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Flachdach

Moderne Alternative zum Satteldach

Das Flachdach ist eine Dachform, die in der Dächerlandschaft Österreichs eher selten zu sehen ist. Früher galten sie als undicht, was gerade bei starkem Regen oft zu nassen Böden im Haus oder in der Wohnung geführt hatte.

Mittlerweile werden Flachdächer natürlich so konstruiert, dass sie kein Wasser mehr hindurchlassen und allgemein weniger anfällig für die nördlicheren Witterungsverhältnisse sind. Hat man sie zunächst beim Bau von Bungalows verwendet, werden sie heute auch durchaus für herkömmliche Ein- oder Mehrfamilienhäuser genutzt, wenngleich die Anzahl immer noch sehr überschaubar ist.

Was macht ein Flachdach aus?

Ein Dach gilt dann als Flachdach, wenn es eine Dachneigung von weniger als 5 Grad und ein Mindestgefälle von 2 Prozent aufweist. Trotz des Namens ist ein Flachdach also nie komplett flach, da das Regenwasser sonst nicht richtig ablaufen könnte. Diese leichte Neigung fällt allerdings wegen der unterschiedlichen Bedeckung meistens kaum auf. Weiters besitzt es anstelle einer Dachdeckung eine Dachabdichtung. Das hat den Vorteil, dass es weniger wiegt als andere Dächer, es begrünt oder als Nutzfläche (z.B. in Form einer Terrasse) verwendet werden kann. Da es sich bei dem Flachdach um eine Sonderkonstruktion handelt, ist eine sorgfältige Planung und Anbringung sehr wichtig, gerade in Sachen Abdichtung und Dämmung. Nicht nur die Montage fällt aus diesem Grund oft sehr teuer aus. Auch die laufenden Kosten sind höher als bei anderen Dacharten: Ein Flachdach muss nämlich sehr gut gepflegt und häufiger gewartet werden.

Tipp: Ein Flachdach sollte spätestens alle zehn Jahre neu saniert und abgedeckt werden. So halten Sie die Kosten für anfallende Reparaturen gering.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kalt-, Warm- und Umkehrdach?

Ein Kaltdach ist ein zweischalig belüftetes Flachdach, das einen mindestens zwei Zentimeter großen Hohlraum über der Dämmschicht besitzt, damit die Luft dort zirkulieren kann. Beim Warmdach wird der Hohlraum dagegen vollständig mit Dämmmaterial gefüllt. Es handelt sich also um ein einschaliges, nicht belüftetes Flachdach. Heutzutage wird das Kaltdach eher selten genutzt, da es anfälliger für Schäden ist.

Beim Warmdach befindet sich die Dachhaut direkt auf der Dämmschicht. Die Dämmung besteht dabei aus Mineralfasern, Schaumglas oder Polystyrol. Damit der Dampfdruck, der bei der Erwärmung von Feuchtigkeit entsteht, wieder aus dem Dachaufbau entweichen kann, benötigen Sie eine zusätzliche Schicht, die diesen Druck ausgleicht.

Übrigens: Wenn Sie sich für Schaumglas entscheiden, brauchen Sie keine zusätzliche Dampfsperre, da Schaumglas relativ unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist.

Aufbau eines Warmdachs (von oben nach unten):

1. Erste Abdichtungslage

2. Zweite Abdichtungslage

3. Dachdämmung

4. Ggf. Dampfsperre

5. Trägerkonstruktion

6. Gefälle- und Voranstrich

7. Decke des Gebäudes/ Untergrund

Das Umkehrdach ist eine Sonderform des Warmdachs, da die Wärmedämmung hier über der Dachhaut liegt und nicht andersherum. Die Schichten folgen somit auch in umgekehrter Reihenfolge.

1. Trennlage

2. Dachdämmung

3. Dachabdichtung aus (in der Regel) zweilagiger Polybitumschicht

4. Gefälle- und Voranstrich

5. Decke des Gebäudes/ Untergrund

Haben Sie ein gut funktionierendes Kaltdach, bei dem die Lüftungsschicht für die Luft leicht zugänglich ist, besitzen Sie einen optimalen Schutz vor der sommerlichen Hitze. Aufgrund der aufwendigeren bzw. teureren Anbringung wird es dennoch nur selten gewählt.

Aufbau eines Kaltdachs (von oben nach unten):

1. Dachbegründung

2. Abdichtungslage

3. Unterlage/Trennlage

4. Durchlüftungsschicht

5. Dachdämmung

6. Dampfsperre

7. Trägerkonstruktion

8. Gefälle- und Voranstrich

9. Decke des Gebäudes/ Untergrund

Was ist bei einem Flachdach unbedingt zu beachten?

Warum ein Flachdach präzise und professionell geplant werden muss, liegt auf der Hand: Anders als andere Dacharten ist das Flachdach nur leicht geneigt, wodurch sich Wasser ansammeln und einen optimalen Nährboden für unerwünschte Pflanzen bilden oder die Wärmedämmung beeinträchtigen kann. Anschlüsse im Bad und in der Küche müssen sorgfältig abgedichtet werden, da sonst Feuchtigkeit unter die Dachhaut gelangt und Schimmel entstehen kann. Weiters sind mindestens zwei Ableitungen für Regenwasser bzw. Entwässerungsstellen und eine entsprechende Entlüftung anzubringen.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Flachdachs?

Vorteile Nachteile

Kosten vergleichsweise gering

Sehr geringe Konstruktionsdauer

Lässt sich leicht erweitern

Kubus-Architektur ist im Trend (Urlaubsflair)

Dach lässt sich sehr gut als Garten, Sonnenterrasse oder Gründach verwenden

Keine Dachschrägen (mehr Platz)

pflegeintensiv

wartungsintensiv

Bei Witterung, Niederschlag und Minustemperaturen: zusätzliche Baumaßnahmen notwendig