Zugegeben nicht nur Teppichböden leiden an Altersflecken – doch können Sie die Flecken im Teppich wenigstens immer beheben. Sorgen Sie für frischen Wind unter Ihren Füßen und entfernen Sie den alten Teppich richtig. Gewusst wie, erschaffen Sie nicht nur ein angenehmeres Wohngefühl, sondern beugen die Gefahr von Schimmelbildung bestmöglich vor.
Um nicht wahllos irgendwo mit dem Cuttermesser am Teppich anzusetzen, schaffen Sie sich einen Anfang. Lösen Sie mit dem Spachtel zu allererst die Teppichleisten von der Wand. Ohne größere Anstrengung schieben Sie diesen dazu einfach hinter die Sockelleiste und heben jene mit etwas Druck nach vorne ab. Sollte bei Ihnen keine Teppichleiste vorhanden sein - Prima! Sie dürfen direkt mit Schritt 2 fortfahren.
Heimwerker-Tipp: Prüfen Sie, ob Ihre Teppichleisten geleimt oder geschraubt sind. Sollte letzteres der Fall sein, nehmen Sie einen Schraubendreher zur Hilfe.
Um weiter fortfahren zu können, bedarf es einer kurzen Bestandsaufnahme vorab. Finden Sie heraus, wie Ihr Teppich verklebt ist. Wer hier schon weiß, wie sein Teppich damals verlegt wurde, liegt im Vorteil. Für alle anderen: Folgen Sie den Methoden Schritt für Schritt.
Das Wichtigste zuerst: Da Sie den gesamten Teppich nicht in einem Stück lösen können, ist es ratsam, den Teppich in etwa 30 Zentimeter breite Bahnen zu teilen. Unter Verwendung eines Cutter- oder Teppichmessers mit Hakenklinge erleichtern Sie sich die anstehende Teppichentfernung sowie die Entsorgung. Achtung: Seien Sie nicht verunsichert, wenn Kleberrückstände am Boden haften bleiben. Im letzten Schritt werden auch diese ordnungsgemäß entfernt
Heimwerker-Tipp: Wollen Sie mehrere Böden von Teppichböden befreien oder handelt es sich um Kunstharz oder wasserunlöslichen Leim, empfiehlt es sich, einen Stripper zu nutzen. Mit seiner Klinge an der Vorderseite schiebt er sich unter den Teppich und löst diesen problemlos ab. Zusätzlich befreit er Ihren Boden von nervigen Kleberesten. Sie können sich das mechanische Gerät in einfacher Ausführung schon ab einer Leihgebühr von 30 Euro pro Tag im Baumarkt ausleihen. Für Hochleistungsstripper mit 1,1 Watt hingegen sollten Sie 150 Euro am Tag einplanen.
Nicht gerade der beliebteste, aber in jedem Fall ein sehr wesentlicher Schritt, bevor der neue Boden verlegt werden kann. Je nachdem, wie gut Sie beim Entfernen des Teppichs vorangekommen sind, bleibt noch das Entfernen von Leim- und Teppichresten. Insbesondere bei Teppichen mit Schaumrücken bleiben oftmals Rückstände zurück, die Sie allerdings mit Spachtel und etwas Kraft vom Boden lösen können. Vorsicht ist geboten bei nitrohaltigen Lösungsmitteln, da sie einerseits gesundheitsgefährdend und andererseits im Einsatz bei der Entfernung von Kleberückständen eher ungeeignet sind.
Heimwerker-Tipp: Jetzt ist Geduld gefragt – werden die Klebereste nämlich nicht sorgfältig beseitigt, kann dies die Ursache für Schimmelbildung unter dem neuen Teppich sein. Gleichzeitig kann alter Kleber mit neu aufgetragenem Leim immer noch reagieren, was zu Blasenbildung führen kann.
Bevor nun der neue Teppich verlegt werden kann, sollten Sie Ihren Boden auf Risse und Kratzer untersuchen. Sie glätten solche Unregelmäßigkeiten bestmöglich mit einer sogenannten Ausgleichsmasse. Holzböden schleifen Sie im Idealfall nochmal ab und versiegeln die Dielen im Anschluss.
Und wohin mit den Resten? Nicht irgendwo hin, sondern vorschriftsgemäß und umweltfreundlich in die verantwortungsvollen Hände eines Recylinghofs. Zusammengerollt und in Müllsäcken verpackt, leisten Sie somit schon für 15 Euro einen wertvollen Beitrag für die Umwelt.