Die Immobilienplattform in Ihrer Region

Grundriss Einfamilienhaus: Auf die inneren Werte kommt es an

So können Sie den Grundriss Ihres Einfamilienhauses planen

Nach dem Erwerb Ihres Grundstücks haben Sie verschiedene Möglichkeiten, an Ihr Traumhaus zu kommen: Fertighäuser, Mitbauhäuser, Bausatzhäuser oder von einem Architekten individuell geplant – je nach Finanzlage sind die Möglichkeiten schier unendlich. Das Äußere des Hauses ist sicherlich schnell festgelegt: moderner Minimalismus, viktorianische Eleganz, Landhausstil? Wie auch immer Sie sich entscheiden, um eine Sache kommen Sie nicht herum: Sie brauchen ein Innenleben für Ihr Haus.

Bei Fertighäusern ist die Auswahl an Grundrissen oft eingeschränkt. Meistens stehen Ihnen drei Möglichkeiten der Raumaufteilung zur Verfügung, aus denen Sie sich den Grundriss aussuchen, der zu Ihren Bedingungen passt. Bei Mitbau- sowie Bausatzhäusern sind Sie freier in der Gestaltung des individuellen Grundrisses, aber auch hier sind Sie an tragende Wände gebunden. Ein Architekt, der Ihr Haus aus dem Nichts hervorzaubert, kann selbstverständlich anders planen und Ihre Wünsche beinahe vollständig erfüllen.

Es gibt einige Grundregeln, denen Sie, wenn möglich, folgen sollten:

  • Wohnräume nach Süden ausrichten
  • Küche nach Osten ausrichten (Sonnenaufgang)
  • Bäder nach Norden ausrichten
  • Keine Bäder ohne Fenster konzipieren
  • Jeder Wohnraum sollte mindestens eine Wand haben, die in voller Höhe ohne Unterbrechung 3 Meter Stellfläche bietet.

Arbeiten Sie mit Ihrem Haus: Wie Sie anfangen können, den Grundriss zu planen

Fangen Sie ganz simpel an – und zwar mit einer Liste:

  • Wie groß ist das Haus?
  • Welche Form hat das Haus?
  • Wie viele Stockwerke gibt es?
  • Wie viele Kinderzimmer werden benötigt?
  • Wie viele Bäder hätten Sie gerne? Und brauchen Sie ein Gästebad?
  • Ist ein Home Office erwünscht?
  • Hätten Sie gerne einen Keller?
  • Garage, Stellplatz oder Carport?
  • Soll der Dachboden ein vollwertig nutzbarer Raum werden?
  • Haben die Außenwände bereits Fenster oder sind Sie frei in der Gestaltung?
  • Soll das Haus von außen eine symmetrische Fensterverteilung haben oder richten Sie die Fenster nach den Innenräumen aus?
  • Welches Zimmer ist der Lebensmittelpunkt?
  • Wünschen Sie einen offenen oder einen geschlossenen Grundriss?

Letztere Frage weist meistens zwei Antworten auf: Küche oder Wohnzimmer. Wenn Sie eine Familie sind, die viel zusammen kocht oder backt, dann sollte die Küche groß genug für alle Abenteuer sein und zum Herzstück des Hauses werden. Spielen Sie gerne Brett- oder Kartenspiele, dann sind Esszimmer oder Wohnstube sicherlich eher als Lebensmittelpunkt geeignet.

Die Familie bei der Grundriss-Planung einbeziehen

Die Größe des Einfamilienhauses, seine Stockwerkanzahl sowie die Schale sind Ihnen sicherlich bekannt. Die einfachste Variante der vorläufigen Grundrissplanung ist, die Schale des Hauses aufzuzeichnen oder auszudrucken und einfach drauf los zu skizzieren. Dabei ist es egal, wie lang die Wand wirklich ist oder ob das Fenster 2 Meter oder 2,20 Meter von der Tür entfernt ist. In der ersten Planungsphase geht es nur darum, Ideen auf Papier zu bringen. Sammeln Sie Ihre Entwürfe und lassen Sie sich ruhig Zeit dafür. Der Grundriss muss nicht innerhalb eines Tages definitiv geplant sein. Vielleicht haben Ihre Kinder, Ihr Partner, andere Familienmitglieder oder Freunde auch Ideen. Verteilen Sie ruhig ein paar Zettel und bitten Sie Ihre Liebsten, Grundrisse zu zeichnen.

Sie können die Grundrissplanung auch schon lange vor der Entscheidung für ein Haus beginnen: Achten Sie in Ihrer Wohnung, in der Wohnung von Freunden und Verwandten einfach mal darauf, was Ihnen gefällt oder was Sie stört. Wann immer Ihre Eltern zu Besuch sind, müssen Sie ins Wohnzimmer ausweichen, da der Esstisch nicht für sechs Personen ausgelegt ist? Nun, Ihr eigenes Haus braucht dann einen größeren Essbereich. Vielleicht haben Sie auch zwei schulpflichtige Kinder sowie zwei Vollverdiener – und alle müssen zur gleichen Zeit aus dem Haus. Stau im Bad ist vorprogrammiert, also sollten Sie ein zweites Bad in Ihren Grundriss integrieren. Vielleicht verbringen Sie im Sommer gerne Zeit bei Ihren Freunden im Garten, da die Sonne hier besonders kräftig scheint – dann sollte Ihr Garten definitiv nach Süden ausgerichtet sein.

Achten Sie auch auf die Wege, die Sie zurücklegen. Vielleicht sind Ihnen einige Dinge bisher noch nicht bewusst aufgefallen, beispielsweise ob Sie lieber einen quadratischen oder einen länglichen Flur hätten, ob Ihr Wohnzimmer einen direkten Zugang zur Küche oder zum Esszimmer haben soll oder ob Durchgangszimmer erwünscht sind.

Planen Sie Ihren Einfamilienhaus-Grundriss für die Zukunft

Sie sind eine kleine Familie oder vielleicht nur ein Paar, wollen aber definitiv (mehr) Kinder? Dann muss dieser Wunsch in die Planung einfließen. Da Sie aber sicherlich keine leeren Räume in Ihrem Haus haben möchten, die auf einen kleinen Bewohner warten, sollten Sie sich alternative Nutzungsmöglichkeiten überlegen. Die in dem Raum ausgeführten Aktivitäten müssen sich aber mit Ankunft des Kindes leicht auf andere Räume verteilen lassen können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viele Kinder Sie möchten, sollten Sie sich Optionen zur Kinderzimmergestaltung offen lassen.

Was Sie allerdings auch einplanen müssen, ist, wie altersgerecht Ihr Grundriss ist. Lässt sich das Schlafzimmer ins Erdgeschoss verlegen? Können Sie einen Treppenlift integrieren? Und was wird aus den Kinderzimmern, wenn die Kleinen groß sind und ausziehen? Vielleicht lässt sich Ihr Haus auch umbauen, sodass Sie im Alter aus der oberen Etage eine Einliegerwohnung gestalten können.

Setzen Sie Prioritäten

Kein Grundriss ist jemals perfekt, besonders nicht, wenn mehrere Meinungen zusammenkommen und Kompromisse geschlossen werden müssen. Fordern Sie die Bewohner des neuen Hauses auf, die drei wichtigsten Punkte im neuen Haus niederzuschreiben. Solche Punkte könnten sein: viel Licht, eine große Badewanne, ein Backofen auf Augenhöhe, eine Regenfalldusche, ein Ankleidezimmer, keine Schrägen oder ein direkter Gartenzugang durch die Küche.

Vielleicht haben Sie Glück und die Prioritäten stimmen überein. Vielleicht eröffnet die Diskussion Ihnen aber auch Bedürfnisse, die vorher noch nie angesprochen wurden. Hier fließt auch mit ein, welchen Raum Sie als Lebensmittelpunkt gewählt haben.

Sie können außerdem Listen für jeden Raum anlegen, um herauszufinden, was für die jeweiligen Räume Priorität hat. Vielleicht hätten Sie gerne eine Eckbadewanne, die Kinder aber lieber eine ebene Dusche – manchmal lassen sich beide Wünsche erfüllen, manchmal muss eine Priorität gewählt werden.

Manche Räume sind schnell vergessen

Gerade als Neuling im Grundrissdesign ist das ein oder andere Detail nicht prominent. Natürlich werden an Badezimmer und Kinderzimmer immer gedacht, aber wo kommt eigentlich der Stromanschluss hin? Wie wird geheizt und welche Anlage wird dafür benötigt? Oftmals fällt der Hauswirtschaftsraum deswegen viel zu klein aus, besonders, wenn es keinen Keller gibt, in den die Gerätschaften verlegt werden können.

 Auch die Stiege stellt einen kritischen Punkt dar: Wendeltreppe? Leitertreppe? Gewinkelte Treppe? Treppe mit Zwischenpodest? In den ersten Entwürfen wirft oftmals nur ein Kasten mit dem Wort „Stiege“ eingezeichnet – und das ist auch völlig in Ordnung. In der finalen Planungsphase müssen die Räume, die eher ignoriert wurden, jedoch dringend mit einbezogen werden.

Innen hui, außen pfui? Oder doch eher andersrum?

Bei Häusern, die nicht individuell geplant werden, kann außen eigentlich nichts schief gehen. Der Rohbau steht, manchmal geben Fenster gewisse Grundrissstrukturen schon vor. Das kann, bei schlechter Planung, zu Räumen mit unglücklichen Dimensionen führen. Viele Winkel oder sehr schmale, jedoch lange Räume sind schwer zu möblieren.

Auch bei der Dachgestaltung gibt es einiges zu beachten. Wenn Sie gerne einen Kamin oder Ofen hätten, brauchen Sie natürlich einen Schornstein. Sie haben zwei Etagen? Dann sind Dachfenster oder Dachluken eine gute Wahl. Möchten Sie auf dem Dach einen Balkon haben? Selbstverständlich sollten sich Balkone und Terrassen dabei optimal ins Design Ihres Einfamilienhauses integrieren.

Wenn Sie ein Haus planen lassen, dann gilt es auch hier auf das Zusammenspiel von Grundriss und Fassade zu achten. Runde Wände wirken schlossgleich, erweisen sich im Alltag aber oft als Ärgernis. Wenn Sie Fenster nach Räumen planen, kann es sein, dass die Fensterfront Ihres Hauses konfus und ungleichmäßig wirkt.

Es geht ans Eingemachte: Die Finalisierung des Grundrisses

Nach einer handgezeichneten Skizze können Sie sich im Internet an diverse Planungssysteme und Grundrisszeichenprogramme wenden. Hier können Sie Dimensionen besser einschätzen, Längen und Breiten haargenau eingeben, und mitunter eine 3D-Ansicht erhalten.

Etwas kindisch, aber vielleicht hilfreich: Planen Sie Ihren Grundriss in einem Spiel wie Die Sims. Es ist nicht realistisch, wenn es um Größenverhältnisse geht oder darum, über Möbel hinwegzusteigen. Aber vielleicht kann es Ihnen helfen, Wege zwischen Räumen besser zu visualisieren und Probleme aufzudecken, die auf dem Papier nicht existieren.

Ihre Raumaufteilung muss alltagstauglich sein; das Ankleidezimmer sollte nicht am anderen Ende des Hauses sein und das Esszimmer sollte sich möglichst neben der Küche befinden. Computerspiele können solche Planungslücken besser aufdecken als Grundrissplaner.

Bringen Sie Ihre favorisierten Grundrisse zu einem Architekten. Der Facharbeiter hilft Ihnen dabei, bautechnische Schwachstellen aufzudecken. Außerdem kann ein Architekt clevere Anreize bieten oder schafft es, Wünsche zu kombinieren, die Sie bereits abgeschrieben hatten.