Ein begrüntes Dach sieht nicht nur ansprechend aus, sondern bietet Insekten zusätzlichen Lebensraum. Obendrein isolieren bewachsene Dächer sowohl gegen Hitze als auch gegen Kälte, sodass sie für einen ökologisch wertvollen Temperaturausgleich sorgen. Mit den richtigen Voraussetzungen können Sie die Dachbegrünung in wenigen Schritten selbst vornehmen.
Dächer von Gewächshäusern, Garagen oder Carports zu begrünen, ist häufig gar nicht so schwierig. Finden Sie heraus, welche Dächer sich für die natürliche Begrünung eignen und worauf Sie bei den Umbaumaßnahmen achten sollten.
Wenn Sie eine Dachbegrünung für kleine Dachflächen wie Garagen, Carports oder Gewächshäuser planen, dann müssen Sie im Vorfeld die Traglast der Dächer ermitteln. Um ein Dach zu begrünen, sollte die Traglast mindestens 100 Kilogramm pro Quadratmeter betragen.
Tipp: Informieren Sie sich im Zweifelsfall beim Hersteller oder Handwerker, der Ihr jeweiliges Gebäude hergestellt hat, um die Mindesttraglast zu ermitteln. Nur mit einer zuverlässigen Angabe oder Aussage lassen sich die Begrünungsarbeiten durchführen, ohne dass dem Dach Schäden entstehen.
Nachdem die baulichen Voraussetzungen für Ihr jeweiliges Dach abgeklärt sind, sollten Sie sich zwischen einer intensiven und einer extensiven Dachbegrünung entscheiden.
Neben diesen beiden Varianten gibt es noch eine Mischform aus beiden Nutzungsarten, die als einfache Intensivbegrünung bezeichnet wird. Hier ist die Vielfalt hinsichtlich der Bepflanzung etwas größer als bei der extensiven Dachbegrünung, dafür steigt allerdings auch der Pflegeaufwand.
Damit auch Ihre Dachfläche auf dem Carport, der Garage oder dem Gewächshaus mit einem natürlichen Pflanzenteppich verschönert werden kann, müssen Sie zunächst einige Vorbereitungen treffen. Sie benötigen folgende Materialien, Werkzeuge und Pflanzen:
Der Aufbau ist im Prinzip immer ähnlich, wobei Sie unbedingt auf die Einhaltung der richtigen Reihenfolge achten sollten. Der Aufbau erfolgt in folgenden Schichten, von unten nach oben:
1. Reinigen Sie die gesamte Dachfläche und verlegen das erste Schutzvlies über die gesamte Fläche. Achten Sie darauf, dass die Ränder einzelner Vliesstücke sich ausreichend überlappen.
2. Auf dem Schutzvlies wird die Wurzelschutzfolie in gleicher Weise ausgelegt, die das Dach für die nächsten Jahrzehnte vor den Wurzeln schützt.
3. Auf die Wurzelschutzfolie wird wiederum eine weitere Schicht vom Schutzvlies verlegt, das langfristig die Wurzelschutzfolie schützt.
4. Auf die drei ausgelegten Schutzschichten wird nun die Drainagematte gelegt. Diese sorgt für eine gute Bewässerungssituation des Pflanzenteppichs, sodass Sie später die Dachbegrünung nicht zusätzlich bewässern müssen.
5. Bevor Sie Substrat und Erde auf dem vorbereiteten Dach verteilen, sollten Sie die Abflussvorrichtung anbringen. Schützen Sie die Regenrinne durch Kiesfangleisten oder Kontrollschächte vor Verschmutzung und leiten Sie überflüssiges Wasser vom Dach zuverlässig ab.
Tipp: Gönnen Sie sich Regentonnen, in denen Sie das Regenwasser von diversen Dächern im Garten sammeln. So minimieren Sie die laufenden Kosten im Sommer für die Bewässerung Ihrer Pflanzen und Beete.
Nachdem Sie die gesamte Dachfläche vorbereitet haben, können Sie nun durch das Aufbringen von Substrat den Boden für die Pflanzen schaffen. Verteilen Sie das Substrat gleichmäßig mit Harken und Schaufeln über die gesamte Dachfläche, bevor Sie im Anschluss Sprossen und Knollen setzen und Gewächse pflanzen.
Tipp: Fragen Sie im Fachhandel nach, ob das von Ihnen gewünschte Substrat mit dem Kran angeliefert werden kann. Sie ersparen sich so einen mühsamen Transport in Eimern und können die Zeit sinnvoller nutzen.
So einfach lässt sich eine Dachbegrünung realisieren. Damit auch wirklich alles klappt, sollten Sie im Zweifelsfall Behörden im Vorfeld über Ihr Vorhaben informieren, damit Sie gegen keinerlei Baugenehmigungen oder Brandschutzbestimmungen verstoßen.