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Natürlich heizen mit Erdwärme

Sind Sie auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Heizungsmethode? Im Kern unserer Erde herrschen unglaublich heiße Temperaturen. Bei uns auf der Oberfläche kommt davon nicht mehr viel an, dennoch reicht diese Wärme aus, um Häuser damit zu heizen. Geothermie macht’s möglich, in Form von Flachkollektoren, Spiralkollektoren oder Erdwärmesonden.

Geothermie: So funktioniert es

Erdwärmepumpen brauchen ein Trägermedium, um die Wärme von der Erde ins Haus zu übertragen. Das kann beispielsweise Wasser sein, das mit einem Frostschutzmittel vermischt wurde. Das Wasser wird ins Haus gepumpt – und mit ihm zusammen die Wärme. Dort wird es auf ein Kältemittel übertragen. Kältemittel sind Stoffe, die einen niedrigen Siedepunkt haben. Dadurch, dass das Kältemittel dabei verdichtet wird, steigt die Temperatur. Über einen Wärmetauscher wird dann die Wärme an das Heizungs- und Nutzwasser abgegeben.

Erdwärmesonden

Erdwärmesonden müssen tief in die Erde gebohrt werden. Diese Bohrungen sind relativ teuer und aufwändig, weiters müssen sie genehmigt werden. Hierbei gilt: Je tiefer Sie bohren, desto mehr Wärme werden sie erhalten. Deshalb sind Erdwärmesonden unabhängig von der Jahres-oder Tageszeit.

Erdwärmekollektoren

Erdwärmekollektoren werden nicht so tief im Boden angebracht wie Erdwärmesonden. Sie werden ungefähr 1,50 bis 2 Meter tief im Garten vergraben. Dadurch sind sie günstiger. Allerdings benötigen sie sehr viel Platz, etwa doppelt so viel Fläche wie die zu beheizende Wohnfläche. Dort dürfen nur begrenzt Pflanzen stehen, da deren Wurzeln die Kollektoren beschädigen können. Durch die geringere Tiefe sind die Kollektoren bei kalten Temperaturen nicht mehr so effizient.

Spiralkollektoren

Spiralkollektoren werden etwa vier Meter tief unter der Erde angebracht. Es wird keine Tiefenbohrung vorgenommen, aber die Temperaturen sind etwas konstanter als bei den flachen Erdwärmekollektoren. Die Spiralform bietet eine größere Fläche, die Wärme aufnehmen kann, weswegen sie nicht so viel Fläche in Anspruch nehmen wie die Flachkollektoren. Je nach Bodenverhältnissen können sie auch senkrecht im Boden verlegt werden.

Vor- und Nachteile einer Erdwärmepumpe

+ Sie sind günstig im Unterhalt. Eine Erdwärmepumpe benötigt Strom, wofür es günstige Heizstromtarife von ca. 20 Cent pro Kilowattstunde gibt. Sie braucht lange nicht so viel Strom wie eine reine Stromheizung.

+ Es ist eine umweltfreundliche Heizungsart.

+ Hohe Effizienz. Besonders die Erdsonde ist das ganze Jahr über effizient, da sie nicht von den Temperaturen beeinflusst wird.

+ Wärmepumpen sind wartungsarm. Sie müssen im Regelfall nicht gereinigt oder überprüft werden, es sei denn, Reparaturen fallen an.

- Teuer in der Anschaffung. Besonders die Bohrungen für eine Sonde sind mit hohen Kosten verbunden.

- Beanspruchen viel Platz. Die Erdsonde ist davon ausgeschlossen.  Mit Spiralkollektoren können Sie etwas Platz sparen, geben aber auch etwas mehr aus als für Flachkollektoren.

- Erdkollektoren sind im Winter nicht unbedingt effizient. Flachkollektoren können bei eisigen Temperaturen nicht mehr die benötigte Leistung bringen.

- Lohnt sich nur bei modernen Häusern. Eine gute Wärmedämmung und Flächenheizung sollten gegeben sein, damit die Wärmepumpe effizient arbeiten kann.

Kosten einer Erdwärmepumpe

Die Anschaffungskosten der Erdwärmekollektoren belaufen sich zwischen 3.000 bis 8.000 €. Für eine Sonde liegen die Kosten etwa bei 8.000 bis 20.000 €. Im Endeffekt sind die Kosten abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und dem Aufwand, der bei den Bohrungen betrieben werden muss. Auch die Kosten für die Heizungsinstallation im Haus kommen hier dazu.

Stromkosten machen den Großteil der laufenden Kosten aus. Für Wärmepumpen gibt es spezielle Stromtarife, die mit ca. 20 Cent pro Kilowattstunde deutlich günstiger sind als gewöhnliche Strompreise. Mit solch einem Tarif kommt ein Vier-Personen-Haushalt in einem gut gedämmten Haus auf etwa 550 € im Jahr.

Ob sich eine Erdwärmepumpe für Ihr Grundstück lohnt, sollten Sie gründlich berechnen. Vergleichen Sie die Anschaffungskosten zweier Heizungssysteme und rechnen Sie die unterschiedlichen laufenden Kosten gegeneinander hoch.

Fazit

Eine Erdwärmepumpe ist eine umweltfreundliche Alternative zu Gas- oder Stromheizungen. Da sie in der Anschaffung recht teuer ist, sollte im Voraus eine Amortisationsrechnung anfallen. Die verschiedenen Arten der Erdwärmepumpe können sich je nach Umweltbedingungen lohnen. In einer Region, die im Winter eisige Temperaturen erreicht, werden Flachkollektoren nicht effizient arbeiten können, eine Erdsonde dagegen schon. In wärmeren Regionen ist eine Erdsonde dafür vielleicht nicht nötig.

Geothermie lohnt sich vor allem beim Neubau. Hier kann der Häuslbauer Heizung und Gebäude aufeinander abstimmen.