Die Immobilienplattform in Ihrer Region

Schieferdach

Langlebig, natürlich und attraktiv

Schieferdächer stechen schon aus der Ferne durch ihre dunkle Farbe und die flachen Schindeln hervor. Finden Sie heraus, wie Dächer mit Schiefer gedeckt werden können, welche Voraussetzungen das Dach besitzen muss und kalkulieren Sie die entsprechenden Kosten beim Hausbau dafür ein.

Beim Dachdecken stehen Ihnen variantenreiche Möglichkeiten offen, um Ihre Immobilie attraktiv zu gestalten und gleichzeitig einen Schutz vor Wind und Wetter zu gewährleisten. Natürliche Baustoffe wie Schiefer besitzen viele Vorteile und auch die Gestaltungsmöglichkeiten sind facettenreich.

Was ist Schiefer?

Schiefer ist eine bestimmte Sorte von Stein, der als „metamorph“ bezeichnet wird. In Bergwerken wird das besondere Gestein abgebaut. Das Material besteht in seiner Urform aus vielen aufeinanderliegenden Platten, die vor ungefähr 400 Millionen Jahren aus Tonschlamm entstanden sind.

Mit Schiefer entscheiden Sie sich für ein reines Naturgestein, das vollkommen ohne ökologisch bedenkliche Stoffe zur Bedachung verwendet werden kann. Auch der gesamte Herstellungsprozess von Schiefer zeichnet sich durch eine gute Ökobilanz aus, da der Stein nach dem Abbau im Bergwerk kaum noch weiterbearbeitet werden muss.

Gut geeignet für die Dachbedeckung

Der Schieferstein ist als Dacheindeckung nicht nur aufgrund seiner Optik sehr beliebt, sondern auch wegen seiner enormen Langlebigkeit. Das Gestein kann über 100 Jahre den Witterungsbedingungen innerhalb Europas standhalten, denn die wenigen Poren kommen dem Stein auf dem Dach zugute. Durch die geringe Porosität und seinen hohen Dichtheitsgrad machen weder Schnee noch Eis und Regen dem Schieferdach etwas aus. Auch gegenüber Verunreinigungen durch Vogelkot und gegenüber Aufsitzer- und Schmarotzerpflanzen zeigt sich das Schieferdach resistent.

Die Herstellungskosten für ein Schieferdach sind zwar höher als bei anderen Dächern, die allerdings im Verhältnis zu langen Nutzungsdauer mehr als angemessen sind. Auch während der Nutzungsdauer des Daches zeigt sich Schiefer pflegeleicht, denn defekte Steine können einfach und kostengünstig ausgetauscht werden.

Tipp: Eine zerbrochene Schiefertafel können Sie einfach als Bauschutt entsorgen oder ihn im Garten weiterverwenden. In kleine Teile zerbrochen können Sie ihn als Gartensplitt dekorativ und nützlich weiterhin verwenden.

Voraussetzungen für ein Schieferdach

Nicht jedes Dach lässt sich nachträglich in ein Schieferdach verwandeln. Wenn Sie ein Haus neu bauen, können Sie mit Planern und Architekten bereits in der Planungsphase die Voraussetzungen für ein Schieferdach schaffen.

Experten raten dazu, Schiefer erst ab einer Dachneigung von zwölf Grad als Dacheindeckung zu nutzen. Für die meisten Deckungsarten mit dem Naturprodukt ist eine Vollschalung des Daches erforderlich. Das bedeutet, dass die gesamte Dachfläche in vollem Umfang mit Holz verkleidet werden muss, bevor die Schieferplatten darauf genagelt werden können. Lediglich bei der modernen Rechteck-Doppeldeckung können Sie auf eine Vollschalung verzichten, da diese auf einer normalen Lattung angebracht werden kann. Der Verzicht auf die Vollschalung muss allerdings durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden. Das Dach benötigt eine Unterspannbahn, die das Dämmmaterial im Dachstuhl und den Dachboden selbst vor Regen und Schnee schützt.

Bei starkem Wind werden Regen und Schnee teilweise unter die Schieferplatten gedrückt und dringen ohne entsprechenden Schutz der Vollschalung oder der Unterspannbahn in den Dachstuhl ein, wo dadurch Schäden entstehen könnten.

Tipp: Beauftragen Sie nicht einfach einen Dachdecker, der Ihnen ein günstiges Angebot unterbreitet. Fragen Sie gezielt mehrere Dachdecker an, die sich auf Schiefer spezialisiert haben und entsprechende Referenzen vorweisen können. Deren Angebote können Sie untereinander vergleichen und das Beste auswählen.

Wartung und Reinigung von Schieferdächern

Ein Schieferdach sollte regelmäßig von einem Fachmann kontrolliert werden. Spätestens zwei Jahre nach der Eindeckung mit Schiefer sollte diese Kontrolle stattfinden. Einzelne Schieferplatten könnten einen sogenannten Gefügeschaden haben, was durch Witterungseinflüsse zu einem Bruch führen kann. Brüche und Rissen sind bei jeder Form der Dacheindeckung problematisch, weil Wasser in die Dachkonstruktion an diesen Stellen eindringen könnte.

Fehlerhafte Schindeln lassen sich vom Fachmann einfach austauschen und gegen Moos, Algen und Flechten können Sie bei Bedarf selbst vorgehen. Generell ist Schiefer sehr selten von Grünbildung befallen, da die Oberfläche kaum porös ist. Durch Vogelkot oder in direkter Nähe von Bäumen kann es an manchen Stellen dennoch zur Grünbildung kommen, die Sie aber einfach mit dem Hochdruckreiniger entfernen können.

Tipp: Wählen Sie einen nicht zu starken Strahl beim Hochdruckreiniger und achten Sie bei der Reinigung darauf, in Verlegerichtung der Schindeln zu arbeiten. Vermeiden Sie Einspritzungen zwischen die Überlappungen und das damit einhergehende Eindringen von Wasser.

Deckungsarten von Schiefer und deren Kosten

Es gibt facettenreiche Gestaltungsmöglichkeiten mit Schiefer, die je nach Dachneigung umgesetzt werden können. Der Aufwand beim Verlegen und die damit einhergehenden Kosten variieren stark. Die folgende Übersicht zeigt die beliebtesten Deckungsarten:

  • Bogenschnitt- oder Universaldeckung: Die preisgünstige Variante arbeitet mit quadratischen Schindeln im Bogenschnitt. Bei einer Dachneigung ab 25 Grad werden Platten von 30 x 30 Zentimetern verwendet, während ab einer Neigung von 40 Grad Formate von 25 x 25 Zentimetern verlegt werden. Die Kosten liegen zwischen 60 und 80 Euro pro Quadratmeter für Arbeitsleistung und Material.
  •   Rechteck-Doppeldeckung: Die Kosten liegen bei ungefähr 75 Euro pro Quadratmeter und diese Deckung benötigt keine Vollschalung. Sie wird in geraden Linien parallel zur Dachlattung angebracht.
  •   Schuppendeckung: Platten gleicher Größe werden in traditioneller Art und Weise verlegt und erfordern das handwerkliche Geschick des Dachdeckers. Sie eignet sich auch für komplizierte Dachformen und liegt preislich bei rund 75 Euro pro Quadratmeter.