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Was für Heizungsarten gibt es?

Wenn es ums Heizen geht stehen viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Sich für eine zu entscheiden will gut überlegt sein. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Heizungsarten mit ihren Vor- und Nachteilen im kurzen Überblick dar.

Was beachtet werden muss

  • Für jede Heizungsart müssen andere Gegebenheiten vorausgesetzt sein. Dadurch lassen sich manche Heizungsarten direkt ausschließen.
  • Vergleichen Sie die Kosten der verschiedenen Heizungsarten. Lassen Sie sich für die Installation Angebote verschiedener Anbieter geben. Die Brennstoffkosten lassen sich anhand der Preisentwicklung miteinander vergleichen.
  • Auch persönliche Vorlieben spielen in die Entscheidung hinein.

Heizen mit Gas oder Öl

Die Wärme entsteht durch die Verbrennung von Öl oder Gas.

  • Vor- und Nachteile

+ moderne Geräte haben eine hohe Wirkung

+ bei Gasanschluss ist weder Tank noch Brennstofflager nötig

+ alte Heizungen lassen sich durch neueste Brennwerttechnik relativ günstig modernisieren

- schwankende Rohstoffkosten, besonders Öl

- Öl braucht immer einen Tank

- fossile Rohstoffe

- lässt sich das Haus nicht an das Gasnetz anschließen, wird Flüssiggas benötigt, was oft teurer ist als Erdgas

  • Kosten*

Rohstoffpreise schwanken stark und oft. Meist kostet Erdgas zwischen vier und sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei Heizöl sind es zwischen 40 und 50 Cent pro Liter. Damit kommt ein Vier-Personen-Haushalt in der Regel auf 600 bis 1.200 € im Jahr.

Anschaffungskosten sind ein genauso wichtiger Faktor wie die laufenden Kosten. Ein hochwertiges Brennwertgerät für ein Einfamilienhaus liegt zwischen 5.000 und 12.000 €. Dazu kommen noch Installationskosten für Heiztechnik, Warmwasserspeicher und Gasanschluss. Diese liegen zwischen 10.000 und 30.000 €. Ein Öltank kostet zwischen 2.000 und 4.000 €.

  • Fazit

Gas- oder Ölheizungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Heiztechniken. Alte Geräte lassen sich einfach und relativ günstig gegen ein modernes austauschen. Moderne Geräte haben einen sehr effizienten Wirkungsgrad. Für nachhaltig heizende Menschen kann die Brennwerttechnik mit Solarenergie oder wasserführenden Öfen kombiniert werden. Das bedeutet zwar höhere Investitionskosten, senkt aber auch die dauerhaften Heizkosten.

Heizen mit Holz

Wollen Sie mit Holz heizen, gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Zum einen gibt es die Pelletheizung. Das Prinzip ist dem der Öl- oder Gasheizung ähnlich, nur wird die Heizungsanlage mit Holzpellets gefüttert, die automatisch zugeführt und verbrannt werden. Die Hackschnitzelheizung funktioniert ebenso. Auch mit Holzscheiten können Sie in einem Holzscheitvergaser heizen.

  • Vor- und Nachteile

+ Holzpellets haben hohen Wirkungsgrad

+ nachwachsender Rohstoff

+ CO2-freundliche Heizungsart

+ geringe Heizkosten, wenn Holz selber geschlagen wird (nicht bei Pelletöfen)

- Technik relativ teuer

- Rohstoffe müssen gelagert werden

  • Kosten*

Pellets und Holzhackschnitzel sind relativ günstig in der Anschaffung.  Eine Jahresration kostet zwischen 600 und 800 €. Dabei muss aber bedacht werden, dass diese in großer Menge gelagert werden müssen.

Die Anschaffung einer Pelletheizung beträgt zwischen 19.000 und 25.000 €.

  • Fazit

Mit Holz zu heizen ist in Grenzen nachhaltig. Würde jeder ausschließlich mit Holz heizen, würden die Rohstoffquellen überlastet werden. Für den Privatgebrauch kann es sich aber durchaus lohnen. Haben Sie alles aufeinander abgestimmt, können Sie unabhängig heizen. Einzig ein ausreichend großer Lagerraum für die Pellets oder Holzscheite muss gegeben sein.

Kamine und Öfen

Ein Kamin oder Holzofen sorgt nicht nur für kuschelige Wärme, sondern auch für eine gemütliche Atmosphäre. Inzwischen sind diese auch nicht mehr mit Arbeit und Dreck verbunden wie es früher der Fall war. Heutzutage eigenen sich auch Gas oder Bioethanol als Brennstoffe. Als alleinige Wärmequelle lassen sich diese Öfen jedoch nicht verwenden.

  • Vor- und Nachteile

+ relativ umweltfreundlich

+ gemütliche Atmosphäre

+ Gas und Bioethanol sind im Vergleich zu Holzöfen sauber

- lässt sich nicht als alleinige Wärmequelle nutzen

  • Kosten*

Für einen Raummeter Holz bezahlen Sie zwischen 50 und 100 €, das reicht für ca. 2.000 kWh. Wenn Sie das Holz selber schlagen, kommen Sie auf wesentlich geringere Kosten. Ein wasserführender Kaminofen kann Sie zwischen 500 und 5.000 € kosten. Dabei spielt auch die Größe eine Rolle. Einen kleinen Kamin bekommen Sie schon ab 100 €, große Wohnzimmerkamine starten erst bei 500 €.

  • Fazit

Einen Kaminofen können Sie nur zur Ergänzung ihrer regulären Heizung nutzen. Wenn Sie bereits ein Heizsystem haben, können Sie den Kamin aus optischen Gründen oder für die gemütliche Atmosphäre anbringen.

Elektroheizungen

Das ziemliche Gegenstück zum Kaminofen ist die Elektroheizung. Hier kommt die Wärme nicht vom brennenden Feuer, sondern aus der Steckdose. Elektroheizungen gibt es in verschiedenen Formen, wie etwa einem mobilen Heizlüfter, Nachtspeicheröfen oder Infrarotheizungen. Elektroheizungen sind vom Gesamtwirkungsgrad her eher schlecht. Diese Heizungsformen sind sehr flexibel und in der Anschaffung relativ günstig. Die Heizkosten wiederum sind abhängig vom Strompreis.

  • Vor- und Nachteile

+ Ökostromtarif möglich

+ Heizkörper erwärmen unmittelbar

+ mobile Heizkörper möglich

+ günstige Anschaffung

+ wartungsarm

- möglicherweise hohe Stromkosten

- schlechter Gesamtwirkungsgrad

  • Kosten*

Die Anschaffungskosten einer Elektroheizung sind relativ gering. Pro Heizkörper zahlen Sie 100 bis 500 €. In einem Einfamilienhaus kommen Sie damit auf Kosten von 1.000 bis 5.000 €.

Das größere Problem bei einer Elektroheizung sind die laufenden Heizkosten. So ist Heizen mit Strom deutlich teurer als Heizen mit Gas oder Öl.

Die Kosten sind außerdem auch abhängig von der Wärmedämmung des Gebäudes. Bei einem Vierpersonenhaushalt belaufen sich die Kosten auf ca. 2.000 bis 3.000 € im Jahr.

  • Fazit

Für ein gut gedämmtes Haus, im Idealfall mit eigener Stromversorgung, lohnt es sich mit Strom zu heizen. Bei einer schlechten Dämmung ist eine Elektroheizung jedoch auf Dauer zu teuer und bringt zu wenig Leistung. Infrarotheizungen sind vor allem in modern eingerichteten Häusern beliebt, da sie sich einfach hinter einem Spiegel oder einem Gemälde verstecken lassen. Ein mobiler Heizkörper eignet sich auch gut für selten genutzte Räume.

Wärmepumpen – Energie aus der Umgebung

Die Energie, die Wärmepumpen beziehen, kommt aus der Umgebung, wie etwa aus der Luft, der Erde oder aus dem Grundwasser. Bei der Energieaufnahme lassen sie ein Kältemittel verdampfen. Das geschieht bereits bei niedrigen Temperaturen. Der Dampf wird unter Druck kondensiert und gibt dabei wieder Wärme ab, die auf die Heizkörper verteilt wird.

Anhand der Leistungszahl lässt sich erkennen, ob eine Wärmepumpe effizient arbeitet. Sie ermittelt das angestrebte Verhältnis zwischen aufgenommener elektrischer Energie und abgegebener Wärme. Die Jahresarbeitszahl wird dann im laufenden Betrieb errechnet.

Luftwärmepumpen benötigen keine Bohrungen, weswegen sie deutlich günstiger in der Anschaffung sind. Sie arbeiten dafür aber auch weniger effizient als Wasser- oder Erdwärmepumpen.

  • Vor- und Nachteile

+ niedrige laufende Kosten

+ wartungsarm

+ nachhaltig, besonders bei Ökostromtarifen

- kann nur unter gewissen Voraussetzungen gebaut werden (ausreichend Platz für Erdwärmekollektoren, passender Grundwasserspiegel, Bohrungen für Erdwärmesonden müssen genehmigt werden)

- es entstehen geringe Stromkosten

  • Kosten*

Die Anschaffungskosten sind relativ hoch; je nach System und Gegebenheiten liegen sie bei 7.000 bis 20.000 €. Luftwärmepumpen sind dabei um einiges günstiger als Wasser- oder Erdwärmepumpen, da sie keine teuren Bohrungen benötigen.

Die Betriebskosten belaufen sich auf etwa 400 bis 800 €.

  • Fazit

Eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn die Gegebenheiten richtig sind. Ist für Sie ein Gasanschluss nicht möglich, dann ist es eventuell sinnvoll, Flächenkollektoren im Garten zu verlegen. Um die Stromkosten zu senken, kombinieren Sie die Anlage mit Photovoltaik.

Solarenergie: Mit der Kraft der Sonne heizen

Sonnenkollektoren auf dem Dach bündeln die Sonnenstrahlen und erhitzen das Wärmemedium. Oft wird dieses System noch von anderen Heizungsarten unterstützt, da es, vor allem in Regionen in denen nicht ständig die Sonne scheint, nicht immer ausreicht.

  • Vor- und Nachteile

+ nachhaltig

+ keine laufenden Kosten für die Energie

+ lässt sich gut mit anderen Systemen kombinieren

- hohe Anschaffungskosten

- nimmt viel Dachfläche in Anspruch

- Abhängigkeit von Sonnenzeit

  • Kosten*

Bei einer recht gut gedämmten Immobilie starten die Anschaffungskosten für Kollektoren zur Brauchwassererhitzung bei 4.000 €. Eine Anlage mit Vakuumkollektoren, die hauptsächlich als Heizung genutzt werden soll, kostet um die 11.000 €.

Mit Solarthermie, die Ihre reguläre Heizung unterstützt, sparen Sie in den laufenden Kosten einiges an Geld. Es fallen jährliche Wartungskosten an, eventuell Reparaturen, die aber in der Regel nicht sehr hoch ausfallen.

  • Fazit

Solarenergie ist eine nachhaltige und effiziente Energiequelle. Doch gerade in Gebieten, in denen nicht immer die Sonne scheint, wie es auch in einigen Regionen Österreichs der Fall ist, reicht eine alleinige Versorgung mit Solarenergie nicht aus. Ob sich die Installation einer Solarenergieanlage lohnt, kommt immer auf den Einzelfall ist.

Eigenes Kraftwerk im Keller: Mit Kraft-Wärme-Kopplung heizen

Ein sogenanntes Blockheizkraftwerk (BHKW) kann im Keller Brennstoffe verheizen und damit Strom und Wärme erzeugen. Besonders sinnvoll ist so eine Anlage im Gemeinschaftsbetrieb, wie einem Mehrfamilienhaus. Durch die Kraft-Wärme-Kupplung lässt sich Wärmeenergie, die bei der Verbrennung entsteht, zum Heizen nutzen.

  • Vor- und Nachteile

+ hoher Wirkungsgrad

+ erzeugt Strom und Wärme

+ mehrere Haushalte profitieren von einer Anlage, Kosten werden geteilt

- hohe Anschaffungskosten

- fossile Brennstoffe

- eventuell Tank oder Lager notwendig

  • Kosten*

Die Anschaffungskosten für eine Anlage sind mit 10.000€ bis 20.000 € sehr hoch. Diese Kosten können aber unter Umständen mit mehreren Haushalten geteilt werden. So zahlt ein Vierfamilienhaushalt etwa 800 bis 1.600 € im Jahr für Wartung und Brennstoff und bekommt dafür eine Heizleistung von ca. 20.000 kWh pro Jahr. Dazu kommt, dass die Anlage Strom produziert, der dann nicht mehr von einem Anbieter bezogen werden muss. Das spart einiges an Kosten ein.

  • Fazit

Ein BHKW lohnt sich für größere Gebäude oder größere private Einzelhaushalte. Durch die autarke Strom- und Wärmeversorgung können die Bewohner des Hauses Geld sparen und erhalten trotzdem viel Leistung. Es werden jedoch Brennstoffe benötigt, für die Anschluss, Lager oder Tank zur Verfügung stehen müssen.

Fernwärme

Fernwärme funktioniert ähnlich wie eine BHKW-Anlage. Sie ist das Nebenprodukt von Kraftwerken und entsteht auch durch Kraft-Wärme-Kupplung. Dafür muss jedoch ein Fernwärmeanschluss vorhanden sein, was auf dem Land oft nicht der Fall ist.

  • Vor- und Nachteile

+ je nach Anbieter keine Installationskosten

+ umweltfreundlich

+ nur wenig Technik im Haus selber

- nicht überall verfügbar

- Abhängigkeit vom Anbieter

- oft sind Vertragslaufzeiten sehr lang

  • Kosten*

Die Anschlusskosten sind schwer festzulegen, liegen aber etwa um die 5.000 €. In einigen Fällen werden diese Kosten auch vom Anbieter übernommen. Die laufenden Kosten betragen um die 800 bis 1.200 € im Jahr.

  • Fazit

Nicht überall ist die Möglichkeit gegeben, Fernwärme überhaupt zu nutzen. Ist dies aber der Fall, sollte die Entscheidung gut überlegt sein, denn oft legt man sich auf längere Zeit auf den Vertragspartner fest.

Welche Heizungsart ist nun die Richtige?

Die Entscheidung für eine der vielen Heizungsarten soll vom Häuslbauer gut überlegt sein. Für manche Immobilien lohnen sich bestimmte Heizungsarten nicht, andere dafür schon. Informieren Sie sich ausgiebig über die Gegebenheiten Ihrer Immobilie bezüglich Wärmedämmung usw. und lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Fachmann beraten.

* Die Kosten sind vom Nutzerverhalten, der Wärmedämmung und der Effizienz der Heizungsanlage abhängig. Die genannten Kosten sind deswegen nur Richtwerte und gelten für einen Vierpersonenhaushalt in einer durchschnittlich gut gedämmten Immobilie.