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Flüssigtapeten: Der neue Trend im Wohnbereich

Flüssigtapeten sind langlebig und einfach zu handhaben

Plakativ gesprochen ist die Flüssigtapete eine Symbiose aus Wandfarbe, Tapete und Putz. Flüssigtapeten sind ein umweltfreundliches Naturmaterial, welches aus Seide, Baumwolle oder anderen Textilien, gemischt mit Kleister, besteht. Der sogenannte Baumwollputz ist aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften für Allergiker besonders gut geeignet.

Was macht die Flüssigtapete so besonders?

Die Flüssigtapete wird ähnlich einem Putz mit einer Kelle auf die Wand aufgetragen. Dadurch entsteht ein ebenmäßiges Bild ohne Nähte. Lästiges Tapezieren mit Malertisch, Kleister und verschnittenen Tapeten entfällt. Im Verhältnis zu anderen Wandverkleidungsarten sind Flüssigtapeten aufgrund ihrer hohen Lebensdauer günstig.

Wandverkleidungsart Lebensdauer Preis pro m2 / Liter
Wandfarbe Bis zu 10 Jahre Ab 0,85€
Raufasertapete Bis zu 12 Jahre Ab 0,34€
Muster-/Unitapete Bis zu 8 Jahre Ab 1,30€
Glasfasertapete Bis zu 30 Jahre Ab 1,00€
Flüssigtapete Bis zu 20 Jahre Ab 4,25€

Die Tapeten werden in einem meist 1 Kilogramm schweren Sack als Trockenmasse geliefert. Diese Masse ähnelt Papierschnipseln. Sie wird mit ca. 6 bis 8 Litern Wasser angemischt und hat eine Reichweite von etwa 4 Quadratmetern. Flüssigtapeten gibt es in allen erdenklichen Farben, von einfachem Weiß bis hin zu feurigem Rot. Sie können auch zusätzliche Farbpartikel kaufen und der Masse selbst beimischen, um einen individuellen Farbton zu kreieren.

So geht‘s: Flüssigtapeten anmischen

  • In einem ausreichend großen Eimer (mindestens 15 Liter) wird die Trockenmasse mit der angegebenen Menge an Wasser vermischt – dafür können Sie auch Ihre Hände nehmen, da die Masse gesundheitlich unbedenklich ist.
  • Mischen Sie vorsichtig, da bei zu schnellem Vermengen Staub entsteht, der in die Lunge geraten und einen Hustenreiz auslösen kann.
  • Die Masse muss nun mindestens 12 Stunden ziehen, damit der Kleber sich ausreichend verteilen und seine volle Klebkraft entfalten kann.

Worauf Sie achten müssen, wenn Sie Flüssigtapete anbringen

Zum Anbringen der Tapete gehören nur drei einfache Schritte:

1. Alte Tapete entfernen

2. Untergrund präparieren

3. Flüssigtapete auftragen

Die Tapete entfernen Sie am besten, indem Sie Seifenwasser großzügig auf der Wand verteilen und einwirken lassen. Dann können Sie die Tapeten mithilfe eines Spachtels von der Wand kratzen.

Um die Wand auf die Flüssigtapete vorzubereiten, müssen Sie folgendes beachten:

  • Der Untergrund muss eben sein: Am besten verputzen Sie die Wand, sodass kleine Macken oder Nägel glattgezogen werden.
  • Der Untergrund muss farblich gleich sein: Streichen Sie die erneut verputzte Wand in einer neutralen Farbe, um sicherzustellen, dass die Flüssigtapete keine farblichen Veränderungen oder Flecken der Wand mit übernimmt.
  • Der Untergrund muss griffig sein: Ein zu glatter Untergrund verhindert, dass die Flüssigtapete an der Wand haften bleibt. Eine Farbe mit Quarzsand sorgt für die nötige Struktur.

Mit einer Trocknungszeit von mehreren Tagen dauert es, bis die Räume vollständig bewohnbar sind. Je nach Größe und Beschaffenheit der jeweiligen Zimmer kann es bis zu vier Tagen dauern, bis die Tapete vollständig getrocknet ist.

Wie wird der Baumwollputz aufgetragen?

Anders als bei Wandfarbe ist es egal, in welche Richtung Sie arbeiten oder wo sie anfangen. Sie können in der Mitte anfangen und nach außen streichen, aber es ist auch kein Problem, von oben nach unten oder von links nach rechts zu arbeiten.

Wenn Sie Muster an die Wand bringen möchten, sollten Sie eine Bleistiftskizze vorzeichnen. Die Kreise, Spiralen oder Quadrate können dann einfach mit der andersfarbigen Tapete ausgefüllt werden. Sie müssen nicht warten, bis die eine Farbe getrocknet ist um weitere Farben anzubringen.

Welche Werkzeuge brauchen Sie?

Die Flüssigtapete wird mithilfe einer Malerkelle angebracht. Benutzen Sie hierfür am besten einen Spachtel aus Plastik, um zu verhindern, dass eine Edelstahlkelle Dellen oder Kanten in die Tapete haut. Hilfreich ist außerdem ein Spachtelset bestehend aus Kunststoffspachteln unterschiedlicher Größen. Diese können Sie für Feinarbeiten und Details verwenden, wenn Sie beispielsweise zwei unterschiedliche Farben an Ihre Wand bringen und Muster, wie etwa Spiralen oder motivierende Sprüche, designen wollen. Alternativ können Sie den Baumwollputz mit den Händen auftragen. Da die Materialien unbedenklich sind, können Ihre Kinder gut helfen. Die Pappmaché-ähnliche Textur der Tapete ist gerade für die Kleinen lustig anzufassen und an die Wand zu bringen, sodass Kinder mit Eifer dabei sind.

Die Tapete muss hinterher mit der Kelle glattgezogen werden, es sei denn, Sie wünschen einen 3D-Effekt.

Light Up Your Life: LED-Lichtleisten können in den Flüssigtapeten versunken werden. Dadurch schaffen Sie interessante Akzente und verstecken außerdem gekonnt die unschöne Leiste.

Welche Vorteile bietet die Flüssigtapete?

Neben der unkomplizierten Anwendungsweise sind die natürlichen Bestandteile ein großer Vorteil. Hochwertige Tapeten werden regelmäßig auf Schadstoffe geprüft. Diverse Siegel und Auszeichnungen verifizieren die gute Qualität und Unbedenklichkeit der Materialien. Anders als gewöhnliche Tapeten ziehen Flüssigtapeten keinen Staub an, der sich in der Wandverkleidung festsetzen kann. Dank dieser antistatischen Fähigkeiten sind die Flüssigtapeten besonders für Asthmatiker und Allergiker geeignet.

Ein weiterer Vorteil ist die gute Wärmeisolation. Da Flüssigtapeten aus Baumwolle oder anderen Textilfasern bestehen, isolieren sie Wände effektiver als herkömmliche Tapeten. Durch die Auftragungsart gibt es keine Nähte oder kleine Lücken, durch die Kälte in die Wohnräume dringen kann. Zudem nehmen die Flüssigtapeten Feuchtigkeit gut auf und geben diese nur langsam wieder ab. So wird besonders im Winter das unangenehme Beschlagen von Fenstern und Rahmen verhindert. Deswegen eignen sich die Tapeten sehr gut für Badezimmer.

Die weiche Oberfläche wirkt zudem geräuschabsorbierend.

Die Instandhaltung der Flüssigtapete gestaltet sich als äußerst einfach. Verunreinigungen oder kleinere Macken können Sie einfach ausgleichen, indem Sie die betroffene Stelle anfeuchten und erneut verreiben. Durch die lange Lebensdauer (im Durchschnitt dreimal länger als herkömmliche Tapeten) kann die Flüssigtapete Ihnen nach einigen Jahren auch langweilig werden. Sie können die Tapete durch großzügiges Anfeuchten einfach von der Wand kratzen und eine neue Schicht Flüssigtapete in der Farbe Ihrer Wahl auftragen.

Mit welchen Nachteilen müssen Sie rechnen?

Ein großer Nachteil der Flüssigtapete ist der relativ hohe Preis. Wenn Sie zu den Häuslbauern gehören, die einen regelmäßigen Tapetenwechsel anstreben, ist der Baumwollputz nicht zu empfehlen. Der Preis rentiert sich erst, wenn die Tapeten wirklich lange an der Wand bleiben.

Die lange Trocknungszeit ist ein weiterer Nachteil. Da die Flüssigtapete – anders als Wandfarbe oder Tapetenkleister – keine unangenehmen Gerüche verbreitet, können Sie zwar weiterhin in den frisch tapezierten Räumen arbeiten, zum Beispiel um Laminat zu verlegen, aber wirklich bezugsfertig sind die Zimmer erst nach mehreren Tagen. Wenn Sie dies nicht einkalkulieren, können Sie unter Umständen in Bedrängnis geraten.

Weiters ist auch die Ruhephase von Nachteil. Nach dem Anrühren der Masse müssen Sie mitunter einen Tag warten, bis Sie die Tapete auftragen können. Sind Sie sich dessen nicht bewusst, kann sich die Renovierung oder der Bau verzögern.