Der Sockel eines Hauses wird mitunter bei Sanierungsarbeiten gerne vernachlässigt, da er nicht unbedingt wie der Rest der Fassade, die Fenster oder das Dach den Blick des Betrachters einfängt. Trotzdem sollten Sie den Gebäudesockel regelmäßig sanieren oder sanieren lassen, da er sich sonst zu einer gefährlichen Schwachstelle entwickeln kann. Als unterstes, sichtbares Element der Fassade bildet er den Übergang zum Erdreich und kann bei einer mangelhaften Abdichtung zu einem kritischen Bauschadensbereich werden.
In der Bauindustrie gibt es verschiedene Sockelkonstruktionen, die jeweils mit eigenen Ausführungsschwierigkeiten und möglichen Folgeproblemen einhergehen. Neben gedämmten und steinsichtigen Varianten gibt es auch verputzte Sockelkonstruktionen.
Der Sockel gilt als einer der Gebäudeteile, die besonders hoher Belastung ausgesetzt sind, da er das Mauerwerk des Hauses vor Spritzwasser schützen und herablaufendes Wasser, etwa Regen oder geschmolzenen Schnee, abhalten soll. Der Sockel muss Krafteinwirkungen von außen standhalten, etwa einem dagegen gefallenen Fahrrad oder einem Fußball. Als Bindeglied zwischen Fassade und Fundament kommt ihm zudem eine optische Aufgabe hinzu. Denn das Zwischenstück soll stimmig und harmonisch wirken und den Gesamteindruck des Hauses optimieren.
Aufgrund der besonderen Belastung dieses Bereiches muss der Sockel häufiger saniert werden als andere Teile der Fassade. Hausbesitzer sollten diesem Umstand Rechnung tragen, da es sonst schnell zu Schäden am Mauerwerk kommen kann. Ferner sieht ein gut instandgehaltener Sockel deutlich hochwertiger und optisch ansprechender aus. Zudem sind die anfallenden Sanierungsarbeiten in der Regel auch von Heimwerkern gut zu bewältigen.
Nicht nur Baufehler, sondern auch die Zeit kann für Schäden im Sockelputz sorgen. Zu den verbreitetsten Schadbildern gehören:
Je nach Sockelart sind manche Schadensbilder häufiger zu finden. Die häufigsten Sockelarten sind wiederum :
Vor einer Sockelputzsanierung sollten Sie zuerst ermitteln, welche Ursachen für die Schäden an der Sockelkonstruktion verantwortlich sind. Hier treten vor allem drei Ursachen vermehrt auf:
Steht Ihr Gebäude etwa in der Nähe von gestreuten Straßen oder Gehwegen, kann der Sockel durch Fahrzeuge mit Spritzwasser und Streusalzen in Berührung kommen. Das aufgenommene Salz sorgt nicht nur für eine veränderte Feuchteaufnahme am Sockel, auch das Gefrierverhalten in dem Gebäudeteil wird verändert: Da bei einem Sockelputz die dadurch entstandene Druckwirkung nicht aufgenommen werden kann, kommt es zum Abplatzen des Sockelputzes. Besteht ein hoher Versalzungsgrad, kann ein spezielles Sanierputzsystem zum Einsatz kommen. Dieses besteht üblicherweise aus folgenden Teilen:
Der Sanierputz sollte ferner eine besonders hohe Salzresistenz aufweisen.
Besteht der Sockelschaden aufgrund von einem zu hohen Eintritt von Feuchtigkeit in das Mauerwerk, sollte überprüft werden, ob dies an fehlenden Abdichtungen liegt oder aber die vorhandenen Abdichtungen nicht fachgerecht eingebaut wurden.
Eine feuchtetechnische Untersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob die sogenannte Mauerquerschnittsabdichtung am Sockel selbst noch funktionstüchtig ist. Ist dies nicht der Fall, muss je nach Situation eine mechanische Sperre oder eine sogenannte Horizontalsperre nachträglich eingebaut werden. Erst wenn die Ursache für den Feuchtigkeitseintritt ermittelt und behoben wurde, lohnt sich eine Sockelputzsanierung.
Wollen Sie beschädigten Sockelputz sanieren, müssen Sie folgendes beachten: Der alte Putz muss vollständig entfernt werden und der Untergrund muss sauber sein, damit die neu aufgebrachte Abdichtungsschicht zuverlässig hält. Dazu wird der Putz abgeschlagen oder abgestoßen. Mörtel und Staub werden ebenfalls aus den Fugen entfernt. Dann wird das Mauerwerk geprüft. Mit einem Sanierputz können Sie arbeiten, wenn nur oberflächliche Durchfeuchtung oder Salzausblühungen die Ursache für Schäden darstellen. Je nach Ursache wählen Sie Ihr Material:
Die Sockelzone wird vorbereitet, ebenso wie der Putz selbst. Nach dem Aufwerfen und Verteilen der Unterputzschich wird ein Armierungsgewebe aufgelegt. Nach dem Antrocknen bringen Sie oder der Fachmann eine zweite Putzschicht nass in nass auf. Nach dem Trocknen, etwa zwei bis drei Tage später, kann ein Buntsteinputz oder aber ein mineralischer Anstrich zu gestalterischen Zwecken aufgebracht werden.
Wenn Sie bei den Vorbereitungen zu den Sanierungsarbeiten feststellen, dass nicht nur der äußere Sockelputz, sondern auch das Mauerwerk beschädigt ist, sollten Sie lieber einen Fachmann mit den Sanierungsmaßnahmen beauftragen. Dies kann etwa der Fall sein, wenn eindringende Feuchtigkeit für die Schäden verantwortlich ist oder aber das Mauerwerk sich setzt. Sind die Schäden bauwerksbedingt, kann ein Sachverständiger diese begutachten und nach der Schadensprüfung eine Empfehlung aussprechen. Auch ein bündiger Sockel, der mit der Hausfassade auf einer Ebene liegt und bei dem der Außenputz durchgehend ausgeführt wird, ist in der Regel eine Aufgabe für den Fachmann.
Tipp: Sind Sie sich unsicher, scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung einzuholen. |
Die Kosten für eine Sockelputzsanierung können stark variieren, je nachdem, ob Sie erst die Ursache für die Schäden beheben lassen müssen oder ob Sie gleich selbst die Sanierungsarbeiten vornehmen können. Am günstigsten wird es, wenn Sie selbst aktiv werden können. Ist dies nicht der Fall, können Sie der Fachkraft zuarbeiten, um Ihr Budget zu schonen.