Ein Dach braucht eine Dachbedeckung – so viel steht fest! Worin die Unterschiede zwischen verschiedenen Dachpappen liegen und wann Sie welche bestmöglich einsetzen, ist nun die Frage. Erfahren Sie zudem, wie Sie selbst Hand anlegen können und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Bestand Dachpappe früher aus Teer, wird sie heute hingegen aus einer Papierbahn hergestellt, die meistens in Bitumen getränkt ist. Bitumen wird aus Erdöl gewonnen und setzt sich aus verschiedenen organischen Stoffen zusammen, die sie sehr formstabil machen. Als beliebte Variante, um Dächer zu decken, fungiert die Dachpappe als zweite Haut des Daches und bekommt durch Dachplatten noch mehr Ästhetik. Sie dient somit einerseits als Basis für die weitere Dachbedeckung und zugleich als einfache Abdeckung für folgende Dachflächen:
· Flachdächer auf Häusern
· Garage
· Gartenhaus
· Geräteschuppen
Heimwerker-Tipp: Dachpappe kann sowohl auf Schräg- sowie Flachdächern aufgebracht werden. Bei Letzteren ist eine spezielle Verlegetechnik notwendig. Informieren Sie sich vorab gerne beim Fachmann.
Grundsätzlich wird zwischen zwei verschiedenen Arten der Dachpappe unterschieden. Je nachdem, für welche Sie sich entscheiden, sollten Sie mit unterschiedlichen Kosten rechnen.
Diese Art Dachpappe besteht aus Jute-, Polyester- oder Glasfasergewebe und wird in Bitumen getränkt. Zudem ist sie häufig von beiden Seiten besandet. Da diese Dachpappe nicht verschweißt wird, kann sie nur auf Dächern montiert werden, von denen Wasser wieder ablaufen kann. Gegen stehende Feuchtigkeit ist sie demnach nicht beständig und im Vergleich zu Bitumen-Schweißbahnen weniger langlebig. Entweder lose verlegt oder genagelt werden die einzelnen Bahnen mittels Bitumen-Kleber verleimt. Da selbst kleinste Fehler zu undichten Stellen führen, sollten Sie für die Montage einen Fachmann hinzuziehen.
Kosten
In erster Linie richtet sich der finanzielle Aufwand nach Ihrer Dachfläche. Für die Kalkulation können Sie jedoch in der einfachsten Variante mit einem Preis von einem Euro pro Quadratmeter rechnen. Die zweifach beschieferte Alternative kostet hingegen 2,50 bis 3,00 Euro pro Quadratmeter. Zusätzlich bestimmen Zubehör und Werkzeuge sowie die Hinzuziehung von Handwerkern natürlich immer den Preis.
Anwendungsbereiche
· unterhalb von Dachziegeln als zusätzliche Abdichtung
· auf Dachflächen von Carports
· auf Gartenhäuser
Ebenso aufgebaut aus einer Trägerschicht wie Glasfaser oder Kunststoff wird diese hingegen beidseitig mit Bitumen beschichtet. Im Gegensatz zu Dachabdichtungsbahnen wird die Bitumen-Schweißbahn verschweißt und somit zu einer wasserfesten Verbindung. Selbst hohem Wasserdruck hält sie stand. Während des Ausrollens werden die Bahnen mittels Schweißgerät verflüssigt, so dass Überlappungen miteinander verschmelzen. Ob dabei mehrere Bahnen verlegt werden müssen, sollte möglichst der Dachdecker entscheiden.
Kosten
Zwar liegen Bitumen-Schweißbahnen etwas höher im Preis, so sind sie aber auch wesentlich haltbarer und wasserbeständiger als Dachabdichtungsbahnen. Planen Sie hier je nach Beschichtung und Ausführung ungefähr drei bis sechs Euro pro Quadratmeter ein. Ferner sind wieder die Kosten für Dachdecker und Materialien einzukalkulieren.
Anwendungsbereiche
Ob besandet, talkumiert oder beschiefert, mit Einlage aus Kupfer oder aus Aluminium – je nach Beschichtung werden Bitumen-Schweißbahnen für unterschiedliche Einsatzzwecke genutzt.
· Flachdächer
· Abdichtung für Schwimmbäder
Bevor das Projekt "Dachpappe selbstgemacht" losgeht, benötigt es zuvor ein paar Überlegungen. Ermitteln Sie, was Sie benötigen und bereiten Sie Ihr Dach optimal vor. Mit unseren Tipps gelingt es Ihnen in jedem Fall.
1. Kehren Sie Ihre Dachfläche und befreien Sie das Dach von vorstehenden Teilen und spitzen Kanten – sie könnten die Dachpappe beschädigen.
2. Sollte irgendwo Feuchtigkeit auftreten oder Beschädigungen an Unterbauelementen entdeckt werden, sollten Sie diese Mängel zunächst beheben.
3. Ermitteln Sie die Quadratmeterzahl Ihrer Dachfläche. Berücksichtigen Sie dafür eine Überlappung von etwa 10 Zentimeter je Bahn, da die einzelnen Lagen nicht Kante an Kante verlegt werden.
Gut zu wissen: Dachpappenrollen messen in der Regel 1 Meter x 10 Meter.
Beginnen Sie mit dem Zuschnitt. Bemessen Sie dabei die einzelnen Bahnen so, dass ein Überstand von 10 Zentimeter vorn und hinten bestehen bleibt. Verlegen Sie nun die Dachpappe waagerecht und beginnen Sie am unteren Dachrand. Rollen Sie die erste Lage aus, knicken Sie den Anfang anschließend um und befestigen Sie diesen mit Pappnägeln.
Nageln Sie danach die gesamte Bahn fest. Hier hat sich ein Abstand von circa fünf bis zehn Zentimetern Bahn bewehrt. Anschließend knicken Sie auch den Überstand am hinteren Ende um und fixieren ihn mit Nägeln.
Als nächstes rollen Sie die zweite Bahn aus und lassen diese ungefähr zehn Zentimeter über die erste überlappen. Achten Sie auch bei der zweiten sowie bei jeder weiteren Lage auf den Überstand von 10 Zentimetern vorn und am Ende der Bahn. Die einzelnen Lagen vernageln Sie nun an der Überlappung und befestigen die Überstände. Wiederholen Sie die einzelnen Arbeitsschritte solange, bis das gesamte Dach mit Dachpappe ausgelegt ist.
Heimwerker-Tipp: Sie haben die Möglichkeit, die einzelnen Bahnen zunächst vorläufig zu fixieren und erst dann zu vernageln, wenn alle Bahnen verlegt sind.
Für Flachdächer unverzichtbar, für alle anderen eher optional: Vernageln Sie über der ersten Schicht Dachpappe nun eine zweite. Bestenfalls schneiden Sie sich die Dachpappe dafür auf die gewünschte Länge und rollen Sie in kleinere Rollen auf. Für ein ideales Ergebnis ist es empfehlenswert, sich für diesen Schritt Unterstützung zu holen.
Teilen Sie sich die Arbeit auf. Erwärmen Sie zunächst die unterste Bahn mit einem Gasbrenner auf der kompletten Länge. In dieser Zeit kann eine helfende Person schon die erste Lage der zweiten Schicht auf der warmen Pappe ausrollen. Sind auch die Bahnen der 2. Schicht verlegt, treten Sie diese im Anschluss gut fest. Schritt vier wiederholen Sie einfach bis das gesamte Dach bedeckt ist mit der zweiten Schicht.
Heimwerker-Tipp: Da die neue Bahn sofort an der erwärmten ersten Schicht verklebt, ist im letzten Schritt absolute Präzision gefragt. Eine spätere Ausrichtung ist nicht mehr möglich.