Der Blick streift über den mühsam angelegten Garten, Rasen und Beete sind gehegt und gepflegt, doch da: Ein unschöner Hügel mitten im Grün und als wäre das nicht genug, erblicken Sie gleich noch einige mehr. Der Fall ist klar, bei Ihnen ist ein Maulwurf eingezogen. Zuerst einmal Gratulation! Der Boden Ihres Gartens ist von besonders guter Qualität. Maulwürfe sind anspruchsvolle Wühler und machen es sich nicht in jedem Erdreich bequem. Da Sie diese Tatsache wohl nicht über die unschönen Hügel hinwegtröstet, verraten wir Ihnen Wissenswertes über das Pelztier mit Sehschwäche und wie sie einen Maulwurf effektiv aus Ihrem Garten vertreiben.
Das erklärte Ziel eines Maulwurfs ist das Anlegen von Tunneln unter Ihrem Rasen. Innerhalb von 20 Minuten bewegt er mit seinen Schaufelpfoten knapp sechs Kilogramm Erde, die natürlich rausgeschafft werden müssen. So entstehen sie, die berüchtigten Maulwurfshügel. Doch warum buddeln Maulwürfe so leidenschaftlich gerne?
Maulwürfe benutzen ihr verzweigtes Tunnelsystem als eine Art Falle. Nach getaner Arbeit warten sie im Kessel ihres Baus auf Geräusche von Insekten und Kleintieren. Zum Alltag eines Maulwurfs gehört außerdem eine regelmäßige Kontrolle der Gänge. In diesen befindet sich übrigens stets nur ein Maulwurf, denn die Insektenfresser teilen ihr Refugium sehr ungern. Die Gänge sind untereinander verbunden und um eine Nestkammer angelegt. Diese Kammer wird mit Blättern und Gras ausgekleidet und dient als Rückzugsort und Aufzucht der Jungtiere.
Auch wenn Sie auf den Störenfried nicht gut zu sprechen sind, sollten Sie zunächst wissen, dass Maulwürfe äußerst nützliche Tiere sind. Sie verspeisen mit Vorliebe Schädlinge, fressen Schnecken und lockern den Boden auf. Dabei treiben sie es allerdings gerne mal zu weit, was nicht nur Hügel, sondern auch Ärger aufwirft. Bevor Sie sich an die Vertreibung machen, lohnt es sich aus verschiedenen Gründen trotzdem, über einen Waffenstillstand nachzudenken:
Maulwürfe nehmen Ihnen viel Arbeit bei der Schädlingsbekämpfung ab. Neben Mücken und Schnecken stehen auch die unliebsamen Engerlinge auf seinem Speiseplan. Selbst junge Mäuse vertilgt der Maulwurf gerne.
Die Wühlaktivitäten des Maulwurfs lockern die Erde in Ihrem Garten auf. Dadurch kann der Boden mehr Regenwasser für Ihre Pflanzen aufnehmen.
So unschön die Hügel auch aussehen: Die lockere Erde eignet sich –vermischt mit Kompost– ausgezeichnet für Ihre Blumenkästen.
Achtung: Maulwürfe stehen streng unter Naturschutz. Sie dürfen nach dem Bundesnaturschutzgesetz weder gefangen, noch verletzt oder getötet werden |
Mit etwas Geduld löst sich das Problem oft von alleine, denn Maulwürfe werden in der Regel nur etwa 3 Jahre alt. Diese Geduld wird bei vielen Hobbygärtnern allerdings schnell auf die Probe gestellt: Mit gut 20 Erdhaufen pro Tag bringt der Maulwurf ganz schön viel Wirbel in den Garten. Wenn sich trotz allen Wohlwollens die Wohngemeinschaft nicht aufrechterhalten lässt, ist es Zeit den pelzigen Höhlenbewohner zu verjagen, bevor Ihr Garten einer Mondlandschaft gleicht. Auch wenn die empfindlichen Tiere unter Schutz stehen, gibt es Möglichkeiten, die Sie guten Gewissens nutzen können. Durch Geräusche, Vibrationen und Gerüche fühlen sich Maulwürfe schnell gestört. Bleiben Sie hartnäckig, wird Ihr Garten bald wieder zur wühlerfreien Zone.
1. Maulwurf vertreiben mit Gerüchen
Maulwürfe sind nicht blind, haben jedoch eine ausgeprägte Sehschwäche. Gerade deshalb sind ihre übrigen Sinnesorgane besonders gut. Ihre feine Nase ist sehr empfindlich gegenüber schlechten Gerüchen. Machen Sie sich diese Schwäche zunutze, indem Sie Duftstoffe möglichst flächendeckend in die Gänge des Tunnelsystems legen.
Folgende Gerüche kommen bei Maulwürfen gar nicht gut an:
Wie bei uns Menschen reagieren auch Maulwürfe unterschiedlich auf Gerüche. Was den einen sofort in die Flucht schlägt, kann bei einem unempfindlichen Exemplar deutlich länger dauern. Probieren Sie am besten verschiedene Methoden aus, um den wirksamsten Duft gegen "Ihren" Maulwurf zu finden.
Auch wenn sie vielversprechend klingen: Verzichten Sie unbedingt auf Mittel, die Giftstoffe einsetzen. Sie schaden damit nicht nur dem Maulwurf, sondern Ihrem Garten und möglicherweise sogar sich selbst.
2. Maulwurf vertreiben mit Geräuschen und Vibrationen
Es ist wie in einer WG: Macht der Mitbewohner zu viel Lärm, kann das gehörig auf die Nerven gehen. Genau das wollen Sie bei dem possierlichen Pelztier erreichen!
Tipp: Maulwürfe sind faule Zeitgenossen. Bevor sie ihren behaglichen Bau verlassen, muss schon mehr als eine Ruhestörung erfolgen. Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, führen Sie diese mehrere Male durch. Alle zwei Tage gelten hierbei als Faustregel. Das erscheint aufwendig, lohnt sich aber: Der Maulwurf wird letztlich aufgeben und sich einen neuen Garten suchen. |