Bei einer Dachbeschichtung werden die vorhandenen Dachziegel nicht ausgetauscht, sondern durch Reinigung und eine neue Versiegelung wieder zum Strahlen gebracht. Finden Sie heraus, worauf Sie als Heimwerker bei der Dachbeschichtung achten sollten und wie Sie vorgehen.
Meist handelt es sich bei einer neuen Dachbeschichtung eher um eine kosmetische Verschönerung des Hauses als um eine wirkliche Sanierungsmaßnahme. Durch verschiedene Arten der Dachbeschichtung genießen Sie neben der runderneuerten Optik weitere Vorteile, die Ihr Hausdach dauerhaft schön erhalten und weiteren Mehrwert bieten.
Bevor wir uns mit den Details des Aufbringens einer Dachbeschichtung beschäftigen, sollten Sie sich mit dem Nutzen der Renovierungsmaßnahme auseinandersetzen. Die Dachbeschichtung selbst wird auf Acryl- oder Polyurethanbasis hergestellt. Neben diesen Klassikern gibt es besonders umweltfreundliche Beschichtungen und andere Varianten, die durch die Reflektion der Einstrahlung ein Aufheizen der Dachfläche verhindern sollen.
Die Idee hinter einer Dachbeschichtung besteht darin, dass die Ziegel langfristig gegen Schmutzpartikel und andere Umwelteinflüsse geschützt werden. Durch den Lotuseffekt lassen sie äußere Einflüsse abperlen, so dass Ihr Dach von einem selbstreinigenden Effekt profitiert. Auf diese Weise vermeiden Sie nach einer gründlichen Reinigung, dass Ihr Dach erneut durch Schmutz oder Moosbewuchs alt und unattraktiv aussieht.
Tipp: Eine Dachbeschichtung kann bis zu 70 Prozent günstiger sein, als das gesamte Dach mit neuen Ziegeln einzudecken. Immer vorausgesetzt, dass die Abdichtung und die Unterkonstruktion des Dachs vollkommen intakt sind.
Falls Sie mit dem Gedanken spielen, eine Dachbeschichtung selbst vorzunehmen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Eine Dachbeschichtung sollten Sie nur dann in Eigenregie vornehmen, wenn die Voraussetzungen Ihres Daches dem nicht entgegenstehen. Die gesamte Dachkonstruktion muss vom Dachstuhl über die Dachsparren intakt sein, um Sie während der Arbeiten und die Ziegel zukünftig tragen zu können. Kontrollieren Sie daher im Vorfeld der Dachbeschichtung die Substanz und ziehen Sie im Zweifelsfall einen Fachmann zu Rate.
Die Dachbeschichtung selbst erfolgt dann in drei aufeinanderfolgenden Phasen. Bevor Sie mit der Reinigung und Beschichtung beginnen, müssen Sie die jeweilige Beschichtung auf Ihre Dachziegel abstimmen. Betonpfannen und Faserzementplatten sind weit verbreitete Varianten, die sich meist sehr leicht versiegeln lassen. Neue Ziegeldächer sollten keinesfalls beschichtet werden, da der in ihnen enthaltene Schwefel sie dafür ungeeignet macht. Fragen Sie einen Fachmann, ob Ihr Ziegeldach alt genug für eine Versiegelung ist. Tonziegel sollten Sie aufmerksam kontrollieren, denn durch kleine Abplatzungen sind sie für die Dachbeschichtung ebenfalls nicht geeignet.
Wenn das Dach Ihrer Immobilie für eine Dachbeschichtung geeignet ist, können Sie die notwendigen Materialien besorgen und die Baustelle vorbereiten. Sie benötigen im Verlauf der Arbeiten folgende Werkzeuge, Geräte und Materialien:
Wenn Sie das gesamte Haus einrüsten, sparen Sie sich die Zeit für den Umbau. Erfragen Sie im Vorfeld bei verschiedenen Anbietern die Kosten für ein Gerüst nach Zeiteinheiten und nach Menge. Von diesen Ergebnissen können Sie die Wahl der Einrüstung abhängig machen.
Die Dachbeschichtung lässt sich mit einer Farbrolle auftragen, die Sie bereits von Malerarbeiten im Haus kennen. Fragen Sie beim Hersteller Ihrer Dachbeschichtung nach, welche Rollen dieser für einen einfachen und zuverlässigen Auftrag empfiehlt.
Tipp: Profis benutzen für die Dachbeschichtung eine sogenannte Airless-Pistole. Fragen Sie im Fachhandel nach, ob Sie ein derartiges Gerät ausleihen können. Andere Sprühgeräte sind für die Beschichtung des Daches nicht geeignet.
1. Schritt: Grundreinigung und Ausbesserung
Vor der neuen Beschichtung muss die gesamte Dachfläche vollständig gereinigt werden. Dies gelingt mit einem Hochdruckreiniger besonders gut, der mit seinem Wasserstrahl Verschmutzungen, Wucherungen und Versandungen zuverlässig entfernt. Wenn Sie sowieso gerade das gesamte Dach reinigen, sollten Sie im Anschluss Ihre Regenrinnen gleich mit reinigen.
Tipp: Sichern Sie sich bei Arbeiten auf dem Dach unbedingt ab. Gerade bei der Reinigung können Dachpfannen schnell sehr rutschig werden und eine echte Gefahr darstellen.
Stellen Sie sich außerdem darauf ein, dass nach der Grundreinigung bislang unentdeckte Baustellen oder kaputte Ziegel auftauchen können. Führen Sie die unvermeidlichen Reparaturen vor der Dachbeschichtung zeitnah durch.
2. Schritt: Versiegelung auftragen
Tragen Sie nun auf dem gereinigten und vollständig intakten Dach die Versiegelung auf. Durch die Versiegelung werden kleinste Risse und Poren geschlossen, so dass sich in diesen zukünftig kein Schmutz mehr ansammeln kann. Viele Dächer sehen nach einer Reinigung wieder so gut aus, dass die reine Versiegelung völlig ausreicht und die zusätzliche Dachbeschichtung entfallen kann.
3. Schritt: Grundierung und Beschichtung aufbringen
Auf die Dachfläche wird nun zunächst eine Schicht Grundierung aufgebracht, die der eigentlichen Dachbeschichtung als eine Art Haftgrund dient. Die Beschichtung wird nun in zwei dünnen Schichten mit der Airless-Pistole aufgetragen, sodass eine strahlend schöne und schmutzabweisende Dachfläche entsteht.
Durch die Dachbeschichtung erhalten Sie Ihr Hausdach für die nächsten 20 bis 40 Jahre schön und halten Verunreinigungen sicher fern.