Checkliste Hausbau

Zwischen Arbeit, Familie und Hobby den Bau einer eigenen Immobilie zu planen und zu organisieren, kann beizeiten zum echten Kraftakt werden. Erstellen Sie daher durchdachte Listen, die Ihnen jederzeit wieder Orientierung geben und Ihnen dabei helfen, jederzeit den Überblick zu behalten. Legen Sie Checklisten zu allen notwendigen Themenbereichen an und ergänzen Sie unsere Checklisten ganz individuell nach dem gleichen Muster.

Bei der Auswahl eines Baugrundstücks sollten Sie folgenden Punkte checken:

Lage, Infrastruktur und Umfeld

• Lage: Ist das Grundstück sonnig, ist es groß genug, ist es voll erschlossen etc.?
• Verkehrsanbindung, akzeptabler Arbeitsweg, Schule für die Kinder?
• Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung, Kultur- und Freizeitangebot?
• Möchten Sie ländlich oder städtisch leben?
• Neubausiedlung oder Neubau im bebauten Gebiet?
• Lärmquellen wie Bahn, Flugzeuge oder Autobahn?

Grundstückspreis und Bebaubarkeit

• Entspricht der Preis dem Bodenrichtwert?
• Ist der Verkäufer rechtmäßiger Eigentümer und ist das Grundbuch auf negative Eintragungen überprüft?
• Liegt ein Bebauungsplan der Gemeinde vor?
• Passen Bebauungsplan und Architektur des Wunschhauses zusammen?
• Wurde das Grundstück auf Altlasten überprüft und gibt es eine Abrissgenehmigung für eventuell vorhandene Häuser?

Bevor Sie Details des Hauses planen, sollten Sie anhand einer Checkliste alle anfallenden Kosten ermitteln:

Grundstück

• Höhe des Grundstückspreises
• Maklerkosten
• Eintragung ins Grundbuch
• Notarkosten

Planung und Erschließung

• Was kostet die Rodung?
• Was kostet der Abbruch einer Altimmobilie?
• Wie hoch sind die Kosten für Bodengutachten und Vermessung?

Die Kosten für den Bau der eigentlichen Immobilie setzen sich aus einer komplexen Vielfalt einzelner Bereiche zusammen, die wir daher in einer separaten Checkliste im nächsten Punkt auflisten.

In der Bau- und Leistungsbeschreibung wird einerseits festgelegt, wie das Haus am Ende gebaut und ausgestattet wird und andererseits, welche Kosten für die einzelnen Positionen anfallen:

Leistungsumfang, Sonderleistungen und Vertrag

• Sind alle individuellen Wünsche tatsächlich berücksichtigt worden?
• Sind die Leistungen eindeutig festgelegt und vollständig?
• Wurden im Vorfeld geklärte Fragen beantwortet und vertraglich festgehalten?

Planungsunterlagen und Planungsleistungen

• Wurden Genehmigungs- und Entwurfsplanung exakt definiert?
• Sind Leistungen ordnungsgemäß und vollständig in den Plänen erfasst?
• Gehört die Ausführungsplanung mit zum Leistungsumfang?

Bauherrenleistung und Bauleitung

• Ist die Bauleitung Teil des Leistungsumfangs?
• Ist der Bauleiter mit vollständigem Namen benannt worden?
• Wurde ein Bodengutachten erstellt?

Leistungen und deren Kosten

• Sind alle vereinbarten Leistungen vollständig aufgeführt und mit Preisen versehen?
• Welche Leistungen sind im Grundpreis enthalten?
• Was kosten eventuell anfallende Mehrleistungen?

Ausbaukosten und Gewerke

• Wer ist verantwortlich für die Ausbaugewerke und wie hoch sind die Kosten?
• Wer trägt die Kosten?
• Ist eine systematische Beschreibung vom Rohbau über Dachdeckerleistungen, Heizung, Elektro-, Sanitär- und Fliesenarbeiten vorhanden?
• Haben Sie die Preise überprüft, indem Sie eigene Angebote zum Vergleich eingeholt haben?

Eigenleistungen

• Sind Ihre Eigenleistungen vollständig, verständlich und korrekt aufgeführt?
• Sind Preise für die von Ihnen erbrachten Eigenleistungen getrennt nach Material- und Lohnkosten ausgewiesen?

Achten Sie bei der Wahl des Baupartners darauf, dass Sie ein sicheres und gutes Gefühl bekommen. Werden alle Ihre Fragen beantwortet und sprechen Sie immer wieder mit den gleichen Mitarbeitern, die sich um Ihre Anliegen kümmern und auch erreichbar sind, ist das ein gutes Zeichen. Sie können im Vorfeld das Internet nutzen und Erfahrungen anderer Häuslbauer mit den entsprechenden Anbietern als Auswahlkriterium nutzen.

Der Bau eines eigenen Hauses steht und fällt häufig mit einer belastbaren Finanzierung. Bevor und während Sie mit Banken und Baufinanzierern sprechen, beachten Sie folgende Punkte:

Einnahmen

• Wie hoch sind Lohn und Gehalt?
• Gibt es weitere, regelmäßige Einnahmen?
• Gibt es Ersparnisse, durch die Finanzierungskosten in Form von Eigenkapital gesenkt werden können?
• Liegen Bausparverträge oder ähnliches vor, die im Rahmen der Finanzierung einbezogen werden können?

Ausgaben

• Welche Kosten fallen für Versicherungen und laufende Kredite an?
• Welchen Betrag benötigen Sie monatlich für Essen, Kleidung und Kultur?
• Welcher Betrag kann für Tilgung und Zinsen verwendet werden?

Fördermittel

• Haben Ihnen Baufinanzierer oder Energieberater Fördertöpfe vorgestellt, die für Ihr Projekt in Frage kommen?
• Welche nationalen und kommunalen Fördermittel könnten relevant sein?
• Werden spezielle Energieeinsparmaßnahmen oder gar ein Niedrigenergie- oder Passivhaus geplant, die gefördert werden können?

Lassen Sie sich in jedem Fall von mehreren Anbietern Angebote vorlegen. Denken Sie daran, dass die monatlichen Kosten für Zinsen und Tilgung nicht zu hoch angesetzt werden. Schließlich müssen Sie für Reparaturen am Auto oder der Waschmaschine und persönliche Wünsche immer noch die Möglichkeit haben, kleine Finanzpolster aufzubauen.

Nachdem Sie gut strukturiert ein Grundstück gefunden haben und mit einem Vertragspartner den detaillierten Bau geplant und bepreist haben, muss nur noch die Bank grünes Licht geben. Doch auch danach sollten Sie sich Checklisten für den Ablauf der Bauarbeiten, den Innenausbau, den Umzug und die Gartenplanung anlegen, um jederzeit den Überblick zu behalten.