Wasserglas ist ein chemisches Mittel, das in vielen Bereichen zum Einsatz kommt – unter anderem auch im Hausbau. Wofür es verwendet wird und wer es erfand, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Johann Nepomuk von Fuchs war es, der das Wasserglas im 19. Jahrhundert erfand. Es erhielt seinen Namen aufgrund der Herstellungsweise. Ein Alkalisilikat – also eine flüssige, glasartige Substanz – löst sich in Wasser und erschafft eine Art Gel. Das daraus resultierende Natronwasserglas lässt sich in Wasser lösen. Dank der stabilisierenden Eigenschaften kommt das Wasserglas in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, etwa in der Landwirtschaft, im Maschinenbau oder in mikrobiologischen Arbeitsfeldern.
Auch im Hausbau wird das Mittel dazu verwendet, um offenporige Materialien noch beständiger und länger haltbar zu machen. Werden Betonoberflächen, Mauerwerke oder Natursteine mit Wasserglas behandelt, dringt kein Staub aus dem Material hervor. Das Material ist beständiger, unempfindlicher gegenüber witterungsbedingten Einflüssen und weniger leicht entflammbar.
Wasserglas lässt sich in verschiedene Arten einteilen. Es gibt Wassergläser mit Kalium, Lithium oder Natrium. Ein Wasserglas mit Lithium als Basis gilt als sehr kostenintensiv, eignet sich aber hervorragend dazu, Oberflächen abzudichten. Die Viskosität ist bei diesem Wasserglas recht hoch, sodass die Oberflächen gut durchdrungen werden können.
Heimwerker erhalten Wasserglas in jedem Baumarkt, meist in einer 1-Liter Flasche. Alternativ ist es auch in vielen Online-Shops erhältlich. Um das Wasserglas zu verwenden, sollten sich Heimwerker an folgenden Arbeitsschritten orientieren:
Tipp: Handelt es sich um einen einmaligen Anstrich, so reicht ein Eimer Farbe für rund zehn Quadratmeter Fläche aus. Es ist nicht erforderlich, die Werkzeuge mit einem bestimmten Reinigungsmittel zu säubern. Sie werden unter fließendem Wasser wieder sauber.
Sie sollten sich vorab gründlich über die Wirkungsweise und Beschaffenheit des Wasserglases informieren. Falsch angewendet, hinterlässt Wasserglas Schäden an der Wand. Bei einer noch feuchten Wand kann das Wasser nicht mehr austreten und bröckelt wieder von der Fläche ab. Auch sollten Sie Wasserglas nicht auf gipshaltigen Untergründen anwenden, da es zu einer chemischen Reaktion kommt und das Wasser abplatzt. Sie brauchen wiederum keine Angst vor Schimmel zu haben, es besteht kein erhöhtes Risiko, wenn Sie Wasserglas einsetzen.
Zum Schutz vor der chemischen Substanz sollten Sie geeignete Schutzkleidung oder zumindest Handschuhe sowie eine Schutzbrille tragen. Bei einem Sprühgerät gilt es, einen Mundschutz zu benutzen, da das Mittel nicht eingeatmet werden darf! Falls sie die Substanz doch ins Gesicht bekommen, sollten Sie sich sofort gründlich mit Wasser waschen oder bei schweren Einwirkungen einen Arzt aufsuchen. Falls die Substanz verschüttet wird, lässt sie sich mit Papierrollen, Sand oder Bindemitteln wie Vermiculit oder Kieselgur aufsaugen und fachgerecht beseitigen.