Spiegelglas

Das Spiegelglas wird mit dem sogenannten Magnetron-Sputter-Verfahren hergestellt. Das Glas wird bei diesem Verfahren mit einer Metalloxid-Schicht aus Silber oder Aluminium überzogen und anschließend durch einen farblosen, lichtdurchlässigen Lack versiegelt. Die Lichtstrahlen, welche auf der Scheibe eintreffen, teilen sich auf dieser Scheibe anders, als es bei gewöhnlichen Glasscheiben üblich ist.

Das eintreffende Licht wird wie von einer Glasplatte reflektiert und lässt das Licht andererseits ungespiegelt hindurch. Die Lichtstärke liegt meist bei 5:1. Spiegelgläser gibt es in unterschiedlichen Licht-Transmissionsgraden von 1:12 oder auch 20 Prozent. Es gibt einseitig verspiegelte Gläser, die 40 oder 50 Prozent des einfallenden Lichtes hindurchlassen und solche, die 52 Prozent des Tageslichts reflektieren.

Spiegelgläser werden häufig als Fassadenverglasungen gebraucht, unter anderem an Gebäuden von öffentlichen Institutionen oder großen Bürounternehmen – aber auch überall dort, wo Sichtschutz gewährleisten werden soll. So kann es vorkommen, dass polizeiliche Räume oder Kaufhäuser Spiegelgläser haben. Dies soll überwiegend der Überwachung dienen. Viele Bereiche von Supermärkten oder anderen Einrichtungen sind mit Spiegelgläsern ausgestattet, die als solche auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind.

Verunreinigungen, die auf dem Spiegelglas entstehen, lassen sich mit herkömmlichen Mitteln gut entfernen. Entweder Sie verwenden dazu einen feuchten Schwamm oder Sie nutzen einen glatten Kunststoffspachtel und warme Seifenlauge, um hartnäckige Verschmutzungen zu beseitigen. Finden sich Reste von Zement, Kalkmörtel oder anderen Baustoffe auf dem Spiegelglas wieder, so spülen Sie das Glas mit klarem Wasser ab.

So vielseitig Spiegelgläser auch sind, es sind eben doch „nur“ Glasscheiben. Sie entfalten ihre besonderen Eigenschaften nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Lichteinfall muss auf der einen Seite immer größer sein als auf der anderen, damit die Wirkungsweise gewährleistet ist. Sobald das Lichtverhältnis nicht mehr übereinstimmt, funktioniert die Spiegelung nicht. Dies ist beispielsweise abends der Fall. Da es draußen dunkel ist und im Inneren Lampen angeschaltet sind, kann der Betrachter von außen dennoch sehen, was im Inneren vor sich geht.

Spiegelgläser kommen zwar häufig zum Einsatz, sind aber immer noch nicht die Standardlösung für Fassadenplatten. Im privaten Raum kommt diese Verglasung seltener vor als im öffentlichen Bereich. Sollten Sie dennoch in Erwägung ziehen, eine Spiegelglasscheibe zu erwerben, dann müssen Sie satte 200 Euro pro Quadratmeter einplanen. Es gibt wiederum eine preisgünstigere Variante, bei der Sie nicht unbedingt das komplette Glas austauschen müssen: eine Spiegelglasfolie.

Wenn Sie eine Spiegelglasfolie verwenden, können Sie eine ähnliche Wirkung erzielen wie mit einer originalen Spiegelglasscheibe. Die Folie können Sie sowohl am äußeren als auch inneren Bereich des Fensters anbringen. Welche Methode Sie wählen, richtet sich vorwiegend nach dem verwendeten Glastyp. Handelt es sich um eine Einfachverglasung, so können Sie die Folie ganz nach Belieben und persönlichem Geschmack anbringen.

Bei anderen Verglasungen wie beispielsweise der Doppel- oder Dreifachverglasung ist eine äußere Montage immer ratsam. Es ist außerdem sinnvoll, die Folie auf dem gesamten Fenster und nicht teilflächig anzubringen, da das Glas sonst verschiedene Temperaturen aufweist und sich stark erhitzt. Im schlimmsten Fall bricht das Glas auseinander, wenn die Zwischenräume zu heiß sind.

Tipp: Um die Folie auf dem Fenster anzubringen, benötigen Sie einen Spezialkleber. Der Quadratmeterpreis ist hier weitaus günstiger und liegt in etwa bei 30 Euro.