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Dachstuhl anheben

Fakten und Kosten im Überblick

Auch ein großes Haus mit viel Wohnraum stößt nach einigen Jahren einmal an seine Grenzen, was den nutzbaren Platz angeht. Ein neues Haus ist teuer und das aktuelle Zuhause ist meist viel zu schön, um es aus Platzgründen aufzugeben. Doch nicht immer ist genug Grundfläche vorhanden, um einen Anbau vorzunehmen und das Haus zu erweitern. Bleibt noch die Option, in die Höhe zu bauen.

Der Dachboden bietet in den meisten Fällen ausreichend Platz, jedoch ist es oftmals aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht möglich, aufrecht zu stehen. Die Lösung dieses Problems kann eine Erweiterung des Kniestocks sein. Diese Erhöhung ist weniger kostenaufwendig, als Sie zunächst annehmen. Unser Ratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Erhöhung des Kniestocks.

Wann darf ich eine Erhöhung des Dachstuhls vornehmen?

Sie dürfen als Hausbesitzer den Dachstuhl anheben, wenn Sie bei dem zuständigen Bauamt eine Genehmigung einholen. Ob die Bauherren grünes Licht geben, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Sie können sich an den Häusern in der Nachbarschaft orientieren – steht dort kein Haus mit einem erhöhten Kniestock, so sehen die Prognosen eher ungünstig aus. Im Zweifelsfall entscheidet ein Bebauungsplan, ob die Maßnahme durchführbar ist.

Die einzelnen Schritte für die Dachstuhlanhebung

Sobald die Genehmigung erteilt ist, sollten Sie einen Statiker oder einen Architekten beauftragen. Er nimmt alle Berechnungen für das Vorhaben vor. Er ist es auch, der die Pläne und Anträge für das Bauvorhaben einreicht. Direkt nach der Genehmigung kann die Bebauung starten.

  • Vorarbeiten vornehmen: Die ersten Arbeitsschritte bestehen darin, die Dachbalken freizulegen, das alte Dach abzudecken und das Kaminblech zu entfernen.
  • Dachstuhl hydraulisch anheben: Für die weiteren Schritte ist ein fachmännischer Dachdecker verantwortlich. Er verwendet keinen Kran, aber fixiert den Dachstuhl unter Zuhilfenahme von Hydraulikpumpen. Diese werden an den verschiedenen Stellen des Dachstuhls entlang der Traufen und der Mittelpfette angebracht und fixiert. Damit sich das Dach gleichmäßig anheben lässt, sind die Pumpen alle miteinander verbunden. So ist es machbar, den Dachstuhl bis zu 1,50 Meter höher zu heben. Damit die Konstruktion hält, setzt der Dachdecker Metallstützen ein.
  • Das Aufmauern des Kniestocks: Der Kniestock lässt sich, nachdem er sicher gestützt wird, dementsprechend aufmauern. Dieser Arbeitsschritt ist nicht allzu schwierig. Geübte Heimwerker können ihn auch selbst ausführen.
  • Absenken des Dachstuhls oder erneuern: Nachdem der Dachstuhl aufgestockt ist, lässt er sich mithilfe der Pumpen wieder absenken. Auch die aufliegenden Balken sind wieder auf dieselbe Weise einzumauern wie das restliche Haus. Die Dämmung muss mit dem übrigen Haus ebenfalls identisch sein, damit sich kein Schimmel ansammeln kann.
  • Abschlussarbeiten: Zum Abschluss lässt sich der Dachstuhl abdichten und dämmen. Auch die Außenwände des Dachstuhls können auf Wunsch neu verputzt und gestrichen werden. Danach können Sie sich entspannt dem Innenausbau zuwenden.

Welche Nachteile hat das Anheben des Dachstuhls?

Das Anheben des Dachstuhls lässt sich in wenigen Tagen bewältigen. Die Arbeit als solche lässt sich wetterunabhängig ausführen und beeinflusst die darunter liegenden Etagen und Geschosse nicht. Die Bewohner können in der Zeit während der Baumaßnahmen weiterhin im Haus wohnen bleiben.

Welche Kosten für eine Dachstuhlanhebung anfallen, hängt vom Arbeitsaufwand ab. Normalerweise können Hausbesitzer für diese Maßnahme zwischen 6.000 und 12.000 Euro einplanen. Es lassen sich Kosten sparen, wenn der Hausbesitzer ein Teil der Arbeit selbst vornimmt. Insgesamt ist es weitaus günstiger, einen Kniestock zu erhöhen, als ein komplett neues Dach zu bauen. Das kostet durchschnittlich zwischen 50.000 und 100.000 Euro.