treffen Sie sich ruhig mit mehreren Firmen und holen Sie sich unverbindliche Angebote ein. Manche Unternehmen bieten Musterhäuser an, die Sie besichtigen können. So erhalten Sie einen Eindruck der Gebäude und merken vielleicht, was Sie an bestimmten Hausmodellen mögen und was Ihnen missfällt.

Der Prozess kann ruhige mehrere Monate dauern. Scheuen Sie nicht davor, sich wirklich viele Angeboten einzuholen – es geht schließlich um den Rest Ihres Lebens.

4. Grundsteinlegung: Die Bauphase kann aufreibend werden

Die Bauphase ist für viele Bauherren der spannendste Teil der Reise. Nach und nach können Sie Ihr Haus wachsen sehen. Wenn Sie Ihr Haus planen, sollten Sie aber berücksichtigen, dass es während der Bauphase immer zu unerwarteten Problemen kommen kann. Vielleicht haben Sie sich dazu entschlossen, sich um den Innenausbau selbst zu kümmern, aber sind jetzt längerfristig krank geworden. Oder die Sanitärfirma hat Insolvenz angemeldet. Was auch immer passiert, Sie sollten in der Bauplanung Ihr Geld nicht zu knapp kalkulieren.

Ein Rundum-Paket, bei dem sich das Unternehmen um den gesamten Bau kümmert, die Baustelle leitet und koordiniert und am Ende das Haus schlüsselfertig übergibt, ist mit Sicherheit die stressfreiste Variante. Meistens verläuft hier alles nach Plan und Ihr Haus steht in der vertraglich geregelten Zeit. Komplizierter wird es bei Mitbau- oder Ausbauhäusern, besonders wenn Sie sich als Privatperson selbst um Trockenbau und Innenausbau kümmern. Je nachdem, wie viele Helfer Sie haben, wie viel Geld Ihnen zur Verfügung steht, wie versiert Sie als Handwerker sind und wie viele Arbeiten Sie tatsächlich selbst erledigen, kann es durchaus 18 Monate dauern, bis Ihr Haus bezugsfertig ist.

5. Die letzte Phase der Bauplanung: Übergabe des Hauses und Landschaftsgestaltung

Ihr Haus steht und einen Einzugstermin gibt es auch schon. Aber vorher muss ein Gutachter noch Ihr Haus abnehmen und es offiziell übergeben. Sollten Mängel festgestellt werden, verzögert sich die Übergabe des Hauses mitunter um mehrere Monate. Wenn viel Eigenleistung in Ihrem Eigenheim steckt, kann es zu unwissentlich verursachten Fehlern kommen. Elektro- und Sanitärarbeiten sollten Sie daher immer Fachleuten überlassen.

Wenn Ihr Haus dann endlich Ihnen gehört, können Sie sich um die Gestaltung Ihres Gartens kümmern. Zur Landschaftsgestaltung gehört aber nicht nur die Wahl des Rasens und der Bepflanzung, sondern auch der Eingangsbereich sowie Ihre Zufahrt. Planen Sie bereits am Anfang die Bepflasterung und Begrünung mit ein, da Sie sonst am Ende kein Budget mehr für den Feinschliff Ihres Hauses haben. Die Gestaltung können Sie schon während der Bauphase mit einem Online-Tool planen.

Sind alle Pflanzen gepflanzt und alle Steine gelegt, dann haben Sie auch die letzte Phase Ihrer Bauplanung abgeschlossen.