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Keller bauen

Ist es eine gute Investition?

Ursprünglich als Lebensmittellager genutzt, bietet der Keller heutzutage allerlei Nutzungsmöglichkeiten. Er kann zum zusätzlichen Wohnraum werden, zur Einliegerwohnung, zum Lagerraum oder Hobbykeller. Für viele Häuslbauer ist ein Keller deswegen eine wünschenswerte Alternative zur Bodenplatte. Allerdings werden die meisten Häuser von Baufirmen als OK angeboten – Oberkante Keller. Das bedeutet, dass ein Keller oftmals nicht mit im Hauspreis integriert ist.

Manche Baufirmen bieten den Service, den Bau und die Baukoordination eines Kellers gegen einen Aufpreis ebenfalls zu übernehmen. Bei anderen Unternehmen müssen Sie jedoch zusätzliche Kellerspezialisten zu Rate ziehen. Die oftmals überschätzten Kellerkosten sorgen dafür, dass viele Bauherren lieber auf einen Keller verzichten und sich für eine einfache Bodenplatte entscheiden. Auf lange Sicht kann ein Keller Kosten einsparen und rentiert sich.

Welche Arten von Keller gibt es?

Grundsätzlich lässt sich zwischen drei Arten von Kellerbauten unterscheiden:

  • Fertigkeller
  • Gemauerter Keller
  • Geschalter Keller

Ein Fertigkeller ist im Prinzip das gleiche wie ein Fertighaus: Aus industriell gefertigten Teilen wird ein Keller zusammengesetzt. Bei richtiger Planung kann Ihr Keller hier bereits an einem Tag gebaut werden. Wie auch bei Fertighäusern haben Häuslbauer die Möglichkeit, zwischen Ausbaukeller, Mitbaukeller oder Komplettkeller zu wählen. Bei einem Ausbau- oder Mitbaukeller können bis zu 20 Prozent der Baukosten eingespart werden.

Ein gemauerter Keller ist die traditionelle Kellervariante, bei der Stein auf Stein gesetzt wird, um so einen Keller zu bauen. Hier können Sie Steine aus Beton, Naturstein, Kalksandstein oder Ytong-Steine nutzen.

Bei einem geschalten Keller muss zunächst eine Schalung errichtet werden. Auf der Baustelle wird dann der sogenannte Ortbeton eingelassen, der nachfolgend verdichtet werden muss. Diese Bauvariante ist sehr zeitintensiv, da es etwa zwei Wochen dauert, bis der Beton vollständig ausgetrocknet ist und die Schalung wieder entfernt werden kann.

Für welche Art des Kellers Sie sich entscheiden, ist letztendlich eine Geschmacks- und Geldfrage. Mitbau-Fertigkeller sind hier die günstigste Variante.

Wie teuer ist das Bauen eines Kellers wirklich?

Pauschal lässt sich keine Aussage darüber treffen, was ein Keller kosten soll. Hier kommt es nicht nur auf die Bauweise an, sondern auch darauf, wie der Boden beschaffen ist. Steht das Grundwasser hoch, sind die Kosten deutlich höher als auf einem trockenen Bauland. Selbstverständlich spielt auch die Größe des Kellers eine entscheidende Rolle. Außerdem macht es einen Unterschied, ob Sie sich für einen Hochkeller oder einen vollständig unter der Erde liegenden Keller entscheiden – Hochkeller können bis zu 50 Prozent günstiger sein, lassen sich jedoch nur auf Grundstücken mit niedrigem Grundwasserspiegel bauen.

Wenn Sie Ihr Haus vollständig unterkellern, gewinnen Sie rund 40 Prozent Nettonutzfläche. Bei einer Grundfläche von 100 Quadratmetern und einem trocknen Grundstück können Sie von circa 10 Prozent Mehrkosten ausgehen. Rechnen Sie jedoch mit mindestens 30.000 Euro, wenn Sie einen Keller planen. Mit einem Keller steigt jedoch der Marktwert Ihres Hauses, sollten Sie es in Zukunft verkaufen wollen.

Beim Bau eines Kellers auf einem Grundstück mit hohem Grundwasserspiegel oder häufigem Hochwasser muss der Keller speziell verdichtet werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Hier gibt es drei Varianten:

  • Weiße Wanne
  • Braune Wanne
  • Schwarze Wanne

Bei der weißen Wanne wird der Keller aus wasserundurchlässigem Beton bzw. einer Stahlbetonkonstruktion gebaut, sodass keine weitere Abdichtung mehr nötig ist. Sie sparen Zeit und Kosten beim Bau des Kellers.

Die braune Wanne bezeichnet eine Abdichtung aus Geotextil-Matten mit Bentonit-Füllung. Bentonit quillt zu einem Gelee, welches einen hohen Quelldruck entwickelt und so als Abdichtmaterial genutzt werden kann.

Heutzutage selten ist die Bauweise der schwarzen Wanne. Hier wird der Keller mit einer Bitumendickschicht umschlossen, welche wasserundurchlässig ist. Die Variante ist jedoch teurer als der Bau einer weißen Wanne.

Beim Kellerbau sollten Sie allerdings auch an die Folgekosten denken. Sie brauchen Maler und Fliesenleger, eine Heizung, Türen, Fenster und eine Stiege. Wenn Ihr Keller von außen zugänglich sein soll, bedarf es einer zweiten Stiege.

Allerdings fungiert ein Keller auch als Wärmepuffer. Im Sommer ist er eine natürliche Klimaanlage und im Winter verhindert das Untergeschoss, dass die frostige Kälte aus dem Boden direkt hoch ins Haus steigt. So müssen Sie weniger heizen und sparen auf lange Sicht Energiekosten.

Wie kann ein Keller genutzt werden?

Bevor Sie einen Keller bauen, sollten Sie sich über den Nutzen bewusst sein. Wollen Sie zum Beispiel eine Einliegerwohnung integrieren, braucht der Keller einen eigenen Zugang, sollte gut geheizt sein und über möglichst viel Tageslicht verfügen. Möchten Sie einen Indoor Pool oder eine Sauna haben? Dann muss das Belüftungssystem des Kellers stimmen, da Sie sonst schnell mit feuchten Wänden und Schimmel zu kämpfen haben.

Als reine Lagerstelle für selten benutzte Sachen sollte ein Keller nicht gebaut werden. Die Kosten dafür wären viel zu hoch und der Nutzen nicht gerechtfertigt. Selbstverständlich können Sie trotzdem Ihre Gartengeräte oder Fahrräder im Keller unterstellen. Auch eignet sich der Keller gut als Hauswirtschaftsraum. So geht Ihnen im Erdgeschoss kein zusätzlicher Wohnraum durch Boiler und Heizungssysteme verloren.

Besonders Hochkeller eignen sich als Wohnraumfläche, da Sie hier häufig genauso viel Tageslicht haben wie im Erdgeschoss. Als Hochkeller wird ein Keller bezeichnet, der mindestens 50 Zentimeter über die Geländeebene herausragt. Aber Vorsicht: Ein Hochkeller kann nur bei niedrigem Grundwasser gebaut werden.

Bevor Sie einen Keller bauen, sollten Sie sich immer ein Bodengutachten einholen, um zu wissen, wie der Untergrund beschaffen ist. Nur dann können Sie Ihren Keller realistisch planen und kalkulieren.

Welche Vor- und Nachteile bietet ein Keller?

Vorteile Nachteile
Wohnraumgewinn von 40% Höhere Baukosten, besonders bei hohem Grundwasserspiegel
Wertsteigerung des Grundstücks Längere Bauphase, besonders bei geschaltem Keller
Kein Wohnraumverlust durch ebenerdigen Hauswirtschaftsraum Gefahr von Feuchtigkeit und Schimmel
Dient als Lagerraum für Lebensmittel Ausreichend Tageslicht nur bei Bau von Hochkeller
Einliegerwohnung im Keller kann vermietet werden