Die Immobilienplattform in Ihrer Region

Drehstrom

Erklärung und Bedeutung

Die neuen Küchengeräte installieren, eine Lampe anbringen oder die bestehenden Kabel prüfen: In jedem normalen Haushalt fallen früher oder später Arbeiten an, die mit Strom zusammenhängen.

Allerdings stellt Elektrizität immer eine Gefahrenquelle dar. Sie sollten sich zum einen darüber klar sein, womit Sie es genau zu tun haben, und zum anderen einschätzen können, wann Sie die Sache besser einem Profi überlassen. Spätestens beim Thema Drehstrom sollten Laien nämlich nicht mehr aktiv werden.

Die verschiedenen Stromarten in der Übersicht

Strom entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen fließen. Das tun sie aber nicht immer auf die gleiche Art und Weise. So entstehen verschiedene Stromarten, die sich für unterschiedliche Verwendungsbereiche eignen.

Die zwei grundlegendsten Formen von Strom kennen die meisten wohl noch aus dem Physikunterricht:

  • Gleichstrom fließt – wie der Name schon vermuten lässt – immer mit der gleichen Stärke in eine Richtung. Er wird vorwiegend für die Versorgung von elektrischen Geräten im Haushalt eingesetzt. Insbesondere für Kommunikationstechniken, wie das Telefon, birgt der Gleichstrom Vorteile, da er eine hohe Zuverlässigkeit und Signalstärke bietet.
  • Wechselstrom kommt vor allem in der allgemeinen Versorgung mit Energie zum Tragen. Hier wechselt in einem bestimmten Rhythmus die Fließrichtung der Elektronen, sodass die Stromstärke variiert. Dass sich Wechselstrom so stark durchgesetzt hat, liegt nicht nur an seinen Vorzügen (wie weniger unerwünschte harmonische Schwingungen), sondern vor allem auch daran, dass Elektrizitäts-Pionier Nikola Tesla Verfechter dieser Stromart war.

Unterschiedliche Formen des Wechselstroms

Die Kategorie Wechselstrom lässt sich allerdings noch weiter auffächern:

  • Einphasenstrom Hierbei handelt es sich um den Strom, der mit 220 Volt Spannung in einem normalen Haushalt aus der Steckdose kommt.
  • Zweiphasenstrom Der Zweiphasenstrom findet im Haushalt keine Verwendung, da die drei einzelnen Leiter hier nicht ausgeglichen belastet sind. Der dritte Leiter agiert dabei als Rückleiter, der größeren Strom führt. Genutzt wird Zweiphasenstrom vor allem in sogenannten Schrittmotoren.
  • Dreiphasenstrom Dreiphasenstrom wird auch als Drehstrom bezeichnet, ist den meisten aber vermutlich unter der alltagssprachlichen Bezeichnung „Starkstrom“ bekannt. Hier kommen ebenfalls drei Leiter zum Einsatz, die allerdings gleichmäßig belastet werden. Sein Name rührt daher, dass bei der Verschiebung dieses Wechselstroms auch die Drehung eines Magnetfeldes vorgenommen wird. Im öffentlichen Stromnetz wird mit Drehstrom gearbeitet, da er Energie größtenteils verlustfrei transportieren kann. Aber auch im Haushalt gibt es verschiedene elektronische Geräte, die mit Drehstrom von bis zu 400 Volt betrieben werden. Das gängigste Beispiel ist an dieser Stelle wohl der Küchenherd.

Sollten Sie selbstständig mit Drehstrom arbeiten?

Eine neue Küche wurde geliefert, Sie möchten so schnell wie möglich loskochen und das Geld für den Elektriker sparen? Da kommen viele auf die Idee, den Herd kurzerhand selbst anzuschließen. Davon ist aber unbedingt abzuraten, wenn Sie nicht über fundierte Kenntnisse in diesem Bereich verfügen.

Machen Sie sich bewusst, dass die 400-Volt-Spannung, die hier anliegt, unter Umständen schon eine tödliche Wirkung haben kann, wenn es zu einem Unfall kommt. Auch die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD), die den Fluss von regulärem Wechselstrom bei unsachgemäßen Arbeiten an einem Gerät stoppt, greift hier nicht zwingend. Außerdem ist zu bedenken, dass Versicherungen im Schadensfall häufig nicht zahlen, wenn Haushaltsgeräte mit Drehstromanschluss nicht fachmännisch und damit unsachgemäß installiert wurden.

Hinzu kommt, dass für die Arbeit mit Strom generell, insbesondere aber für die mit Drehstrom, gesondertes Werkzeug benötigt wird. Dieses sollte isoliert sein, damit es keinen Strom an den menschlichen Körper weiterleitet.

Wer dennoch unbedingt Geld sparen möchte, kann beispielsweise Schlitze aufstemmen, Schalterdosen setzen oder Kabel verlegen, sodass ein Elektriker nur noch den eigentlichen Anschluss übernehmen muss.

Generelle Hinweise für die Arbeit mit Strom

Aber nicht nur bei Drehstrom, sondern bei Handwerksarbeiten, die Elektrizität jedweder Form beinhalten, ist Achtung geboten. Folgende Verhaltensregeln sollten Sie unbedingt einhalten, selbst wenn Sie nur eine Lampe anschließen:

1. Unterbrechen Sie den Stromkreislauf. Dazu drehen Sie die entsprechende Sicherung im Sicherungskasten heraus. Falls Sie unsicher sind, können Sie auch den FI-Schalter umlegen, der den Stromfluss in der gesamten Wohnung unterbricht. Nun sollte auf dem betreffenden Anschluss kein Strom mehr liegen.

2. Dennoch sollten Sie sicherheitshalber mit einem Spannungsmesser, dem sogenannten Duspol, überprüfen, ob tatsächlich kein Strom mehr fließt, bevor Sie sich ans Werk machen.

3. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Kabel miteinander verbinden. Ist das nicht der Fall, wird es zum Kurzschluss kommen, sobald wieder Strom fließt. Im Normalfall sollte dann zwar lediglich die Sicherung herausspringen und nichts weiter passieren, darauf anlegen sollten Sie es aber trotzdem nicht.

4. Achten Sie darauf, dass Hände sowie Werkzeug trocken sind. Feuchtigkeit hat in der Nähe von Strom nichts zu suchen.

5. Entfernen Sie keineswegs Abdeckungen, auf denen entsprechende Warnhinweise abgedruckt sind oder für die Spezialwerkzeug gebraucht wird. Beides deutet darauf hin, dass sie nicht in die Hände von Laien gehören und lediglich Profis hier herumschrauben sollten.