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So entfernen Sie Ihren alten Teppichboden

Schritt für Schritt

Zugegeben nicht nur Teppichböden leiden an Altersflecken – doch können Sie die Flecken im Teppich wenigstens immer beheben. Sorgen Sie für frischen Wind unter Ihren Füßen und entfernen Sie den alten Teppich richtig. Gewusst wie, erschaffen Sie nicht nur ein angenehmeres Wohngefühl, sondern beugen die Gefahr von Schimmelbildung bestmöglich vor.

Schritt 1: Teppichleisten lösen

Um nicht wahllos irgendwo mit dem Cuttermesser am Teppich anzusetzen, schaffen Sie sich einen Anfang. Lösen Sie mit dem Spachtel zu allererst die Teppichleisten von der Wand. Ohne größere Anstrengung schieben Sie diesen dazu einfach hinter die Sockelleiste und heben jene mit etwas Druck nach vorne ab. Sollte bei Ihnen keine Teppichleiste vorhanden sein - Prima!  Sie dürfen direkt mit Schritt 2 fortfahren.

Heimwerker-Tipp: Prüfen Sie, ob Ihre Teppichleisten geleimt oder geschraubt sind. Sollte letzteres der Fall sein, nehmen Sie einen Schraubendreher zur Hilfe.

Schritt 2: Teppichverklebung prüfen

Um weiter fortfahren zu können, bedarf es einer kurzen Bestandsaufnahme vorab. Finden Sie heraus, wie Ihr Teppich verklebt ist. Wer hier schon weiß, wie sein Teppich damals verlegt wurde, liegt im Vorteil. Für alle anderen: Folgen Sie den Methoden Schritt für Schritt.

  • Methode 1: Versuchen Sie zunächst, den Teppich an einer Ecke zu greifen und hochzuheben. Ist dies problemlos möglich, ist ihr Teppichboden nur an den Kanten mit Klebestreifen verlegt.
  • Methode 2: Sollte das einfache Hochziehen nicht möglich sein, ist jetzt etwas Geduld gefragt. Feuchten Sie dazu eine Teppich-Ecke mit lauwarmem Wasser an. Nach einer Einwirkzeit von ein bis zwei Stunden, dürfen Sie prüfen. Löst sich der Teppich nun einfach ab, befindet sich darunter wasserlöslicher Leim.
  • Methode 3: Sind sowohl Methode 1 und auch 2 fehlgeschlagen, ist der nächste Schritt klar. Hier handelt es sich um wasserunlöslichen Leim oder Kunstharz.

Schritt 3: Teppichboden entfernen

Das Wichtigste zuerst: Da Sie den gesamten Teppich nicht in einem Stück lösen können, ist es ratsam, den Teppich in etwa 30 Zentimeter breite Bahnen zu teilen. Unter Verwendung eines Cutter- oder Teppichmessers mit Hakenklinge erleichtern Sie sich die anstehende Teppichentfernung sowie die Entsorgung. Achtung: Seien Sie nicht verunsichert, wenn Kleberrückstände am Boden haften bleiben. Im letzten Schritt werden auch diese ordnungsgemäß entfernt

  • Ist Ihr Teppich lose verlegt und haftet nur an den Kanten, ist der Rest ein Kinderspiel. Mit etwas Lösemittel und einem Spachtel ist das doppelseitige Klebeband schnell entfernt.
  • Handelt es sich hingegen um wasserlöslichen Leim, dürfen Sie nun die gesamte Teppichfläche befeuchten. Nutzen Sie hierzu eine handelsübliche Gießkanne und beachten Sie nochmals die Einwirkzeit von ein bis zwei Stunden. Danach dürfte sich das Abziehen als relativ einfach herausstellen.
  • Im Fall von Kunstharz oder wasserunlöslichem Leim schneiden Sie zunächst Ihren Teppich wieder in 30 bis 50 Zentimeter breite Streifen. Sind die Bahnen vorbereitet, beginnen Sie an einer Ecke nahe zur Wand. Jetzt bedarf es etwas Kraft: Ziehen Sie den Streifen der Länge nach ab. Arbeiten Sie sich Stück für Stück vor, bis der ganze Teppichboden entfernt ist.

Heimwerker-Tipp: Wollen Sie mehrere Böden von Teppichböden befreien oder handelt es sich um Kunstharz oder wasserunlöslichen Leim, empfiehlt es sich, einen Stripper zu nutzen. Mit seiner Klinge an der Vorderseite schiebt er sich unter den Teppich und löst diesen problemlos ab. Zusätzlich befreit er Ihren Boden von nervigen Kleberesten. Sie können sich das mechanische Gerät in einfacher Ausführung schon ab einer Leihgebühr von 30 Euro pro Tag im Baumarkt ausleihen. Für Hochleistungsstripper mit 1,1 Watt hingegen sollten Sie 150 Euro am Tag einplanen.

Schritt 4: Klebe- und Teppichreste beseitigen

Nicht gerade der beliebteste, aber in jedem Fall ein sehr wesentlicher Schritt, bevor der neue Boden verlegt werden kann. Je nachdem, wie gut Sie beim Entfernen des Teppichs vorangekommen sind, bleibt noch das Entfernen von Leim- und Teppichresten. Insbesondere bei Teppichen mit Schaumrücken bleiben oftmals Rückstände zurück, die Sie allerdings mit Spachtel und etwas Kraft vom Boden lösen können. Vorsicht ist geboten bei nitrohaltigen Lösungsmitteln, da sie einerseits gesundheitsgefährdend und andererseits im Einsatz bei der Entfernung von Kleberückständen eher ungeeignet sind.

Heimwerker-Tipp: Jetzt ist Geduld gefragt – werden die Klebereste nämlich nicht sorgfältig beseitigt, kann dies die Ursache für Schimmelbildung unter dem neuen Teppich sein. Gleichzeitig kann alter Kleber mit neu aufgetragenem Leim immer noch reagieren, was zu Blasenbildung führen kann.

Schritt 5: Unebenheiten ausgleichen

Bevor nun der neue Teppich verlegt werden kann, sollten Sie Ihren Boden auf Risse und Kratzer untersuchen. Sie glätten solche Unregelmäßigkeiten bestmöglich mit einer sogenannten Ausgleichsmasse. Holzböden schleifen Sie im Idealfall nochmal ab und versiegeln die Dielen im Anschluss.

Schritt 6: Entsorgung

Und wohin mit den Resten? Nicht irgendwo hin, sondern vorschriftsgemäß und umweltfreundlich in die verantwortungsvollen Hände eines Recylinghofs. Zusammengerollt und in Müllsäcken verpackt, leisten Sie somit schon für 15 Euro einen wertvollen Beitrag für die Umwelt.