Treppe berechnen

Beim Bau einer Treppe sind das Verhältnis von Steigung, Länge und Höhe der Treppenstufen sowie die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. Finden Sie heraus, wie Sie die Stiege berechnen und Schritt für Schritt die Maße für Ihren Treppenbau ermitteln.

Gerade in kleinen Fluren kommen Bauherren schnell auf den Gedanken, durch eine besonders steile Treppe Platz zu sparen. Doch die platzsparende Treppe kann schnell zum Sicherheitsrisiko werden, was für Kinder, ältere Menschen und alle anderen Familienmitglieder nicht eben wünschenswert ist. Berücksichtigen Sie daher bei der Planung Ihrer Treppe das Verhältnis von Stufenzahl, Treppensteigung und Lauflänge, damit Sie komfortabel von einer Etage in die andere gehen können.

Tipp: Wenn Sie Platz sparen wollen, sollten Sie über Wendeltreppen als Alternative nachdenken. Diese ermöglichen ein bequemes Hinauf- und Hinuntergehen und sind aufgrund ihrer Form besonders platzsparend.

Nutzen Sie bei der Planung Ihrer Treppe die nachfolgend aufgeführten Formeln, damit Sie die nächsten Jahrzehnte sicher und angenehm durch Ihre Immobilie gehen können.

Bevor wir uns der Berechnung wichtiger Details im Einzelnen widmen, wollen wir Ihnen die drei goldenen Regeln für den Bau einer Treppe erläutern. Das Zusammenspiel dieser drei Regeln ist die ideale Basis für einen bequemen Gang durch die Geschosse.

1. Bequemlichkeitsregel: Wie der Name bereits andeutet, sorgen Sie durch den Einsatz dieser Formel dafür, dass Sie wirklich bequem die Treppe hoch und hinunter gehen können. In Ihrer Immobilie können Sie diese Regel noch stärker als die Sicherheitsregel berücksichtigen. Nur in öffentlich genutzten Gebäuden muss die Sicherheitsregel ganz explizit umgesetzt werden. Außer Acht lassen sollten Sie die sicherheitsrelevanten Regeln allerdings auch nicht.
Ermitteln Sie die Differenz von Auftritt und Steigung. Im Idealfalls sollte sich bei der Berechnung die Zahl 12 ergeben. Sie können die Regel für eine Treppenneigung von ungefähr 30 Grad anwenden.

2. Sicherheitsregel: Diese Regel soll verhindern, dass durch zu kleine Stufen Stürze und Verletzungen gefördert werden. Sorgen Sie für eine sichere Treppe, indem Sie folgende Berechnung anstellen:
46 Zentimeter = Auftrittsbreite + Steigungshöhe
Die Summe sollte für einen sicheren Gang über die Treppe sehr nah an der Zahl 46 liegen. Große Abweichungen deuten darauf hin, dass die von Ihnen geplante Treppe nicht besonders sicher ist.

3. Schrittmaßregel: Ein Mensch von durchschnittlicher Größe macht im Durchschnitt einen Schritt von 63 Zentimetern Länge. Dieses allgemeingültige Schrittmaß nutzen Sie, um eine bequeme und sichere Benutzung der Treppe zu gewährleisten.
63 Zentimeter = 2 x Steigungshöhe + Auftrittsbreite
Werte zwischen 61 und 65 Zentimetern werden auch als angenehm empfunden, sodass Sie nicht ganz exakt auf einen Wert von 63 Zentimetern kommen müssen. Diese Formel lässt sich sehr gut bei Treppen mit einer Neigung zwischen 30 und 37 Grad anwenden.

Wenn Sie Ihre Treppe selber bauen oder aber die Kosten für eine Treppe analysieren wollen, müssen Sie die Anzahl der Stufen kennen. Je nachdem, für welches Material Sie sich entschieden haben, kann durch das Einsparen von Stufen bares Geld gespart werden. Berücksichtigen aber für Sicherheit und Komfort folgende Formel:

Geschosshöhe / Steigungshöhe = Anzahl der Treppenstufen (Auftritte)

Das Ergebnis können Sie ganz nach Wunsch ab- oder aufrunden.

Als Lauflänge wird die Gesamtlänge der Treppe bezeichnet. Die Formel zur Berechnung lautet:

Auftrittsbreite x Stufenzahl = Lauflänge

Berücksichtigen Sie darüber hinaus sowohl oben als auch unten an der Treppe ungefähr einen Meter, den Sie für Aus- und Antritt einkalkulieren müssen

Hier errechnen Sie, wie groß am Schluss der Schritt ist, den Sie von Stufe zu Stufe zurücklegen. Die Formel lautet:

Geschosshöhe / Anzahl Stufen = Exakte Steigungshöhe

Beachten Sie dabei, dass ein Abstand zwischen 16 und 18 Zentimetern europaweit als komfortabel wahrgenommen wird.

Diese Berechnung gibt Ihnen darüber Auskunft, ob Sie Ihre Wunschtreppe auch tatsächlich realisieren können. Sie lautet:

Geschosshöhe / Lauflänge = Steigung

Ergibt sich am Ende ein Wert, der größer als 1 ist, dann können Sie an dieser Stelle keine Treppe bauen, weil sie einfach viel zu steil wäre. Hier kommt die Wendeltreppe wieder als charmante Alternative in Betracht. Ist der errechnete Wert für die Steigung hingegen geringer als 0,45, dann dürfen Sie die Treppe ruhig noch etwas steiler planen, um keinen wertvollen Wohnraum zu verschenken.

Die Breite jeder einzelnen Treppenstufe wird häufig auch als Auftrittsbreite bezeichnet, die Stufe selbst als Auftritt. Finden Sie heraus, wieviel Platz Ihrem Fuß auf der geplanten Treppe zur Verfügung steht:

63 Zentimeter – 2 x Steigungshöhe = Auftrittsbreite

Empfohlen werden Breiten zwischen 28 und 30 Zentimeter, die als besonders komfortabel wahrgenommen werden. Die 63 Zentimeter aus der Formel sind ein Standardwert für das sogenannte Schrittmaß.