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Wasserglas

Das bewährte Mittel beim Hausbau

Wasserglas ist ein chemisches Mittel, das in vielen Bereichen zum Einsatz kommt – unter anderem auch im Hausbau. Wofür es verwendet wird und wer es erfand, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.

Wasserglas wurde im 19. Jahrhundert erfunden

Johann Nepomuk von Fuchs war es, der das Wasserglas im 19. Jahrhundert erfand. Es erhielt seinen Namen aufgrund der Herstellungsweise. Ein Alkalisilikat – also eine flüssige, glasartige Substanz – löst sich in Wasser und erschafft eine Art Gel. Das daraus resultierende Natronwasserglas lässt sich in Wasser lösen. Dank der stabilisierenden Eigenschaften kommt das Wasserglas in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, etwa in der Landwirtschaft, im Maschinenbau oder in mikrobiologischen Arbeitsfeldern.

Auch im Hausbau wird das Mittel dazu verwendet, um offenporige Materialien noch beständiger und länger haltbar zu machen. Werden Betonoberflächen, Mauerwerke oder Natursteine mit Wasserglas behandelt, dringt kein Staub aus dem Material hervor. Das Material ist beständiger, unempfindlicher gegenüber witterungsbedingten Einflüssen und weniger leicht entflammbar.

Wofür lässt sich das Wasserglas einsetzen?

  • Das Wasserglas dichtet das Mauerwerk oder andere bauliche Stoffe ab. Man trägt es direkt auf oder injiziert es mit einem entsprechenden Gerät. Nach der Zugabe von Wasserglas ist der jeweilige Baustoff verkieselt.
  • Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft des Stoffes ist, dass er nicht vergilben kann. Versiegelte Nikotinflecken an der Wand können so verborgen werden.
  • Wasserglas eignet sich zur Grundierung von porösen Untergründen, die undefinierbare Flecken oder Risse aufweisen oder rieseln.
  • Auch in Tunneln oder Bergbauschächten findet sich die Substanz wieder. Das Natron-Wasserglas bewirkt, dass der Zement schneller erstarrt.
  • Im Brandschutz spielt Wasserglas ebenfalls eine Rolle. Liegt der Anteil an Restwasser bei mehr als 25 Prozent, so lässt sich das Wasser auch bei Temperaturen jenseits der 120 Grad Celsius unter Schaum freisetzen. Ein Brandschutzglas besteht beispielsweise aus mehreren Schichten, darunter auch aus getrocknetem Wasserglas. In einem Brandfall schützt das Wasserglas zwar nicht die Scheiben des Fensters, die zerspringen, aber das restliche Fenster.
  • Malern ist das Wasserglas ebenfalls bekannt. Es eignet sich, um Farben zu binden.

Welche verschiedenen Varianten gibt es?

Wasserglas lässt sich in verschiedene Arten einteilen. Es gibt Wassergläser mit Kalium, Lithium oder Natrium. Ein Wasserglas mit Lithium als Basis gilt als sehr kostenintensiv, eignet sich aber hervorragend dazu, Oberflächen abzudichten. Die Viskosität ist bei diesem Wasserglas recht hoch, sodass die Oberflächen gut durchdrungen werden können.

Wie lässt sich Wasserglas anwenden?

Heimwerker erhalten Wasserglas in jedem Baumarkt, meist in einer 1-Liter Flasche. Alternativ ist es auch in vielen Online-Shops erhältlich. Um das Wasserglas zu verwenden, sollten sich Heimwerker an folgenden Arbeitsschritten orientieren:

  • Reinigung aller Flächen: Es ist wichtig, zunächst alle Oberflächen zu reinigen, bevor sich das Wasserglas verwenden lässt. Der Außenbereich kann mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden, im Innenbereich lassen sich die herumliegenden, losen Materialien oder Verschmutzungen mit einer harten Bürste entfernen.
  • Wand oder Fläche mit Wasserglas tränken: Der nächste Schritt besteht darin, das Kaliwasserglas mit einem Quast oder einem anderen großflächigen Bürstenpinsel auf die gewünschte Wand oder Fläche aufzutragen. Eine alternative Variante ist das Sprühen mit einem Sprühgerät, das mitunter leichter zu bewerkstelligen ist. Das Wasserglas muss mehrmals aufgetragen werden, damit es seine volle Wirkung entfaltet. Zwischen den Anwendungen sollten einige Stunden vergehen. Ein Tag gilt als ideal, bevor es daran geht, den Putz oder den Anstrich aufzubringen. Für die Arbeit sollte es wiederum mindestens 5 Grad warm sein.

Tipp: Handelt es sich um einen einmaligen Anstrich, so reicht ein Eimer Farbe für rund zehn Quadratmeter Fläche aus. Es ist nicht erforderlich, die Werkzeuge mit einem bestimmten Reinigungsmittel zu säubern. Sie werden unter fließendem Wasser wieder sauber.

Welche Schutzmaßnahmen sind zu beachten?

Sie sollten sich vorab gründlich über die Wirkungsweise und Beschaffenheit des Wasserglases informieren. Falsch angewendet, hinterlässt Wasserglas Schäden an der Wand. Bei einer noch feuchten Wand kann das Wasser nicht mehr austreten und bröckelt wieder von der Fläche ab. Auch sollten Sie Wasserglas nicht auf gipshaltigen Untergründen anwenden, da es zu einer chemischen Reaktion kommt und das Wasser abplatzt. Sie brauchen wiederum keine Angst vor Schimmel zu haben, es besteht kein erhöhtes Risiko, wenn Sie Wasserglas einsetzen.

Zum Schutz vor der chemischen Substanz sollten Sie geeignete Schutzkleidung oder zumindest Handschuhe sowie eine Schutzbrille tragen. Bei einem Sprühgerät gilt es, einen Mundschutz zu benutzen, da das Mittel nicht eingeatmet werden darf! Falls sie die Substanz doch ins Gesicht bekommen, sollten Sie sich sofort gründlich mit Wasser waschen oder bei schweren Einwirkungen einen Arzt aufsuchen. Falls die Substanz verschüttet wird, lässt sie sich mit Papierrollen, Sand oder Bindemitteln wie Vermiculit oder Kieselgur aufsaugen und fachgerecht beseitigen.