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Fußbodenaufbau

So verlegen Sie den Estrich richtig

Der Rohbau ist fertig – ab jetzt folgt die Feinarbeit. Erfahren Sie alles über Ihren Fußbodenaufbau und wählen Sie den richtigen Estrich für Ihren Boden. Abhängig vom Einsatzort und dem Wunsch nach einer Fußbodenheizung informieren wir Sie über Möglichkeiten, Unterschiede und Preise. Verlegen Sie mit uns den Fußboden neu, angepasst an Ihre Bedürfnisse und Wünsche.

Fußbodenaufbau – die einzelnen Schichten zu Ihren Füßen

  1. Tragschicht: Auch bezeichnet als Rohdecke ist die Tragschicht die unterste Bodenschicht. Im Erdgeschoss ist das entweder die Rohbetondecke des Kellers oder eine Bodenplatte, wenn das Haus keinen Keller besitzt.
  2. Zwischenschicht (Unterbodenkonstruktion): Für eine ausreichende Isolierung bedarf es in der Zwischenschicht mehrerer Komponenten. So soll Feuchtigkeit abgedichtet und Wärme gedämmt werden. Das passiert zum einen durch einen Bitumenvoranstrich, zum anderen durch den Gebrauch von Bitumenschweißbahnen. Bevor die Fußbodenheizung verlegt werden kann, sorgen ausgelegte Hartschaumplatten sowie eine Ausgleichschüttung für noch mehr Dämmung. Letzteres dient zusätzlich dem Ausgleich von Unebenheiten im Untergrund. Darüber folgt nun die Trittschalldämmung. Für die meisten kaum wegzudenken, findet dann die Fußbodenheizung darauf ihren Platz.
  3. Nutzschicht (Bodenbelag):  Als oberste Schicht des Fußbodens können Sie zwischen vielen verschiedenen Materialien frei entscheiden. In Kombination mit der Fußbodenheizung empfiehlt es sich für eine optimale Ausnutzung der Wärme, Fliesen oder Holz zu wählen.

Estrich-Kosten – so teuer ist die Schicht

Pauschal sind die Kosten kaum zu bestimmen, da sich der Preis sehr individuell gestaltet. Prinzipiell ist der finanzielle Aufwand für eine Estrich-Verlegung im Neubau sehr viel geringer als bei einer Sanierung. Um nicht unverhofft vor einer hohen Ausgabe zu stehen, planen Sie Ihre Estrich-Verlegung vorab. Die wichtigsten Kostenpunkte finden Sie hier im Überblick:

  • Art des Estrichs
  • Aufbauhöhe
  • Größe der Fläche
  • Dämmstoff
  • Bodenbelag
  • eventuell Handwerkerkosten

Insgesamt sollten Sie bei einer größeren Fläche von etwa 20 Euro pro Quadratmeter für Zementestrich ausgehen. Der Preis für Trocken- und Gussasphaltestrich ist etwas teurer. Da größere Flächen viel Estrich benötigen, sollten Sie hier möglichst auf einen Handwerker vertrauen. So verfügt dieser über professionelle Geräte, die eine schnellstmögliche Verarbeitung gewährleisten.

Heimwerker-Tipp: Sogenannte Fertigteilestrich-Elemente kosten nur knapp 15 Euro pro Quadratmeter, Baustellenestrich ist sogar noch günstiger.

Der Estrich und seine Möglichkeiten

Ist der Betonboden fertig, folgt nun die Unterbodenkonstruktion. Bevor es jedoch losgeht, müssen wesentliche Fragen geklärt werden wie beispielsweise:

  • Brauche ich eine Fußbodenheizung?
  • In welcher Etage wird der Estrich verlegt?
  • Wie stark wird der Boden belastet und ist er der Witterung ausgesetzt?

Grundsätzlich sind die Art des Estrichs und die Vorgehensweise von den Wohnbereichen abhängig. Die folgenden Beispiele geben Ihnen ein wenig Orientierung.

Balkon und Terrasse

Böden, die dem Wetter ausgesetzt sind, werden stark strapaziert. Damit die Konstruktion rissfrei bleibt, müssen sich Unterbau und Oberbelag unterschiedlich ausdehnen können. Es empfiehlt sich, für den Oberbelag elastischen Kleber und Fugenmasse zu verwenden. Ferner können Sie Wabenfolie zwischen Estrich und Oberbelag ausgelegen für eine zusätzliche Beweglichkeit. Als besonders resistent gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen hat sich im Außenbereich Zementestrich bewiesen. Dieser ist widerstandsfähig, braucht jedoch einige Wochen Zeit zum Aushärten.

Aufbau:

  • Beton
  • Wasser-Isolierung
  • Estrich
  • Bodenbelag

Heimwerker-Tipp: Achten Sie bei Balkon und Terrasse auf ein ausreichendes Gefälle von mindestens zwei Grad und verwenden Sie gern zusätzlich ein Drainagesystem. Andernfalls kann Regenwasser nicht abfließen und gefrorenes Wasser führt zum Aufplatzen Ihres Bodenbelags.

Keller und Garage

Neben dem Wetter entscheidet auch der Nutzen über den Aufbau des Estrichs. So benötigt ein Raum zum Wohnen natürlich Dämmung, Keller und Garage hingegen nicht. Kurzum: Wo keine Dämmung gebraucht wird, wird der Estrich direkt nach der Ausgleichsschüttung auf die Bodenplatte aufgetragen. Bestenfalls nutzen Sie hier einen Verbundsestrich. Besonders belastungsfähig belassen Sie diesen entweder so oder versehen ihn mit Fliesen.

Heimwerker-Tipp: Um der starken Belastung in der Garage standzuhalten, empfiehlt es sich, einen Gussasphalt- oder Zementestrich zu nutzen. Fällt die Wahl auf letzteres, bedarf dieser einer anschließenden Beschichtung. Unempfindlich gegen Streusalz eignet sich dafür ein Anstrich mit spezieller Garagenbodenfarbe oder die Verlegung von Fliesen.

Wohnraum auf der Bodenplatte

In Wohnräumen bedarf es einer ausreichenden Wärmedämmung sowie Feuchtigkeitssperre unter der Dämmung. Für Heimwerker bedeutet das, folgende Reihenfolge von der Bodenplatte bis zum Bodenbelag genau zu beachten:

  1. Abdichtung mit Bitumenbahnen
  2. Dämmung
  3. Trennschicht mit Estrichpapier
  4. Estrich

In Wohnzimmer und Co. wird Estrich meistens schwimmend verlegt und bleibt von den Wänden entkoppelt. Diesen Abstand schaffen Sie durch sogenannte Randdämmstreifen und sorgen somit für einen angemessenen Schallschutz.

Ausnahme: Fußbodenheizung

Die Wärme von unten liegt im Trend - um die Fußbodenheizung gut einzubetten, bringen Sie die Rohre oberhalb der Sperrschicht auf und tragen Sie einen Heizestrich auf. Füllen Sie dazu die Zwischenräume der Rohre aus und erschaffen Sie eine gerade Oberfläche. Für die perfekte Wärmeleitung verwenden Sie bestenfalls Faser- oder Gussasphaltestrich.

Estrichaufbau oberhalb der Bodenplatte

Kann Wärme aus einem beheizten Wohnraum nach oben aufsteigen, bedarf es in der Etage darüber keinerlei Dämmung. Demnach könnte der Estrich auch im Verbund gelegt werden, was jedoch einen verminderten Schutz vor Schall zur Folge hätte.

Die Ausnahme: Holzbalkendecken

In Neubauten betrifft es eher die oberste Geschossdecke des Dachs, in Altbauten sind sogar alle Etagendecken mit Holzbalken versehen. Um diese empfindlichen Holzbalkendecken vor übermäßiger Belastung zu schützen, sollte hier jedes zusätzliche Gewicht genauestens kalkuliert werden. Mit der Trockenbauweise jedoch kein Problem – Sie ersparen sich sogar die Zeit des Trocknens und können Bodenbeläge wie Teppich und Co. direkt am nächsten Tag verlegen. Halten Sie sich hier einfach an folgende Schritte:

  1. Legen Sie Riesenschutzflies auf den Holzdielen/der Holzbalkendecke aus.
  2. Korrigieren Sie Unebenheiten mittels der Ausgleichsschüttung.
  3. Bringen Sie die Trittschalldämmung an.
  4. Kleiden Sie den Boden mit Trockenestrich-Platten aus.
  5. Im Nassbereich ist eine zusätzliche Isolation gegen Feuchtigkeit nötig – die Platten sind nicht wasserresistent.

Heimwerker-Tipp: Im Fachmarkt erhalten Sie auch Trockenestrich-Platten, die schon mit einer Dämmschicht ausgestattet sind.