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Wie Sie eine Wasserleitung verlegen können

Die meisten älteren Wasserleitungen sind aus Kupfer oder verzinktem Stahlrohr. Dieses Material muss vom Fachmann installiert werden und ist vergleichsweise teuer. Wasserleitungen aus Kunststoff dagegen müssen nicht vom Profi verlegt werden, sondern können vom Laien montiert werden. Deswegen sind die meisten Wasserleitungen im Garten auch aus dem leicht installierbaren Material.

Wasserleitungen selbst verlegen ist für gewöhnlich keine Aufgabe, die Sie als Hobbyhandwerker erledigen sollten. Wenn Sie bei der Verschweißung von Kupferrohren Fehler machen und es dadurch zu Rohrundichten kommt, sind Sie nicht versichert. Die Versicherung greift lediglich, wenn die Wasserleitungen von Fachleuten verlegt wurden.

Welche Aufgaben kann ich als Hobbyhandwerker übernehmen?

Als Laie können Sie getrost den Wasseranschluss im Garten verlegen. Bedenken Sie, dass die hier beschriebenen Rohre sind für ein Kaltwasser-System bestimmt sind. Das bedeutet, das Wasser darf eine Temperatur von 20 Grad Celsius und einen Druck von 12,5 bar nicht übersteigen. Unter diesen Bedingungen funktioniert das System zuverlässig und langfristig.

Hausanschlüsse werden für gewöhnlich ab einem Meter Tiefe verlegt, damit sie von Frost geschützt bleiben. Ein Laie kann hier einiges an Vorarbeiten leisten. Wenn es jedoch Fundamente zu durchbohren gibt und Übergabestellen neu installiert werden müssen, dann sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.

Doch im Außenbereich kann sich auch ein geübter Hobbyheimwerker richtig ausleben. Diese Leitungen werden nur spatentief unter der Erde oder sogar oberirdisch verlegt. Komplette Kaltwassersysteme sind im Handel erhältlich. Darin finden sich alle nötigen Zubehörteile wie Kupplungen, Winkel, T-Stücke und Anschlussverschraubungen. Spezialwerkzeug ist nicht erforderlich, denn die Überwurfmuttern können mit der Hand festgeschraubt werden. Es kann aber auch eine Wasserpumpenzange zur Hilfe verwendet werden.

Welches Werkzeug und Material Sie benötigen

Bei Kunststoffrohren ist einer der Vorteile, dass es weder zu Korrosion noch zu Ablagerungen kommt. Sie altern nur eingeschränkt und der Befall mit Algen oder Bakterien ist gering. Die Rohre sind in verschiedenen Kunststoffmaterialien erhältlich.

Kaltwasserleitungen aus hochdichtem PE-HD-Rohren werden in Ringen von 10, 25 oder 50 Metern Länge und 20, 25 oder 32 Millimetern Durchmesser verkauft. Achten Sie darauf, dass die Rohre für Trinkwasserleitungen zugelassen sind.

Zerschnitten werden können die Kunststoffrohre mit einer Spezialschere oder alternativ mit einer feinen Säge. Damit können die Rohre jedoch leicht ausfransen. Sie müssen die Ausfransungen dann mit einer Feile nachbearbeiten, denn sonst können die scharfen Kanten Risse in den Gummiabdichtungen verursachen.

Den Anschluss fachgerecht montieren

Mithilfe eines Winkels schließen Sie die geplante Kunststoffleitung an einem Abstellhahn mit Entwässerung an. Die Fließrichtung wird durch den Pfeil am Hahn angegeben. Dichten Sie das Dreivierteil-Zoll-Gewinde am Winkel mit Teflonband ab.

Schieben Sie den geschlitzten Haltering und die Überwurfmutter auf. Das Kunststoffrohr stecken Sie ca. 3,5 Zentimeter tief bis zum Anschlag in den Winkel.  Den Widerstand der Gummidichtung können Sie mit etwas Drücken und Drehen überwinden. Sitzt das Rohr tief genug, ist die Verbindung dicht.

Hahnanschluss

Sie können die Kunststoffleitung verkleben oder mit Fittingen verschrauben. Abgedichtet wird mit einer Ringdichtung im Inneren. Achten Sie bei der Montage auf die richtige Reihenfolge der Teile.

Winkel

Achten Sie beim Zusammenfügen der Winkelverbindung darauf, dass die Gummidichtung und das weiße Klemmstück richtig sitzen. Die Gummidichtung sitzt etwa 15 Millimeter tief im Winkelstück. Sie sorgt dafür, dass die PE-Leitungen nicht aus der Verbindung rutschen, sobald Druck aufkommt. Die Verbindung wird von der Steckmutter gehalten. Diese lässt sich mit der Hand festziehen.

T-Stück

Ein neuer Anschluss kann mithilfe eines T-Stücks und einer Winkelverschraubung auch in eine bereits bestehende Kaltwasserleitung eingebunden werden. Die Gewinde der Anschlussstücke aus Kunststoff sollten mit Teflonband abgedichtet werden. Ringdichtungen oder Hanf eignen sich nicht.

Tipps:

1. Vor dem Zuschütten des Rohrgrabens eine Druckprobe machen. Wenn es an einer Verbindung tropft: Überwurfmuttern nachziehen. Ist das Problem dadurch nicht gelöst, überprüfen Sie, ob Klemm- und O-Ringe richtig montiert wurden.

2. Leitungen mit leichtem Gefälle verlegen. Am tiefsten Punkt einen kleinen Schacht um einen Entleerungshahn errichten. Damit können Sie vor dem Winter das Wasser aus den Leitungen entlassen, denn gefüllt vertragen sie keinen Frost.

3. PE-Rohre sind recht starr, daher empfiehlt es sich, die Rollen abzuwickeln und die Leitung einige Zeit in die Sonne zu legen. Danach lassen sie sich einigermaßen gerade ziehen.

4. Wer an seine Wasserzapfstelle einen Gartenwasserzähler installiert, kann Abwassergebühren sparen.

Mit welchen Kosten Sie rechnen müssen

Für etwa 21 Euro bekommen Sie eine Rolle mit 25 Metern PE-Rohr, Durchmesser 25 Millimeter. 35 Euro kostet das Gebinde mit einem Durchmesser von 32 Millimetern.

Für gerade Leitungen benötigen Sie in der Regel ein Anschluss- und ein Endstück. Bei letzterem handelt es sich meistens um eine Wandscheibe, die den Zapfhahn aufnimmt. Diese kostet etwa acht Euro. Brauchen Sie für eine Leitung mit Verzweigungen und Winkel, kann es etwas teurer werden. Winkel mit 25 x 25 Millimetern bekommen Sie ab fünf Euro und T-Stücke ab etwa acht Euro. Ein Kugelhahn ist ab etwa acht Euro erhältlich.