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Immobilienfinanzierung: Niedrige Zinsen nutzen

Dank Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist Geld in Europa so günstig wie noch nie.

Die Zinsen sind im Keller. An diesem niedrigen Zinsniveau wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern.

Die Ausgangslage für Kreditnehmer war sicherlich schon einmal schlechter. Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus – daran wird sich auch so schnell nichts ändern, wie die EZB nach ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung verlautbart hat – sind Bankfinanzierungen derzeit so günstig wie schon lange nicht mehr – und zwar sowohl mit variabler als auch mit fixer Verzinsung. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Banken von einer starken Nachfrage nach Krediten für Bau- und Wohnvorhaben berichten.

„Entscheidend ist, dass man langfristig denkt und die Rate auch in zehn oder 15 Jahren noch leistbar ist“, erklärt Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Daher führe derzeit auch kein Weg an einem Fixzinskredit vorbei. Wohnbaukredite wären aktuell mit Fixzinsvarianten auf 15 Jahre ab 2,2 Prozent oder zehn Jahre ab 1,875 Prozent zu haben. Davon sind offensichtlich auch die Kunden überzeugt. Wie Schaufler erklärt, würden sich bereits acht von zehn für einen Fixzinskredit entscheiden. Nachsatz: „Vor fünf Jahren war das noch genau umgekehrt.“

Auch beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) empfiehlt man angehenden Immobilienbesitzern Hypothekarkredite mit Fixzinsvereinbarungen – auch wenn diese etwas mehr kosten, als solche mit variablen Konditionen. „Die große Frage ist, was passiert, wenn das Zinsniveau wieder steigt“, so Walter Hager, Finanzexperte beim VKI. Dies könne zu einer dramatischen Entwicklung für Kreditnehmer mit laufenden Krediten mit variabler Zinsvereinbarung führen. „Deshalb sollte man sich bei der Neuaufnahme eines Kredites immer auch das Worst-Case-Szenario vor Augen führen“, meint Hager.

„Wichtig ist, dass angehende Hausbauer sich zu einem frühen Zeitpunkt mit der Frage der Finanzierung beschäftigen“, so Hager weiter. Der größte Fehler sei es, zu schnell zu handeln und eine Kreditvereinbarung einzugehen. Der Experte empfiehlt sich umfassend zu informieren bzw. bei mehreren Banken Angebote einzuholen und auch einschlägige Vergleichsportale zu sondieren. Kein Fehler sei es, einen Vermögens- und Finanzberater beizuziehen. Insgesamt sei es wichtig, dass die monatlichen Kreditraten nicht über 45 Prozent des Einkommens liegen. Daher rät er auch zum Erstellen einer umfassenden Haushaltsrechnung.

Für alle jene, die bereits einen Kredit haben, kann sich eine Umschuldung rentieren – und zwar dann, wenn die Zins- und Spesenersparnis eines neuen deutlich größer ist, als mit einem alten Kredit. Bei der Arbeiterkammer empfiehlt man, jene Banken, die einen „günstigeren“ Kredit anbieten, stets nach dem effektiven Jahreszinssatz sowie der Gesamtbelastung zu fragen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass bei manchen Kreditverträgen im Falle einer vorzeitigen Kündigung eine Pönale fällig werden kann. Diese beträgt im Schnitt zwischen einem und fünf Prozent vom Betrag, der vor dem Laufzeitende zurückbezahlt wird.